Blockbuster-Sommer 2019: Holmes, LAH, Kong

Eigentlich hatte ich nach Teil 1 keine Lust mehr, aber dann wurde ich darauf hingewiesen, dass noch ein dritter Teil kommen soll und da dachte ich, dass das Sequel vielleicht etwas unterhaltsamer als der Vorgänger ist:

SHERLOCK HOLMES: A GAME OF SHADOWS

Teil 1 zeigte neulich im Rewatch bereits, dass diese Version von Sherlock Holmes nicht das Unterhaltungspotenzial besitzt, dass ich ihm vor 10 Jahren noch zugesprochen hätte. Mit anderen Worten: In meiner Erinnerung funktionierte das alles besser.
Dieses Sequel habe ich damals „verpasst“ und aus irgendeinem Grund entschied ich mich dazu, diesem Holmes noch eine Chance zu geben. Und es hat sich nicht viel geändert. Der Streifen hat ein paar nette Momente, aber insgesamt bleibt da nichts bei mir hängen. Die Gags zünden bei mir nicht, die Darsteller sind halt da und die Geschichte läuft so daher. Der Holmes Charakter langweilt mich mehr, als er es dürfte. Er kann einfach alles. Rätsel lösen, kämpfen, geigen, sogar in die Zukunft schauen (sozusagen). Das Einzige, das er nicht kann: Mich unterhalten.

LAST ACTION HERO

Es sagt viel über das Kinopublikum aus, dass ausgerechnet dieser Film Arnies erster Flop war. Das Publikum (und ja, ich zähle mich dazu) war also schon in den 90ern dumm wie Brot. Es wurde mit den Jahren nur immer dümmer und die Risikobereitschaft der Studios immer geringer. Und jetzt haben wir den Salat.
Ironischerweise ist dieser Film eine Liebeserklärung an die Magie, die das Kino beziehungsweise das Medium Film auf den Zuschauer übertragen kann. Eine Magie, die diesem Medium irgendwann zwischen Effektgewittern und dem Aufkochen des immer gleichen Gemüses abhanden kam.
Gleichzeitig handelt es sich um eine Hommage an die große Zeit der Actionfilme, voller Oneliner, schwerbewaffneter Typen und cooler Action.
Alles an diesem Film macht einfach nur Spaß, weil er eine gute Idee zuendegedacht umsetzt und sich nicht nur auf Getöse ausruht, das diese Idee ohne Zweifel mit sich bringt. Es ist irgendwie traurig, dass ausgerechnet dieser Film so unterging und bis heute kaum Erwähnung findet. Andererseits vermutlich eine gute Sache, ansonsten hätte man die Idee mittlerweile bereits mit drei Sequels, einem Prequel und einem Reboot komplett zerstört. Dann doch lieber nochmal diese Version anschauen, aus einer Zeit, in der Ideen noch gewürdigt und umgesetzt wurden, selbst wenn das saudumme Publikum sie nicht sehen wollte.

KONG: SKULL ISLAND

Als nach 5 Sekunden ein Fallschirmspringer wie die geborene Coolness am Strand landet, hatte ich schon keinen Bock mehr. Aber es war dann doch nicht so grauenhaft, wie ich erwartet hatte.
Der Reihe nach:
John Goodman ist Mr. Exposition und erzählt entweder, wie beschissen die momentanen Zeiten sind oder spricht wie eine Seite aus einem fiktionalen Kriegsroman.
Samuel L. Jacksons Charakter hat genau eine Aufgabe: Durchgehend scheiße drauf sein.
Brie Larson hat eine Photokamera und sonst nicht den geringsten Charakter.
Tom Hiddleston gibt den Abenteurer, der auf der Suche ist, aber nicht weiß, wonach er eigentlich sucht. Außer Geld.
Und John C. Reilly ist erstmal nur nervtötend, entwickelt sich dann aber zum interessantesten Charakter in dem Gemüse hier. Nicht, dass das eine große Leistung wäre, denn alle anderen geben absolut nichts her.
Nett ist der teils griselige Filter, der über manchen Szenen liegt und den Film etwas aus der Zeit fallen lässt. Der Soundtrack trägt natürlich auch dazu bei, auch wenn man wirklich mal aufhören könnte, den ganzen Kram runterzududeln, den jede Sau sowieso kennt. Die 60er/70er hatten mehr als CCR, Black Sabbath und Jefferson Airplane zu bieten. Wenn jetzt noch jemand verstanden hätte, wie man einen Abenteuerfilm macht, bei dem Charaktere, Abenteuer und Action gleichermaßen interessant und spannend bleiben, wäre dabei vielleicht sogar ein guter Film herausgekommen. So sind es aber nur Riesentiere und Monster, die Menschen jagen und Krempel durch die Gegend werfen. Die Dialoge während der Actionszenen wirken dabei teilweise wie gelangweilt reingeschnitten, was sie vermutlich auch wurden.
Und da kommt natürlich dann mal wieder das heute übliche CGI zum Vorschein, das teilweise mal wieder mehr schlecht als recht ist und in jeder Szene vorkommt, die man auch ohne hätte drehen können. Ihr wisst schon. So wie in den 70ern, die der Streifen ja so gerne kopieren will.
Ich glaube, das ganze Ding hätte mit einer gehörigen Portion Horroratmosphäre viel besser funktioniert. Das Setting dafür wäre bereits vorhanden gewesen und die Monster sowieso.
Die erste halbe Stunde ist ganz nett. Der Shot mit King Kong vor der Sonne sieht super aus. Danach kriegt man visuell ein paar schöne Szenen und zumindest kommt nie wirklich Langweile auf, bis zum großen Endkampf, der wie üblich, ziemlich lahmes Rumgekloppe ist. Mehr kann man von einem modernen Blockbuster wohl nicht erwarten.


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