Menschen, die kommen und gehen. Der Bahnhof als Treffpunkt verschiedener Pläne und Hoffnungen. Der Blick entlang des Bahnsteigs als Zielpunkt für die eigene Existenz. Was erwartet mich dort, wo die parallelen Schienen sich am Horizont treffen? Auf diese und andere Fragen wird in meinem neuen Bildband “Am Bahnhof – eine Reise ohne Ortswechsel” visuell eingegangen.
Auf viele Menschen wirkt ein Bahnhof entweder gar nicht oder lediglich funktional. Ein Ort, an dem der Zug hält und an dem Menschen ein- und aussteigen. Furchtsame Menschen fühlen sich von der zügigen Atmosphäre der Gleise und den häufig etwas herunter gekommenen Gebäuden an unschöne Situationen erinnert.
Für mich ist der Bahnhof ein Treffpunkt verschiedener Fragen und Hoffnungen darin: wo gehe ich hin? Wie wird es da sein? Wann kommt die Person auf die ich warte endlich an? Woher kommen wir und wo hin gehen wir?
Ich habe mich in meinem Bildband Am Bahnhof: eine Reise ohne Ortswechsel visuell mit diesen Fragen auseinander gesetzt. Mal blickt man in die eine Richtung, mal in die andere. Die Location ist immer die gleiche, nämlich der Bahnhof des Städtchens Lollar in Mittelhessen. Ein Ort mit bewegter Industrie-Geschichte, dessen Bahnhof heute nur noch von seiner Vergangenheit zehren kann. Ich habe versucht, in meinen Bildern diese wechselvolle Geschichte ebenso darzustellen wie die Hoffnungen.
Entstanden sind diese Bilder im Rahmen eines Kunstprojektes, das ich im Dezember 2011 begonnen habe. Kern des Projektes ist es, jeden Morgen ein Foto des Bahnhofs zu machen, an dem ich meinen Weg zur Arbeit beginne. Über einen Zeitraum von gut Jahren sind so fast 400 Bilder zusammen gekommen, die alle nach dem Auslösen der Kamera auf meine Seite freak-farm.de hochgeladen wurden. Aus dieser Menge an Bildern habe ich nun über 20 meiner Meinung nach aussagekräftige Fotos ausgesucht, die neben der Fragen oben, wo fahre ich hin? Was mache ich dort? auch neue Fragen aufwerfen, die zu beantworten ich dem Betrachter anheim stelle.
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