Bioenergie als EE verbraucht zuviel Land
Eine neue unabhängige Analyse von Naturwissenschaftlern sieht erhebliche ökologische Gefahren an der aktuell praktizierten Bioenergie-Politik.
Die Wissenschaftler sind der Ansicht, dass die Nutzung von Biosprit und Biogas in größerem Umfang bereits heute und auch in Zukunft keine Option für Länder wie Deutschland ist. Bioenergie sollte deshalb kein tragender Bestandteil der Energiewende sein, so das wichtigste wissenschaftliche Beratungsgremium in Deutschland, die Nationalakademie Leopoldina, in ihrer aktuellen Stellungnahme zu »Bioenergie: Möglichkeiten und Grenzen«.
Eine Ausnahme lassen die etwa zwanzig Wissenschaftler zu — die direkte energetische Umwandlung von organischen Abfällen.
Ursache der Ablehnung von industrieller Bioenergie in der Landwirtschaft ist, dass wesentlich mehr Fläche als bei anderen regenerativen Energieträgern verbraucht, mehr Treibhausgase durch Landwirtschaftsbetriebe verursacht, die Nährstoffbelastungen von Äckern und Gewässer erhöht werden sowie die Konkurrenz zur Futter- und Nahrungsmittelherstellung existent ist.
"Deutschland sollte sich vielmehr auf andere erneuerbare Energiequellen wie Photovoltaik, Solarthermie und Windenergie konzentrieren. Die Einsparung von Energie und Verbesserungen der Energieeffizienz sollten Vorrang haben."
Die Analyse stützt sich auf Lebenszyklusuntersuchungen der biogenen Energieträger, bei denen die Verunreinigungen von Ackerböden und Gewässern mit Nitrat und Phosphat, die Versalzung, Veränderungen der Artenvielfalt und Auswirkungen auf das Grundwasser berücksichtigt wurden.
Die Stellungnahme der Naturwissenschaftler der Leopoldina stellt sich ganz klar gegen den Weltklimarat IPCC, der kürzlich Biomasse als Energiequelle empfohlen hatte, und gegen den Bio-Ökonomierates des Bundes mit seiner Aussage, dass Deutschland bis 2050 23 Prozent der verbrauchten Energie durch Bioenergie decken könne/solle.
Quelle: https://ssl-153214.1blu.de/allgemein/nationalakademie-leopoldina-warnt-vor-biokraftstoff/
