Die liebe Jessi vom Blog „Terrorpüppi" hat zur Blogparade aufgerufen.
Genau wie Jessi leite ich meinen Artikel ein, indem ich Euch sage: Nein, ich bin nicht schwanger, ich berichte von den beiden vorherigen Schwangerschaften und wie ich es gesagt habe.
Die Schwangerschaft der Großen:Wir haben es nicht wirklich geplant, sondern wollten es einfach drauf ankommen lassen. Wir wollten uns nicht unter Druck setzen, sondern waren davon überzeugt, dass es schon irgendwann klappen wird.
An einem schönen warmen Samstag waren wir bei Nachbarn zum Grillen eingeladen, wo wir uns ziemlich ausgiebig unterhielten und scherzten, was ist, wenn wir mal ein Kind haben, usw. Dabei tranken wir einige Gläschen Flaschen Wein und hatten eine Menge Spaß. Ich war noch nie so der Fleisch-Fan, an diesem Abend hatte ich aber so gar keine Lust auf Fleisch und probierte nur ein ganz kleines Stück, anstandshalber. Zum Glück gab es leckere Salate und Grillkäse. Als wir auf dem Balkon standen und uns unterhielten, zeigte ich mit meinem Zeigefinger auf das Balkongeländer - und knack, da war der künstliche Fingernagel abgegangen. Wenige Minuten später hatte ich auch den zweiten Fingernagel in der Hand. Direkt den Montagmorgen rief ich die Kosmetikerin an, dass das ja nicht sein kann, dass die Nägel schon nach 2 Tagen komplett abspringen - sie hatte ein neues Gel ausprobiert und wir beide haben es darauf geschoben. Die Fingernägel wurden erneuert. Im Laufe der Woche kamen dann noch ein paar andere ungewöhnliche Dinge dazu, wie Regelschmerzen, leichte Übelkeit, Müdigkeit. All das kannte ich gar nicht von mir und ich schenkte dem Ganzen nicht allzu große Beachtung. Am nächsten Samstag fuhren mein Mann und ich nach Holland und ich hörte in mich hinein und irgendwann schrieb ich meiner Mama, ob sie mir sagen kann, wie das bei ihr war und dass ich irgendwie das Gefühl habe, schwanger zu sein. Ich fragte dann, ob wir am Besten noch heute einen Test kaufen oder abwarten bis Montag, an dem ich dann sowieso zum Arzt gehen wollte. Sie antwortete mir, dass sie auch schon vor dem positiven Test das richtige Gefühl hatte. Ich erzählte dann meinem Mann davon, dass ich so ein „komisches" Gefühl habe und fragte „Was ist denn, wenn ich schwanger bin?". Er sagte dann nur „Dann ist das halt so. . . " Ich hatte aber irgendwie auch Angst, dass ich mir das nur einbildete, weil ja irgendwie doch der Wunsch da war, auch wenn wir es nicht überstürzen wollten. Deshalb vertiefte ich das Thema nicht mehr weiter und hörte auf meine Mama, dass ich es einfach bis Montag abwarte, um dann, wenn es wirklich so ist, die erfreuliche Nachricht zu überbringen. Beim Arzt montags hatte ich sehr gemischte Gefühle, weil ich auch da ein bisschen Angst hatte, wie ich reagiere, wenn er sagt, dass es doch nicht so ist. Mein Gefühl, dass ich schwanger bin, war doch schon relativ stark, aber Zweifel waren natürlich doch irgendwie da, weil ich ja nicht wusste, wie es sich anfühlt, schwanger zu sein. Als ich dann den Test beim Arzt gemacht hatte, musste ich noch endlos lange total langsam vorübergehende 2 Stunden warten, bevor ich zum Arzt rein konnte, weil ich ohne Termin da war. Insgeheim war ich überrascht, dass mein Mann gar nicht nachfragte, was der Arzt sagte, obwohl er genau wusste, dass ich beim Arzt war. Wahrscheinlich spürte er auch schon, dass es so war. Der Arzt sagte mir dann so zwischen Tür und Angel: Ja, Sie sind schwanger. Ach, da können wir schon was auf dem Ultraschall sehen. Ich war wie in Trance - natürlich freute ich mich, aber ich war ja irgendwie auch darauf gefasst, dass er sagt, es ist nicht so. Sie freuen sich doch, oder? Ich: ja, aber ich weiß nicht, was mein Mann dazu sagt. Darauf er: „Ach so, das heißt, Sie wissen noch gar nicht, ob Sie das Kind bekommen?" „Doch, das steht fest, egal was er sagt." Damit verließ ich die Praxis mit einem neuen Termin für den 29. Juni.
Ich fuhr dann direkt nach dem Termin zu meiner Mama - das war so abgesprochen, schon bevor klar war, dass ich zum Arzt gehen wollte. So konnte ich dann aber direkt auch eine schöne Nachricht überbringen. Die Fahrt dorthin kam mir auch endlos lang vor, weil ich gar nicht abwarten konnte, endlich mit der Nachricht rauszuplatzen. Sie war gar nicht so überrascht, weil sie es ja irgendwie schon wusste und mir auch direkt ansah - Mütter sehen sowas wohl irgendwie. Wir gingen gemeinsam ein Eis essen und überlegten uns dann zusammen noch was, wie wir es meinem Mann auf besondere Art und Weise sagen konnten. Weil ich schon ahnte, dass es für ihn am Besten ist, wenn er sich zuerst selbst damit beschäftigen konnte, dass er nun wirklich Papa wird, haben wir einen Kalender gekauft, indem wir die Woche (die wir selbst nach bestem Wissen und Gewissen errechnet haben) mit kleinen Marienkäfer-Aufklebern innen und mit einem Post-It-Klebezettel außen markiert haben. Den errechneten Geburtstermin wusste ich ja noch nicht, weil ich den Mutterpass erst beim nächsten Termin bekommen sollte. Wir haben die Woche genau getroffen. Es passte ganz genau zu dem errechneten Termin, den der Arzt dann in den Mutterpass eingetragen hat. Außerdem kauften wir noch eine Tasse mit dem Aufdruck „Nur kein Stress". Als er das beides dann abends auf dem Schreibtisch fand, war er erstmal sprachlos, denn er wusste sofort, was damit gemeint war. Klar war es nie ganz ausgeschlossen, aber nun war es nicht von der Hand zu weisen, dass er in 9 Monaten tatsächlich Papa ist. Das wollte er dann selbst erstmal für sich verinnerlichen. Ich sagte ihm, dass meine Mama es schon weiß, deshalb riefen wir dann gemeinsam seine Eltern und seine Schwester an, die sich sehr freuten. Abends trafen wir uns dann mit Freunden, weil wir unbedingt den Bubble Tea probieren wollten, den es dann erstmalig bei McDonalds im Angebot gab. Ich wäre am Liebsten mit der Nachricht direkt rausgerückt, aber er wollte, dass wir die 3 Monate erst abwarten. Ich war den Abend äußerst schweigsam, weil ich immer Angst hatte, mich doch irgendwie zu verplappern. Meiner Schwester erzählte ich es beim nächsten Treffen und sie freute sich auch direkt. Die übrige Familie (Tanten, Onkel, Großeltern von meinem Mann) erfuhren es dann bei meinem Geburtstags-Kaffeetrinken, als ich dann auch gleichzeitig das zukünftige neue Familienmitglied vorstellte auf dem Ultraschallbild, auf dem zugegebenermaßen nicht viel zu erkennen war. Sie freuten sich alle. Der Ur-Oma von meinem Mann schickten wir das Ultraschallbild mit der Post und schon kurz danach rief sie an - sie freute sich so sehr, dann Ur-Ur-Oma zu werden.
© Mamis BlogIm Büro fühlte ich mich jeden Tag sehr schlecht, weil ich mir vorkam, als würde ich meinen Chef und meine Kollegen anlügen, weil ich nichts sagte. Aber alle haben mir gesagt, dass ich besser noch nichts sage vor Ablauf der 12 Wochen. Ich hatte auch immer das Gefühl, dass sie bestimmt schon was merken, weil ich viel öfter als sonst auf Toilette ging und weil mir übel war. Nach 10 Wochen hielt ich es nicht mehr aus und ich spürte, dass alles in Ordnung ist. Beim Arzttermin ließ ich mir die Bescheinigung ausstellen und ging dann auf einem Weg zur Personalabteilung und zu meinem Chef, bevor ich es dann direkt auch meinen Kollegen sagte. Sie waren alle sehr überrascht und freuten sich für mich, was mich sehr überraschte, denn ich hatte eher mit negativen Reaktionen gerechnet. Was ich dabei nicht bedacht hatte, war, dass ich an dem Tag zur Spätschicht eingeplant war. Ich wusste nicht, dass man im Mutterschutz nach 20 Uhr nicht mehr arbeiten darf. So durfte ich an diesem Tag die Spätschicht nicht mehr machen. Das war dumm gelaufen, sonst hätte ich natürlich noch etwas gewartet. Ich fragte dann, ob es eine Ausnahme gibt, damit es doch irgendwie möglich ist, aber schon allein aus Sicherheitsgründen (weil ich dann allein im Büro war), gab es keine Möglichkeit. Da ich gerne die Spätschicht erledigte, war ich sehr traurig, dass dies nun nicht mehr erlaubt war. Es sprach sich dann immer mehr herum und irgendwann war es natürlich auch nicht mehr zu übersehen, dass in mir meine kleine Tochter zur Welt kam. In unserem Team war ich die erste, die schwanger war, sodass zwischendurch immer mal wieder gefragt wurde, wie es mir geht, wie das so ist, ob ich schon was merke, wie groß das Kind nun ist, ob Mädchen oder Junge, usw. Alle waren mindestens so gespannt wie ich, obwohl ich mir das alles noch gar nicht so richtig vorstellen konnte und deshalb gar nicht soooo hibbelig war.
Die Schwangerschaft der Kleinen:Schon einige Wochen nach der Geburt der Großen überkam mich der Gedanke an ein zweites Kind. Ich hätte mir auch Zwillinge vorstellen können, hab ich immer vor der Schwangerschaft der Großen gesagt. Doch als sie dann tatsächlich da war, war ich froh, dass es „nur eine" war, obwohl sie ein pflegeleichtes Baby war. Beim Untersuchungstermin beim Gynäkologen erzählte ich ihm das auch, dass wir uns schnell ein zweites Kind vorstellen können. Er sagte, dass es unwahrscheinlich, aber natürlich nicht unmöglich ist, während der Stillzeit wieder schwanger zu werden. Wir wollten wieder nichts überstürzen und es einfach der Natur überlassen. Als die Große dann mit einem Jahr aufgrund mehrerer Infekte nichts anderes außer Muttermilch zu sich nahm, war mein Hormonhaushalt vermutlich durch das Stillen immer noch ziemlich durcheinander. Egal - es wird sich schon regeln, dachte ich. Und irgendwann klappt es, da war ich mir sicher. Als dann mein Zyklus wieder da war, war das für mich ein Zeichen, dass mein Körper wohl jetzt bereit ist. Durch die Große und durch den Teilzeit-Job war ich immer beschäftigt und machte mir keine Gedanken. Dadurch merkte ich dann gar nicht so recht, dass ich „überfällig" war. Regelmäßig war der Zyklus durch's Stillen noch nicht. Irgendwann fühlte ich mich dann wieder komisch, irgendwie anders. Da es nun aber nicht mehr ganz so einfach war, zum Arzt zu fahren, machte ich zuerst zu Hause einen Test, der ein ziemlich eindeutiges Ergebnis zeigte - die Linie war echt nicht zu übersehen. Ich rief dann beim Arzt an und konnte ohne Termin zu ihm kommen, als die Arzthelferin hörte, dass ich schon fast 2 Monate „überfällig" war. Das war am 16. Mitte September 2014 und hier ist das erste Ultraschallbild.
© Mamis BlogDa wir es uns gewünscht haben und es damit keine große Überraschung war, habe ich es meinem Mann abends erzählt und wir haben darauf hin auch direkt unsere Eltern und Schwestern angerufen. Sie haben sich natürlich genauso gefreut und die erste Frage war bei allen, ob die große Schwester es schon weiß. Ja, sie wusste es schon, ich habe es ihr vor dem Arztbesuch schon erzählt, dass Mama ein Baby im Bauch hat und dass sie das gleich auf dem Bildschirm beim Arzt sehen kann.
Den nächsten Termin beim Arzt bekam ich für den 6. Oktober (in meinem Urlaub). Da ich das Gefühl hatte, dass alles in Ordnung ist, wollte ich nicht wieder solange warten, bis ich es auf der Arbeit sage. Dieses Mal wusste ich ja schon, was auf mich zukommt (z. B. dass ich nicht an Feiertagen und nach 20 Uhr arbeiten darf) und so sagte ich es am letzten Tag vor meinem Urlaub nur meinem Chef, der aber auch vorher schon wusste, dass ich mir ein zweites Kind wünsche. Mein Chef war also auch gar nicht überrascht. Am Feiertag, dem 3. Oktober, war ich noch eingeteilt zum Arbeiten. Ich war ja nicht alleine im Büro und keiner wusste bis dahin, dass ich schwanger bin, sodass es kein Problem gab. Der Mutterschutz beginnt erst dann, wenn der Arbeitgeber über die Schwangerschaft informiert ist. Nach dem Urlaub hatte ich dann meinen Mutterpass und die Bescheinigung für den Arbeitgeber über den errechneten Geburtstermin, sodass ich dann die Personalabteilung und meine Kollegen informierte. Die Überraschung hielt sich auch hier in Grenzen, weil sie es sich irgendwie schon gedacht hatten und sich auch denken konnten, dass ich noch ein zweites Kind möchte.
Spannend und herausfordernd war für mich, ob ich es schaffe, der Großen kindgerecht genug zu erklären, was da auf uns alle zukommt. Wir haben dann ein Buch gekauft, mit dem wir es ihr noch besser erklären konnten. Es war für sie jedes Mal spannend, beim Arzt dabei zu sein und schaute ganz interessiert auf den Monitor und erzählte später auch selbst, was sie sah: Bauch, Beine, Arme, Kopf. So süß. Rückblickend kann ich sagen, dass es für uns genau richtig war, sie da ganz eng mit einzubeziehen und sie immer mit zum Arzt zu nehmen. So merkte sie, dass es da noch etwas anderes wichtiges gibt. Mit Hilfe des Buches, aber auch so, erklärten wir ihr, dass das Baby bald raus möchte und Mama dann ein paar Nächte nicht zu Hause ist, dass Papa dann da ist und sie Mama und das Baby dann besuchen kommt. Sie antwortete mir auf die Frage „was möchte das Baby denn, wenn es weint?" „Brust haben oder eine neue Windel". Das alles ließ mich sehr gelassen sein und rückblickend betrachtet klappte es alles so wie ich es mir wünschte. In der Nacht der Geburt schlief sie bei unserer Tagesmutter, was auch ganz unkompliziert klappte.
Trotz dass es doch relativ unspektakulär war, wie wir unser Umfeld über die Schwangerschaften informiert haben, ist der Artikel ziemlich lang geworden.
Wie habt Ihr Euren Liebsten von der Schwangerschaft erzählt? Verlinkt Eure Berichte dazu unter Jessis Artikel „Überraschung ich bin schwanger" zur Blogparade #ichhabesgesagt. Ich freue mich, von Euch zu erfahren, wie Ihr es gesagt habt. Eure Mami Renate25 total views, 25 views today