Wie hört sich für dich der folgende Plan für’s Wochenende an?
Direkter Start am Freitag nach Feierabend: Ein Absacker mit Kollegen, vielleicht noch ein gemeinsames Essen. Am Samstag ein Stadtbummel mit ein paar Freundinnen, anschließend ins Kino. Die Samstag Nacht verbringt ihr in einer Cocktail Bar. Am Sonntag triffst du dich mit einer Gruppe zum Brunch, am Nachmittag hast du die Familie zum Kaffee eingeladen. Und anschließend machst du mit einigen Freunden einen Spiele-Abend.
Klingt das für dich nach einem tollen Wochenende oder würdest du bei dieser Aussicht lieber davonlaufen?
Ganz ehrlich: Ich will kein Spielverderber sein, aber für mich wäre so ein Wochenende die Hölle!
Es ist nicht so, dass ich nicht gerne mit netten Menschen etwas unternehme, aber für mich ist es immer anstrengend unter Menschen zu sein.
Ich bin viel lieber mit mir allein. Mir ist auch nie langweilig. Ich habe viele Interessen und bin am meisten dann im Flow, wenn ich alleine bin. Ich vergesse Raum und Zeit. Und es stört mich auch nicht, wenn ich stundenlang mit niemandem gesprochen habe.
Ich gehöre zu den stillen Menschen.
Introvertiert oder Extrovertiert?
Was bedeutet das genau?
Wenn du dir diese beiden Begriffe vorstellst, dann denke dabei mal an deinen Energie-Level.
Mit anderen Worten: Wenn du Energie auftanken willst, wenn du konzentriert und fokussiert sein willst, magst du dann am liebsten mit einer Gruppe von Menschen zusammen sein?
Das könnte bedeuten, dass du extrovertiert bist.
Extrovertierte Menschen genießen die Energie, die sie fühlen, wenn andere Menschen um sie herum sind.
Ein Beispiel: Ein Extrovertierter will Weihnachts-Einkäufe machen. Er wird jemanden oder sogar mehrere Menschen fragen, ob sie ihn begleiten. Einfach nur deshalb, weil er sich in Begleitung von Menschen wohler fühlt.
Extrovertierte Menschen mögen die Kommunikation, die Energie von Menschen in einem Raum, auch wenn sie nicht das Zentrum des Interesses sind oder sich unterhalten. Wenn Extrovertierte allein sind, fühlen sie sich schnell einsam und leer, sie mögen nicht gerne viel Zeit allein verbringen. Sie verbringen ihre Zeit lieber in Gemeinschaft. In Gruppen laufen sie zu Höchstform auf, können so auch am besten arbeiten und produktiv sein. Sie lieben Parties und Veranstaltungen mit vielen Menschen.
Introvertierte sind dagegen meistens etwas sensibel. Sie können die Emotionen und die Energie von anderen fühlen. Sie fühlen sich oft auch für andere verantwortlich. Sie genießen es schon mit anderen zusammen zu sein, aber es erschöpft sie auch schnell. Introvertierte Menschen ertragen Menschen und Energie nur in kleinen Dosen. Sie fühlen sich schnell überfordert. Sie tanken am besten Energie auf, wenn sie mit sich allein sind.
Wenn Introvertierte Weihnachtseinkäufe machen, dann am liebsten allein. Sie denken auch am liebsten alleine nach. Sie finden Klarheit, wenn sie allein arbeiten. Sie sind leicht ablenkbar. Energie, Enthusiasmus und Leidenschaft für und mit anderen Menschen fühlen sie so intensiv, dass es ihr System auslaugt. Es nimmt ihnen Energie.
Erzählst du Introvertierten, dass die Party abgesagt wurde, dann kann es gut sein, dass sie „Hurra!“ rufen.
Ob du introvertiert bist, erkennst du daran, dass du zwar gerne auch mal auf Parties gehst und mit Menschen zusammen bist, dass du aber irgendwann ( und das kommt wirklich ganz plötzlich) das Gefühl hast „Jetzt muss ich gehen. Ich bin total leer. Ich kann nicht mehr weiter sprechen. Ich muss hier weg.“ Du kannst dann geradezu spüren, wie dein Energie-Level gegen Null geht und du deine Batterien unbedingt aufladen musst.
Und die Art, wie die meisten Introvertierten wieder Energie bekommen, ist, dass sie mit sich allein sind.
Sind stille Menschen schüchtern?
Im Gegensatz zu dem, was die meisten Menschen denken, sind stille Menschen nicht schüchtern. Tatsächlich hat Schüchternheit mit Introversion eigentlich gar nichts zu tun.
Ein introvertierter Mensch ist eine Person, die ihre Energie daraus zieht, allein zu sein. Und die Energie verliert, wenn sie mit vielen Menschen zusammen ist.
Für stille Menschen ist ihre innere Welt wichtiger. Sie lieben es zu denken, sie erforschen Gedanken und Gefühle. Sie vermeiden soziale Situationen oft, weil diese Sitautionen einfach anstrengend sind. Auch wenn jemand gut reden und mit anderen Menschen in Kontakt gehen kann, ist es für ihn dennoch mühevoll.
Wenn Introvertierte allein sein wollen, ist das kein Zeichen für eine depressive Verstimmung. Es bedeutet entweder, dass sie Zeit benötigen, um wieder Energie zu tanken oder, dass sie einfach mit ihren Gedanken allein sein wollen. Mit Menschen zusammen zu sein, auch wenn sie diese Menschen schätzen, kann sie davon abhalten, den Blick nach innen zu richten.
Die soziale Energie richten Introvertierte auf Menschen, die ihnen wirklich wichtig sind.
Für mich persönlich ist ein Glas Wein mit einer guten Freundin angenehmer, als eine Party voller Fremder. Ich denke nach, bevor ich spreche, ich genieße das Alleinsein. Ich fühlen mich voll Energie, wenn ich mich auf etwas konzentriere, das mich fasziniert. Und ich finde es ist ok, die Straßenseite zu wechseln, um Smalltalk zu vermeiden.
Jeder kann strahlen, wenn man ihn richtig in Szene setzt. Für manche ist es das Rampenlicht, für andere die Schreibtischlampe
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