Ich berichte euch heute eine etwas andere Geschichte. Oder eher, ich lasse sie erzählen.
Tim erzählt sie euch.
Seine Geschichte!
(Der Inhalt, Namen, Orte und Personen sind frei erfunden.)
Wenn ihr das lest, bin ich tot!
Vor zwei Jahren fing es an. Da war ich 14.
Wir sind umgezogen. Eine neue Stadt, neue Schule, neue Freunde.
Freunde! Ja, dass dachte ich. Irgendwie habe ich den Anschluss verpasst, oder lag es an Oliver? Dem coolsten und beliebtesten Schüler am Oberberg Gymnasium? Am Streberdasein konnte es nicht liegen, dafür war ich nicht schlau genug.
Jedenfalls begann es schleichend. Hier mal ein Witz, da mal ein Bloßstellen. Eben alles auf meine Kosten! Das zog sich durchs gesamte Schuljahr. Es ging sogar so weit, dass sie mich quälten. Am Ohr zogen. Ein Bein stellten. Mich boxten. Mich bespucken.
Freunde? Nein. Die hatte ich nicht. Keinen einzigen.
Ihr fragt wieso ich mich nicht gewehrt habe? Das habe ich! Aber standen vor euch schon mal zehn Personen oder mehr, die alle ihren Hass und Unmut einzig und alleine auf dir ablassen?
Mir fehlte der Mut und die Kraft. Ich wurde immer trauriger. Hoffnungsloser. Wütender. Bekam dazu noch schlechte Noten. Wollte nicht mehr in die Schule. Diese missachtende Blicke jeden Morgen. Diese abfälligen Kommentare, nur weil man da steht. Das ständige Rumgeschupse und Ausgelache. Es wurde mir alles zu viel.
Meine Eltern fragt ihr euch? Denen hab ich erzählt, wie es in der Schule ist. Mein Vater, Geschäftsführer eines Bauunternehmens, meine Mutter, ständig als Stewardess im Inland unterwegs, wollten davon nichts wissen. Sie meinten, ich bräuchte einfach nur mehr Zeit zur Eingewöhnung. "Such dir doch mal Freunde...". Ohne Worte.
Ich hab mir Hilfe in einem Forum gesucht. Angeblich für Mobbingopfer.
Ich schrieb alles auf. Das mir mittlerweile alles egal ist und ich mich an nichts mehr beteiligen will. Alles, was mir angetan wurde. Es war fast befreiend. Fast! Denn als ich den Post abschickte, wuchs die Angst wieder gemobbt zu werden. Wochenlang habe ich mich nicht getraut nach zu sehen, ob mir jemand geantwortet hat.
Dann tat ich es doch. Nahm all meinen noch vorhandenen Mut zusammen und loggte mich ein.
Wart ihr schon mal auf so einer Seite? Wisst ihr, wie die Hilfe der User aussah? Ich sag es euch. Schlaumeier-Sprüche ala...
"Du musst versuchen aus diesem Loch rauszukommen, es lohnt sich für dich..., oder, sprich mit jemanden darüber..., Klar ist die Welt schieße, aber wir müssen da drüber stehen, man...
Ihr könnt euch vorstellen, dass diese Reaktionen und Kommentare nicht sehr hilfreich waren. Ich war, wie so oft, wieder enttäuscht worden. So schmiedete ich einen Plan. Ich beschloss mir selbst zu helfen. Und zwar so, wie es in meiner Macht steht.
Das war am 15. Juni 2010. Zwei Jahre später, am 20. November 2010, war ich tot.
An diesem Morgen, ging ich verkleidet in einem schwarzen Mantel und tiefsitzendem Kaputzenpulli, um mein Gesicht zu verstecken, in meine ach so angesehene Schule. Unter dem Mantel hatte ich ein Gewehr, eine Pistole und zwei Rauchbomben. Und ich wollte sie auf Teufel komm raus benutzen.
Mein Gefühl dabei? Leere! Und den abgrundtiefen Hass, der mich diese abscheuliche Tat erst begehen lässt.
Ich war so wütend. Auf alles und jeden.
Ihr denkt, dass ist keine Lösung? Für mich gab es keine andere!
Ihr solltet mich endlich ernst nehmen. Nie wieder mein Gesicht vergessen. Und nie wieder will ich davonlaufen. Jetzt bekommt ihr alles zurück, was ich von euch habe erleiden müssen.
Und dennoch! Erschlossen habe ich niemanden. Außer mich selbst.
Ich konnte und wollte nicht mehr. Aber eine Botschaft schicken, die ihr vielleicht nicht versteht, aber jeder hören wird. Diese eine Botschaft,"Zuzuhören", schicke ich noch raus.
Die Botschaft, die Tim schickte, ist nicht nur an die Personen vom Oberberg Gymnasium gerichtet, sondern geht uns alle etwas an!
Mit dieser Geschichte, möchte uns Tim sagen, dass Täter oftmals selbst Opfer sind.
Der Ausweg ist zwar alles andere als moralisch gut, doch ist sie (zum Glück) für Wenige, die einzige Möglichkeit dem Grauen zu entfliehen.
Was kann die Gesellschaft selbst dagegen tun, damit Jugendliche nicht zu solchen drastischen Maßnahmen greifen?
- In erster Line: Zuhören!
- Unseren Kindern von klein auf Fürsorge und Nächstenliebe vorleben.
- Vermitteln, dass jeder Mensch individuell und genau so wie er ist, gut ist.
- Mögen muss man nicht jeden, aber respektieren auf jeden Fall.
Für ein harmonisches Miteinander.
Im Buch "Es wird keine Helden geben" spielt ein Amoklauf eine große Rolle. Aber nicht die Gegenwart des Geschehens, sondern das Danach.
Wir Leser werden in die Gefühlswelt von Miriam gezogen, die nach dem schrecklichen Amoklauf alle Stadien der seelischen und auch körperlichen Verfassung eines Menschen, während und nach dem Schock, erleidet.
Miriam verliert ihren Freund. Und das durchs sterben und nicht nur durchs Schlussmachen. Tobi, ihre erste Liebe, wird nie wieder bei ihr sein. Nie wieder zurück kommen um mit ihr zu lachen, zu streiten, zu reden oder auch einfach nur da zu sein. Er ist fort. Für immer. Damit muss Miriam klar kommen, denn das Leben geht ja bekanntlich immer weiter.
Für manche!!! Denn Joanne, ihre beste Freundin, schafft es nicht mit ihrer Schuld zu leben. Sie spricht nicht, wird immer magerer und kommt am Ende auch nicht mehr zur Schule.
"Sind wir Schuld?" War ihre Frage an Miriam gerichtet...
Und was ist zum Schluss noch zu sagen?
Seid Sozial, Aufgeschlossen, Hilfsbereit, Liebenswürdig und Aufrichtig.
Herzliche Grüße eure Sasija aus der Tardis.
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