In den letzten beiden Wochen hatte ich Gastbeiträge eines Caddies veröffentlicht. Stephan hatte ich während der WINSTONgolf Senior Open kennen gelernt und er hat mir freundlicher Weise ein paar Beiträge geschrieben. Heute geht es mal um das Birdiebook eines Golfprofis. Viel Spaß beim lesen und wer Lust hat Stephan mit Fragen zum „Caddie Leben“ löchern.😉
Danke Stephan aber bevor ich allerdings damit beginne noch eine keine Anekdote aus einem meiner ersten Jobs als Caddy…ich war mit einem sehr bekannten Spieler der Senior Tour auf einem Turnier. Ich überprüfte wie immer die Tasche und stellte acht Minuten vor Teetime fest das wir nur drei Bälle in der Tasche haben, meinen Hinweis nahm der Spieler, der übrigens schon die Winston Open gewonnen hat lächelt entgegen und sagte ganz trocken, “ Yes, I now“.
Wir spielten die erste Runde auf dem Turnier mit einem Ball durch, am nächsten Morgen drücke er mir einen signierten Ball mit den Worten….“ Nun haben vier“ in die Hand. Inzwischen weiß ich das es besser ist nur mit drei Bällen auf die Runde zu gehen…..:-)
Birdiebook… Geheimnisse des Platzes
Jeder Freizeitspiele kennt sie, die Birdiebooks die vom Club angeboten und verkauft werden.
Hier mal ganz ohne Wertung ein paar Beispiele und die doch sehr wenigen Informationen.
Die Bahn B4 vom GC An der Pinnau
Der Abschlag stellt ja in den wenigsten Fällen das große Problem der Landzone, allerdings ist für den weiteren Schlag schon sehr sinnvoll zu wissen wo ein Bunker oder ein anderes Hindernis anfängt und wie lang es ist um die richtige Schlägerwahl zu treffen, leider fehlen diese Information in den meisten Büchern und würde dem Freizeitspieler den einen oder anderen Bunker oder Wasserhindernis ersparen.
Die Bahn B8 vom GC An der Pinnau
Für jemanden der dieses Grün nicht kennt, weiß er jetzt nur das es 20 x 30 Meter breit ist, was ja nicht wirklich stimmt, weil es vorne deutlich schmaler ist, auch vom Verlauf des Grüns ist wenig zu erfahren.
Im gesamten betrachtet kommen wir Freizeitspieler mit solchen Infos zurecht wenn die Entfernungen auch immer stimmen würden. Vielleicht ein Grund warum immer mehr mit Entfernungsmesser oder ähnlichen Hilfsmittel auf dem Platz unterwegs sind.
Ein “ Official Course Guide“ der EUROPEAN SENIOR TOUR 2016
Bidiebook Legende European Senior Tour
Deckblatt und Legende für das Birdiebook Winston 2016 Links Course
Sicherlich für den Laien nicht wirklich empfehlenswert, aber hier finden wir alle Infos über die jeweiligen Spielbahnen und Details des anzuspielenden Grün.
Hier mal ein paar Seiten aus dem Birdiebook
Die Bahn 1 auf dem Links Course in Winston
Der Abschlag ist hier gar nicht drauf, weil hier schon die Möglichkeiten der Landezonen zu sehen sind. Der gelbe und der rote Punkt, sowie das gelbe und rote Dreieck sind vermessene Punkte und auf dem Faiway deutlich zusehen. Die roten Zahlen sind die zurückliegen Yards. Die Entfernungen werden alle in Yards angeben und es erfordert ein wenig Übung bei einem ProAm Turnier die Entfernungen für teilnehmende Amateure in Meter umzurechnen und ihnen diese Infos mitzuteilen.
Höhenunterschiede und Geländeneigungen sind deutlich zu erkennen.
Die Info 3W Down war der gewählte Schläger mit dem Vermerk flach.
Die perfekte Landezone vom weißen Abschlag der Pro’s wäre die Fläche zwischen dem gelben und roten Punkt. Die meisten Spieler greifen hier zum Holz 3 und kommen dann mit einem Eisen 8, je nach Lage des Balles auf das Grün.
Hier das Grün von der Bahn 1
Grün der Bahn 1 auf dem Links Course in Winston
Im farbigen Unterteil des Bildes könnt ihr die Sicht vom weißen Abschlag erkennen, die Punkte A B C sowie 1 und 2 findet ihr oben im Bild wieder und dienen der Richtungsangabe und Länge.
Auf dem Grün kann man jeden Meter genau einteilen und sämtliche Wellen genau herauslesen, das ist genau der Grund war es meistens so lange dauert bis die Spieler mit dem Schlag ins Grün beginnen. Die mit Bleistift eingetragen Zahlen 1-3 sind die Flaggenposition der drei Runden. Die Wellen und ihre Richtungen erkennt man an den weglaufen grünen Strichen, der Freizeitspieler ist sicherlich froh wenn er das Grün mit dem zweiten schal gereicht, der Pro möchte im besten Fall aber den richtigen Punkt im Grün treffen.
Hier die Bahn 6, ein langes und schweres Par 5
Die ideale Landpunkt liegt beim roten Punkt, weiter vorne wird das Fairway sehr eng und es fällt deutlich nach links ab. Aus Erfahrung weiß ich, das man seine Tasche da nicht hintragen möchte, ein Ort des Fluchens für die Pro’s.
Der zweite Schlag sollte auch hier gut vorbereitet sein, die zweite Landzone wird durch vier tiefe Bunker gut verteidigt und das Fairway steigt nach oben an. Ein Eisen bis zur Kennzeichnung blaue 0/ 55 / 221 wäre eine Wahl, oder die Möglichkeit den Ball vor den Bunkern zu platzieren. Wenige Spieler haben hier versucht das Grün mit dem zweiten zu erreichen.
Im farbigen oberen Bildteil wieder der Blick vom Abschlag mit den zu erkennen Punkten auf dem Fairway.
Das Grün der Bahn 6 im Detail:
Hier das Grün der Bahn 6
Pin Position während der WINSTONgolf Senior Open 2016
Ihr könnt also sehen, das so ein Birdiebook der Tourspieler viel mehr Infos zu den einzelnen Bahnen gibt. Die Notizen die man sich dort reinschreibt sind für jede weitere Runde wichtig und auch immer abhängig vom Spieler für den man unterwegs ist. Nach drei Runden sieht es manchmal aus wie ein Malbuch. Vor jeder Runde bekommen wir ein Zettel mit den den genauen Angaben des gesteckten Loches auf dem Grün. Hier die PIN POSITION der 3 Runde Da die Grüns eingeteilt sind, kann man sich die Position direkt eintragen. Hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick gewähren, und für weitere Fragen stehe ich gerne zu Verfügung. P.S. ein paar kleine Geheimnisse muss ich für mich behalten…:-)
Super und danke für die 3 tollen Beiträge. Wer die anderen Beiträge noch nicht gelesen hat, der findet hier „Stephan´s Traum“ und ein Tag aus dem „Caddie Leben“.
Euer Stephan