Bettina Pousttchi arbeitet in den Medien Fotografie, Video und Skulptur. In diesem Jahr wurde sie mit dem Wolfsburger Kunstpreis ausgezeichnet, eine Ausstellung im Schloss Wolfsburg zeigt derzeit ihre Werke, die sich vielfach mit dem öffentlichen Raum und der Stadt beschäftigen. Als Teil der Ausstellung wurde auf dem Nordflügel des Schlosses eine Fotoinstallation mit Hochhaus-Motiven angebracht.
Ausstellungsbeschreibung
Der Wolfsburger Kunstpreis „Junge Stadt sieht Junge Kunst“ wird im Jahr 2014 an die deutsch-iranische Künstlerin Bettina Pousttchi vergeben. Verbunden mit dem Preis sind eine Ausstellung in der Städtischen Galerie Wolfsburg im Mai 2014 und eine umfangreiche Publikation. Zusätzlich gibt es einen Ankauf für die Sammlung der Städtischen Galerie Wolfsburg.
Der Preis wurde 1959 erstmals verliehen und versteht sich als eine fördernde Initiative für Künstlerinnen und Künstler, die sich in der Mitte ihrer Laufbahn befinden. Idealerweise kann er als Katalysator für Rückschau und Weiterentwicklung wirken. Bettina Pousttchi arbeitet gleichermaßen in den Medien Fotografie, Video und Skulptur und beschäftigt sich vorrangig mit Thematiken wie Zeitwahrnehmung und Grenzziehungen. Fragen nach Kunst im öffentlichen Raum – den sie auch immer wieder mit Arbeiten bespielt – finden sich in ihrem Werk regelmäßig wieder. Die Vielfalt und inhaltliche Vielschichtigkeit der Arbeiten haben die Jury überzeugt und waren ausschlaggebend für die diesjährige Entscheidung.
Wie subtile Interventionen im Alltag unterlaufen Pousttchis Objekte, die oftmals aus dem öffentlichen Raum entnommen sind, unsere täglichen Wahrnehmungsmuster. Sie formieren sich neu zu Skulpturen, die sowohl Bezüge zu einer Alltäglichkeit als auch zur Kunstgeschichte aufweisen. Dabei verwendet sie in ihren Arbeiten zum Beispiel Absperrgitter oder Poller, aus denen sie neue, abstrakte Formen erschafft. Die immer wieder verwendeten Absperrgitter thematisieren Grenzen und Grenzerfahrungen sowie die Freisetzung von neuer Energie.
Auf 2.150 m² hat Bettina Pousttchi eine Fotoinstallation auf einer Plane angebracht, die den Nordflügel des Schlosses und die Seitenflanken bedeckt. „The City“ nimmt Bezug auf die Geschichte Wolfsburgs als Planstadt des frühen 20. Jahrhunderts. Die Künstlerin hat ein zusammenhängendes Motiv aus zehn Gebäuden errichtet, die alle in Bezug stehen zur Geschichte des Wolkenkratzers, der architektonischen Ikone der Moderne.
Schloss Wolfsburg zählt zu den ältesten und kulturhistorisch bedeutsamsten Bauwerken der jungen Stadt Wolfsburg und ist seit 1945 ihr Namensgeber. Die 1302 erstmals urkundlich erwähnte wehrhafte Anlage erfuhr während des Mittelalters und der Renaissance und zuletzt im Jahr 1840 zahlreiche Erweiterungen und Umgestaltungen und gilt architekturhistorisch als ein Baudenkmal der norddeutschen Renaissance.
Quelle: Städtische Galerie Wolfsburg
Wann und wo
Städtische Galerie Wolfsburg
Schlossstraße 8
38448 Wolfsburg
24. Mai bis 28. September 2014