Sommersprossige Ex-Urlauberin trifft braungebrannten Urlauber in spe am Mittwoch zur Scheckübergabe an Paula Panke vor der ehemaligen Markthalle am Alex. Frau Kuttner kommt zu spät, sie hat den Scheck vergessen und nochmal umkehren müssen. Herr Liebich wartet schon - ganz entspannt.
Gemeinsames Ziel ist die Straßenplakatausstellung „Überlebenskünstlerinnen: - Ostdeutsche Frauen werden sichtbar.“ Dabei handelt es sich um das globale Kunstprojekt insideout des Künstlers J.R. Es geht ihm um das Sichtbarmachen von Unsichtbarem in der Gesellschaft.
Die Markthalle ist total von einer Baustelle umgeben. Ein schriller Pfiff lässt uns im Schritt verharren. Eine ausgesprochen wirksame Kommunikationstechnik. Keine Frage, darauf kann nur die Paula-Panke-Chefin Astrid Landero kommen. Außerdem stehen wir fast vor der "insideout" getauften Ausstellung. An mehreren Schaufenstern hängen große, ausdrucksstarke Frauenporträts. Viele kommen uns bekannt vor. Und eine kennen wir auch persönlich: Doris Syrbe die Vorsitzende der Seniorenbegegnungsstätte Stille Straße.
Astrid Landero erklärt dazu: „Die Lebensleistungen und Erfahrungen von Frauen, die in der DDR gelebt haben, werden heute kaum beachtet und sichtbar gemacht, schon gar nicht gewürdigt. Ihnen eine Stimme und ein Gesicht zu geben, ist der Sinn dieser Wanderausstellung.“ Leider steht diesem Gedanken ein wenig der ausdrückliche Wunsch des Künstlers entgegen, nur gebremst mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren. Er verzichtet bewusst auf Titel und Erklärungen für seine Werke. Etwas mehr Information findet man auf derWebseite von Paula-Panke.