Bloggerbattle : Körperkult


Und wieder ein Thema bei dem ich nicht so recht wusste, wie ich es in eine Kurzgeschichte packen soll.  Eigentlich ein ziemlich tolles Thema, bei all meinen Tätowierungen wäre ein Bilder-Post wesentlich einfacher gewesen. Aber einfach ist eben nicht mein Ding. Also habe ich mich auch dieses Mal einfach hingesetzt und drauflos  geschrieben …Mir selbst gefällt es gar nicht, aber aus Zeitmangel den ich in der nächsten Woche erklären werde, habe ich es auch nicht geschafft noch etwas anderes hin zu bekommen. Was muss, dass muss!
Schönheitssucht
Ich stehe nackt vor dem Spiegel und betrachte meinen Körper. Das beißende, grelle Licht lässt keinen Makel ungesehen.  Der Bauch ist zwar flach, könnte jedoch noch etwas flacher sein – vielleicht auch etwas durchtrainierter. Ich mache einen Schritt auf den Spiegel zu und betrachte diese Problemzone genauer. Dabei kneife ich die Augen etwas zusammen und mir fällt sofort das nächste Problem auf. Die kleinen Fältchen an meinen Augen.
Mit verzogenem Mund nicke ich und nehme mir meine Liste vor. Botox gegen die Fältchen, eine Straffung für den Bauch. Ich lege die Liste wieder weg und mache weiter. Die nackte Wahrheit zu betrachten fällt mir nicht leicht – mein Körper und ich haben schon bessere Tage gesehen. Trotz des regelmäßigen Sports, den Besuchen im Schönheitssalon und der peinlich genauen gesunden Ernährung hat die Zeit mich nicht verschont. Ich kann dem jetzigen Schönheitsideal nicht mehr zu 100 Prozent entsprechen. Mit Ende Zwanzig bin ich mit diesem Problem sicher nicht alleine, doch zum Glück vorbereitet. Meine Mutter hat mir früh vorgelebt wie wichtige es ist sich auf den Zerfall des Körpers vorzubereiten. Was nützt einem eine Doppelhaushälfte, wenn man selbst aussieht wie eine alte Schabrake? Ich nehme meine Brüste in die Hände und überlege ob sie mit einer Größe mehr, nicht doch etwas besser zu meinem Körper passen würden. Außerdem sorgt das Silikon zumindest für eine gewisse Zeit dafür, dass ich keinen BH mehr brauche um sie nach oben zu pushen. Wieder nicke ich. Meiner Liste wird „Brustvergrößerung“ hinzugefügt und wenn wir schon dabei sind, kann mein Hintern auch etwas mehr an den richtigen Stellen vertragen. „Du bist wahnsinnig“, haucht sie hinter mir und ich drehe mich zu ihr um. Sie ist der Inbegriff von der Schönheit die ich fast verloren habe. Perfekte Proportionen und eine wundervolle glatte Haut, doch sie hat auf dieses Geschenk nicht geachtet. Statt die Reinheit ihrer Haut unberührt zu lassen, grinsen mich halbnackte Frauen und Totenköpfe von ihren Armen an. Ich muss über ihren Satz fast lachen, denn sie ist eindeutig diejenige die wahnsinnig ist. Ihre bloße Existenz scheint mich und alles wofür ich stehe zu verhöhnen. Sie hat sich geweigert sich dem Schönheitsideal anzupassen, obwohl sie so viele Voraussetzungen erfüllt. Den Ring aus ihren vollen Lippen habe ich entfernt, ebenso das grelle bunte Haar. Stattdessen trägt sie nun eine schöne blonde Perücke und etwas Lipgloss. Das blaue Auge ist unter dem Make-up kaum noch zu sehen. Sie hat sich gewehrt wie ein wildes Tier, ehe ich sie einfangen konnte.„Ich bin hier um dir zu helfen“, meine ich ehrlich und hocke mich vor sie. In dem hübschen gelben Kleid sieht sie gleich viel besser aus, als in der Kunstlederkluft aus der ich sie befreit habe. „Du hast deine Energie auf die falschen Dinge geleitet … Sie dich doch an …“ Zärtlich streiche ich ihr das künstliche Haar aus dem Gesicht. „Du bist schön – ein Geschenk der Götter und du hast es nicht geehrt. Ich werde dir zeigen, wie schön du ohne all diese Bilder bist mit denen du dich verschandelt hast …“Sie spuckt mir mitten ins Gesicht. Ich brauche einige Sekunden um mich von diesem Schock zu erholen. Dann greife ich aus Reflex nach dem Glätteisen auf meinem Schminktisch und schlage sie auf den Kopf. Mit einem lauten Knall landet sie an ihrem Stuhl gefesselt auf den Boden. Die Perücke ist verrutscht und macht den Blick für den kahl geschorenen Kopf frei. Selbst dort hat sich ihr falscher Körperkult ausgebreitet und ein Smiley grinst mir entgegen. Etwas Blut tritt aus und beschmutzt meinen Boden, doch immerhin ist sie jetzt ruhig. Ich schnaube vor Wut. Das Glätteisen rutscht mir aus der Hand und ich atme ein paar Mal tief durch, ehe ich mich wieder zu meinem Spiegelbild wende. Mein linkes Auge zuckt leicht. Jemand wie sie hat es nicht verdient. Weder das Geschenk ihrer Schönheit noch das Recht zu atmen. Ich habe meine kostbare Zeit mit ihr verschwendet und zum Dank werde ich beschmutzt.Sie will nicht verstehen, dass ihr Weg der falsche ist. Seit zwei Tagen versuche ich bereits ihr klar zu machen, dass ich nicht der Feind bin – sondern ihre Freundin. Trotz all der absurden Bilder und der unnatürlichen Haarpracht habe ich ihr Potenzial erkannt. Ihre Spucke glänzt in meinem Gesicht und ich greife nach einem Seidentuch um mich wieder zu reinigen. Wie die anderen auch, weiß sie nicht zu schätzen was ich für sie bereit bin zu tun. Ich kann nur den Kopf schütteln und spüre das Kribbeln in meinen Fingerspitzen.Sie ist es nicht. Sie ist nicht die Auserwählte die ich retten soll. Deprimiert lasse ich mich auf meinen alten Ohrensessel sinken und betrachte die leblose Gestalt. Ich kann diesem unglücklichen Bemalten Wesen nicht mehr helfen, es ist schon zu spät für sie. Sie ist dem falschen Körperkult verfallen und lässt sich daraus nicht mehr retten …„Armes kleines Ding …“, murmle ich, erhebe mich und greife nach dem Glätteisen auf dem Boden. „So ein schönes Gesicht …“Ich schenke ihr ein letztes trauriges lächeln und hole zum ersten Schlag aus. Sie gibt ein unnatürliches Stöhnen von sich, doch das hält mich nicht mehr auf. Dort wo das Eisen auf ihre Haut trifft, platz es auf und besudelt alles mit ihrem unwürdigen Blut. Schon jetzt weiß ich, dass ich stundenlang putzen muss um meinen Boden wieder sauber zu bekommen. Das vergrößert meine Wut und ich schlage weiter auf ihr Gesicht ein. Das splittern ihrer Knochen dringt nur halb zu meinem Bewusstsein durch. Ich mache einfach immer weiter, bis mir das Eisen aus der Handrutscht. Alles ist rot. Mein nackter Körper hat dutzende Sprenkle ihrer Blutes.Sie wollte es ja nicht lernen. Ein unwürdiges Tier das ich nun von seinem Leiden erlöst habe, mehr war sie nicht. Ich lege ein Ohr an ihren Brustkorb und warte eine Weile, doch kein Herzschlag ist zu hören. Sie hat ihre absurde Existenz überstanden.
Ich seufzte angesichts der Schweinerei die ich angerichtet habe und tapse mit nackten Füßen in mein Badezimmer. Mein Atem geht schwer, während ich in die Duschkabine steige und betrachte wie der Wasserstrahl das Blut von meinem Körper wäscht. Im Kopf mache ich mir eine Notiz dass auch meine Füße eine Verschönerung bekommen sollten. 
Mitstreiter:

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Schakals Gedankenwelten
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The music box of a morbid Wonderland
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Wetterschaf
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dycherFyrst SETZT AUS
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PAL
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Mary 
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Chelsea
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und natürlich der Lordn 

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