Bloggerbattle: Gift

Liebe ist giftig

Er hat mich vergiftet. Mein Herz, meine Seele und meinen Verstand – und dann hat er mich sitzen lassen. Einfach so, ohne, dass ich auch nur die Chance hatte es zu verstehen. Es hat Wochen gedauert bis ich keine Tränen mehr hatte um sie zu vergießen und Monate bis ich soweit war, dass ich wieder vor die Tür treten konnte. Doch auch nach Jahren ist sein Gift in mir und ich bin unfähig mich davon zu befreien. Jeder Herzschlag treibt es wieder durch meine Venen. Ich ertrage es nicht mehr – eigentlich habe ich es noch nie ertragen. Doch nun muss ich mich davon trennen, von diesem Gift in mir. Der Frühling liegt in der Luft und sein Duft durchströmt mich förmlich, während ich tiefer in den Schatten der Bäume zurück weiche. ER hat inzwischen ein neues Leben, eine neue Wohnung, eine neue Frau. Es gab eine Zeit da habe ich versucht mir einzureden, dass ich es ihm gönne – doch das Gift lässt solche Regungen nicht zu. Schmerz für Schmerz. Nicht mehr und nicht weniger. Er hat nie eine Strafe für das bekommen, was er mir angetan hat.

Ich kann sehen wie er sich zu IHR an den Esstisch setzt. Das Fernglas hat mich mehr gekostet als die Miete, doch es ist sein Geld wert. Ich habe das Gefühl ich würde zwischen den beiden sitzen und ihre Unterhaltung mit anhören. „Wie war dein Tag?“ „Ach, das übliche. Nörgelnde Kunden, nörgelnde Vorgesetzte und ich musste XY mitteilen das er uns verlässt …“Ich kenne diese Gespräche, denn ich habe sie auch schon geführt. Hunderte Male, vielleicht sogar öfter. Wer weiß? Doch heute wird sein Abend nicht damit enden, dass er seine neue Auserwählte in das Himmelbett trägt und sie an bindet wie einen Hund, bevor er sich aus sie wirft. Neben seinem Teller steht eine kleine Dose mit Vitaminkapseln. Er nimmt sie schon seit Jahren und ist der festen Überzeugung, dass diese künstlichen Vitamine der Grund dafür sind, dass er so selten krank wird. In Wirklichkeit sind sie eher schuld daran das sein Urin eine ungewöhnliche Farbe hat. Ich beiße mir auf die Lippe und beobachte wie SIE Wein einschenkt. Wie nobel, Wein und Steak zum Abendessen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass SIE nicht ahnt, dass er heute bereits ein nettes Essen mit seiner neuen Arbeitskollegin hatte. Und noch sicherer bin ich, dass SIE nichts davon ahnt das er es der Dame im Auto besorgt hat, kurz bevor er nach Hause kam. Kaputt ist er also weniger von der Arbeit und viel mehr von seinen Lügen. Er hat sich nicht geändert. Das was er mit antat – tut er nun mit ihr, nur erfolgreicher, denn sie ist dümmer. Doch auch das wird heute enden, im schlimmsten Fall morgen früh. Sie lachen über einen schlechten Witz den er gemacht hat und leeren ihre Gläser. Nervös kaue ich auf meiner Lippe herum. Wenn meine Berechnungen stimmen, darf es nicht mehr lange dauern. ER legt eine Hand auf seinen Bauch und ich denke für eine Sekunde er würde anfangen zu krampfen, doch dann reibt er ihn nur, als würde er ein Kind erwarten.  Schmollend verziehe ich den Mund und wickle meine dünne Jacke enger um meinen Körper. Die Nachtluft ist mild, doch ich hätte mir dennoch etwas mehr anziehen sollen. Jetzt fängt er an zu husten und mein Adrenalinspiegel steigt sofort. Das Herz hämmert so heftig gegen meinen Brustkorb, dass ich glaube er würde jeden Moment aufbrechen. SIE steht auf und füllt ihm leicht panisch ein Glas Leitungswasser ein, während ER sich die Brust hält. Meine Augen weiten sich und ich fange an breit zu grinsen. Es geht los. ENDLICH. Er versucht aufzustehen und dreht sich dabei leicht Richtung Fenster, so dass ich ihn besser sehen kann. Panik steht in seinen Augen und Blut kommt leicht schäumend aus seinem Mund. Mit entkommt ein leichter Freudenschrei. SIE wird noch panischer als sie das Blut auf seinem Hemd sieht und greift nach dem Telefon um den Notarzt zu rufen. Wie ein kleines Mädchen hüpfe ich von einem Fuß auf den anderen. JETZT fängt er an zu krampfen und ich kann seine Schreie hören, die Schmerzen müssen unglaublich sein. In der Zwischenzeit hat sie den Notruf abgesetzt. Bis hier braucht der Krankenwagen keine 10 Minuten und ich bin mehr als gespannt, ob er bis dahin noch leben wird oder sein Körper kollabiert. Er bricht endgültig zusammen und reißt dabei den Tisch um. Ich kann ihn nun leider nicht mehr sehen, doch dafür SIE wie sie heulend beginnt, Erste-Hilfe-Maßnahmen durchzuführen. Die Sirenen sind zu hören. Ich tauche weiter in den Schatten ein und führe ein kleines Freunden Tänzchen auf. Es fühlt sich an, als wäre ein schwerer Blei Ring von meiner Brust genommen worden. All die Tränen, all der Schmerz den er mir bereitet hat, ist einfach so verpufft. Der Krankenwagen ist da und sie eilen in die Wohnung. Ich nehme wieder das Fernglas zur Hand und kann sehen, dass sie den Defibrillator sofort benutzen. Mein Grinsen wird so bereit, dass meine Wangen schmerzen. Sie schocken ihn. Einmal. Zweimal. Dreimal. SIE beginnt noch mehr zu heulen. Beim Sechsten Mal schüttelt der Arzt den Kopf und mir entkommt ein Jubelschrei. Am liebsten würde ich laut schreien, die Arme in die Luft werfen und die ganze Welt an meinem Glück teilhaben lassen, doch ich bin nicht dumm. Ich muss damit noch warten. Es dauert etwas, bis sie die Leiche aus der Wohnung geholt haben. SIE fährt mit. Ich warte bis der Krankenwagen aus meinem Blickfeld ist. Einmal muss ich die Wohnung noch betreten und seine Vitamine austauschen. Rohrreiniger hat eine sehr interessante Wirkung auf den Menschlichen Körper – würde man ihn schlucken, hätte man heftige Verätzungen in der Speiseröhre. Allerdings kann man ihn auch in Geelkapseln füllen, die sich dann im Magen auflösen …Er hat mich vergiftet. Meinen Körper, meine Seele und mein Herz. Doch ich habe gewonnen.

EndeMeine Mitstreiter:Mitstreiter:-Schakals Gedankenwelten-The music box of a morbid Wonderland-Wetterschaf-dycherFyrst SETZT AUS-PAL-Mary -Chelsea-und natürlich der Lordn 



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