1. Bestandsaufnahme
Bei dem Bild handelt ein Landschaftsbild, welches im September 1880 in Arles entstand. Es wurde von Vincent van Goch gemalt und hat eine Größe von 81 cm mal 65,5 cm.
Es zeigt ein Café welches im expressionistischen Stil dargestellt ist. Es zeigt eine französische Gasse zu später Stunde daher ist das Erscheinungsbild dunkel. Die Straße hat Kopfsteinpflaster und ist von Häusern gesäumt Auf der Straße laufen Menschen, eine Familie, sowie im Hintergrund ein Reiter auf einem Pferd.
Auf der linken Seiten, an einer Häuserwand platzliert, erhellt ein Cafe die dunkle Stimmung. Die Runde der Außenterasse sind in drei Reihen angeordnet. An einigen von ihnen sitzen Menschen. Ein Kellner bedient sie unter dem Baldachin. Die Straße und die Terrasse werden von einer Laterne beleuchtet, die Sterne geben auf den dunklen Teilen der Straße ein wenig licht. Die Cafeterrasse zeigt einige Besucher, auch auf den Straßen laufen Menschen. Die Menschen sind nicht detailreich aufgebaut, man kann keine Gesichter erkennen.
Im Bildvordergrund ( links) ist ein Hauseingang zu sehen, sowie das Kopfsteinpflaster der Straße. Letzteres zieht sich bis zum Fluchtpunkt, da der Straßenverlauf über die gesamte untere Hälfte des Bildes geht.
Besonders auffällig ist, dass die Farben sehr ausdrucksvoll und stark sind. Zudem hat van Gogh mit Licht gearbeitet, da das Licht der Laterne eine zentrale Rolle spielt. Die Sterne sind ebenfalls überpräsent dargestellt.
2. Analalyse
Die Farbwahl ist kräftig und der Auftrag der Farben ist deckend. Der Nachthimmel ist in einem Dunkelblau und Violett gehalten und steht in Kontrast zu dem hellen Gelb und Orange. Van Gogh hat in diesem Bild kontrastreich mit Komplementärkontrasten gearbeitet. Insgesamt ist das Bild extrem: Auf der einen Seite in hellen Farben gehalten, auf der anderen Seite mit dunklen Farben gemalt. Wo helle Farben verwendet wurde hat der Maler das Licht eingesetzt. Der Maler verwendete Ölfarben für das Bild, diese wurden nicht nur deckend aufgetragen, sondern auch sehr dick, sodass der für van Gogh typische Duktus entstehen konnte. Das Malkonzept ist expressionistisch, was man an dem Umgang mit Farben sehen kann. Typisch für diese Malkonzeption ist nämlich, dass ungemischte Farben verwendet werden. Van Gogh hat in diesem Bild viel mit Erscheinungsfarben gearbeitet, da das Licht das Aussehen der Umgebung, zum Beispiel der Terrasse beinflusst hat. Nur der Baum, welcher in den rechten Bildrand ragt, ist in der Lokalfarbe gehalten. Dieser ist in einem saftigen Grün gemalt und steht im Komplämenttärkontrast zur gelben Straße. Als Ausdrucksfarben wählt er blau und gelb im Kontrast.
In Punkto Zentralperspektive wählt van Gogh den Fluchtpunkt in der Mitte des Bildes, wo er die Straße hin verlaufen lässt. Der Maler wählte die Einfluchtpunkt Perspektive. Die Fluchtlinien werden von den Häuserschluchten gebildet. Die Bildline bildet die senkrechte Häuserfront im Vordergrud, die von der Laterne beleuchtet wird.
Durch die Farbregie entsteht auch eine Farbperspektive, denn helle Farben werden für den Vordergurnd, dunkle Farben für den Hintergrund eingesetzt.
Die Raumwahrnehmung wird durch Größenkontraste erzugt, die Menschen und Häuser im Hintergrund sind kleiner gemalt, als jene weiter vorne im Bild. So wird Nähe und Distanz erzeugt.
Man sieht die Straße aus der Normalsicht, so als ob man vor der ausgeleuchteten Teresse stehen würde.
Flächen
Die Flächen sind in verschiedenartigen Formen gehalten. Man findet viele kleine Elipsen, welche die kreisrunden Tische darstellen, die durch die Perspektive des Betrachters in Elipsenform sind. Ansonsten sind die Häuserfronten trapezförmig gehalten. Die Terassen und der Baldachin haben viereckige Muster, die Terasse ist ein Trapez, von welchem man jedoch nur den vorderen Teil sieht, da der hintere Teil des Trapez mit Tischen verstellt ist.
das Kopfsteipflaster wird im Vordergrund durch lauter offene Halbkreise angedeutet. Formen sind also in erster Linie in ihren Sekundärformen zu finden.
Linien
Die Linienführung ist vielfältig beim Kopfsteinpflaster sind die Linien vertikal geführt, mit senkrechten Linien, welche die Rinnen andeuten sollen. Die Flächen der Tische sind mit klaren, elipsenförmigen, schwarzen Linien vom Rest des Bildes abgegrenzt. Bei den Häusern verlaufen die Linien primär senkrecht.
Der Duktus ist für van Gogh typisch, er hat einen vibrirenden Duktus, der sich durch all seine Bilder zieht. Der kraftvolle Duktus mit den langgezogenen Punkten und der intensiven Linienführung ist sein unverkennbares Markenzeichen.
Das primäre Gestaltungselement sind die hellen und dunklen Bildbereiche, diese setzt er intensiv ein, indem er die besuchte Cafeterasse in den Vordergrund stellt und sie mit künstlichem, hellen, gelben Licht akzentuiert. Die dunkle Gasse wird lediglich von den beleuchteten Fenstern und den Sternen illuminiert. Der Übergang von Hell nach Dunkel ist auf der Straße fließend, jedoch grenzt sich die helle Terassenmarkise hart von den dunkel zurücktretenden Häusern im Hintergrund ab. Der Hell Dunkel Kontrast ist sehr stark, da das Helle in strahlendem, deckenden Gelb gehalten ist, während das Dunkle in kräftigen, intensiven Violett und Dunkelblau erscheint.
Bei der Kompositin lässt van Gogh die Terasse in den Vordergrund treten und die Straße im Hintergrund sein. Er hat keine Dreieckskomposition gewählt, da er nur ein Motiv verwendet hat. Bei einer Dreieckskomposition müssen die Objekte des Bildes in irgendeiner Form ein Dreieck bilden.
Auch den goldenen Schnitt hat er insgesamt außer Acht gelassen, jedoch lassen sich im Bild Anhaltspunkte für einen goldenen Schnitt finden, wenn man die Gesamthöhe des Bildes in Relation zur Augenhöhe sieht.
Betrachtet man die Verhältnisse stellt man fest, dass die Terasse im Verhältnis zum Ganzen einen prominenten Anteil einnimmt, dies stimmt auch mit der gewählten Inszenierung der Bildteile überein. Denn der Maler lässt die Terasse im Vordergrund durch die helle Beleuchtung hervortreten und die Straßenteile im Hintergrund durch die fehlende Beleuchtung und die dunklen Farben zurück treten.
Neben der Terasse nimmt die Straße einen weiteren hohen Anteil des Bildes ein. Sie ist auch im Bildvordergrund und zieht sich durch das gesammte Bild. Die Menschen nehmen insgesamt nur einen kleinen Bildanteil ein und befinden sich auch alle im Hintergrund des Bildes.
Interpretation
Das Bild gehört in den Impressionismus, obwohl van Gogh ein Maler des Expressionismus ist. Es ist nach der zentralen Fluchtpunktperspektive aufgebaut und hällt sich streng an diese. Die Wärme des Lichts suggeriert dem Betrachter Behaglichkeit und Gemütlichkeit, während die dunkle Straße diesen Eindruck noch verstärkt. Denn durch den Kontrast kommen die hellen, freundlichen Farben besser zur Geltung. Da das Subjektive Empfinden des Malers dargestellt wird handelt es sich um ein impressionistisches Bild. Das Bild hat eine tiefe Ursymbolik, indem es sinnbildlich unsere Gesellschaft veranschaulicht.
Es sind Ansätze einer Komposition zu erkennen, jedoch gehorcht der Aufbau keiner eigentlichen Kompositionsform wie der Dreieckskomposition. Die Farben, welche der Maler für sein Bild gewählt hat, sind voller Symbolkraft und untermalen die Stimmung des Bildes noch. Sie sind hell, freundlich und behaglich auf der Terasse und dunkel und zurückweisend auf der Straße. Die für van Gogh typische, leidenschaftliche Pinselführung erzeugt auf dem Bild für eine ganz besondere Stimmung. Hierbei stehen die Farben in einem klaren Kalt – Warm Kontrast. Die warmen Farben der beleuchten Terasse stehen im Kontrast zu der kühlen Stimmung auf der Straße. Dennoch hat die Szene einen malerischen Gesamteindruck und überzeugt durch seine Ästhetik. Das Thema des Bildes ist Einsamkeit und Gemeinschaft, die Menschen auf der Terasse nehmen am gesellschaftlichen Leben teil und sind klar gegen die laufenden Menschen auf der Straße abgegrenzt. Die deutlichen Konturen untermalen das Thema Abgrenzugn auch bildnerisch. Leere Tische sprechen für Einsamkeit und Zurückgelassen sein. In so fern kann man das Bild auch als Gesellschaftskritik verstehen. Die Perspektive ist leicht verrückt, gehört aber eher in die Normale Perspektive. Die Proprtionen sind verzerrt und falsch, sie entsprechen nicht den realen Gegebenheiten. Das die Gesichter der Laufenden und Cafebesucher nicht zu erkennen sind unterstreicht die Anonymität der Gesellschaft. Die vereinfachten Formen sorgen dafür, dass der Einzelnde und das Individuelle nicht erkennbar ist. Das Bild spiegelt van Goghs Sicht auf die Welt wieder. Er war von Depressionen geplagt und fühlte sich einsam. In so fern ist das Bild ein Spiegel seiner Seele.
Die haptische Stofflichkeit fällt weg, nur die Stofflichkeit der Farbe ist präsent. Die Kritierien der Landsschaftsmalerei sind aufgehoben, es steht die Unmittelbarkeit der Teilhabe im Vordergrund.
Quellen
http://www.kunstbutler.com/Bilder/VV702M.jpg
http://www.paintgallery.de/vincent_van_gogh/cafterrasse_am_abend_le_caf_soir.htm
http://www.abiunity.de/thread.php?threadid=8424&sid=
http://www.gutefrage.net/frage/wie-interpretiert-man-das-bild-cafeterrasse-am-abend-von-vincent-van-gogh
Schule: Gymnasium Kleine Burg Fachlehrer: Hollensteiner