Bloggerfrust

Nein, keine Angst, das Bloggen ist mir nicht verleidet. (Na ja, vielleicht wären ein paar Menschen da draussen gar nicht so unglücklich, wenn ich endlich genug hätte davon…) Es gibt nur gewisse Tage, an denen ich etwas frustriert bin über das, was bei der Leserschaft ankommt.

Da brütest du tagelang über ein paar klugen Sätzen zu einem gesellschaftlich relevanten Thema. Du diskutierst mit “Deinem” und mit anderen Mitmenschen, du schreibst, verwirfst, drehst und wendest und bevor du auf “Publizieren” klickst, lässt du “Deinen” noch einmal gegenlesen, damit deine Argumentation auch ganz bestimmt lückenlos und stringent ist. Ist das Kind deiner Gedanken endlich geboren, bist du fast ein wenig stolz auf das, was du geleistet hast. Zwar wirst du damit nicht die Welt verändern, aber immerhin hast du dafür gesorgt, dass ein paar hundert Leute durch deine Arbeit zum Mitdenken angeregt werden. Du kannst es kaum erwarten, bis die ersten Reaktionen kommen und du im virtuellen Austausch mit deiner Leserschaft anfangen kannst, an der Verbesserung der Welt zu arbeiten. Doch dann geschieht – nichts. Okay, vielleicht ein oder zwei “Gefällt mir” auf Facebook, doch das war’s dann schon mit dem Austausch.

Schreibst du hingegen spät abends mit schlechtem Gewissen über die Zusammenführung von getrennten Sockenpaaren – Wen interessieren denn schon von meine Hausfrauenprobleme? -, hast du bereits am frühen Morgen Kommentare, “Gefällt mir” und fröhlich grinsende Smileys.

Versteht mich bitte nicht falsch, ihr lieben Menschen da draussen, die ihr euch samstags im Morgengrauen die Mühe macht, mir zu erzählen, wie ihr das nervige Problem der hohen Sockenscheidungsrate in Angriff nehmt. Ich freue mich sehr über eure Beiträge und es rührt mich zutiefst, dass mein Geschriebenes euch zum Zurückschreiben motiviert. Es gibt mir ein sehr gutes Gefühl, zu wissen, dass ich über Dinge schreibe, die euch auch bewegen. Manchmal aber wüsste ich zu gerne, ob ihr auch durch die Artikel, in denen ich über weniger banale lebensnahe Dinge schreibe, zum Mitdenken angeregt werdet. Lasst es mich doch bitte hin und wieder wissen. Solange die Kommentare frei von Beleidigungen sind, freue ich mich darüber nämlich mindestens so sehr wie über eure Beiträge zu den getrennten Socken.

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