Besuch beim Kolosseum

Ich möchte an dem Satz meines Kollegen im letzten Post: "...andererseits ... sehe ich auch die Gefahr der Überinszenierung durch die Tools" anknüpfen.
Richtig ist, dass bei meiner Art Bilder zu gestalten die Inszenierung eine große Rolle spielt. Allerdings ist Inszenierung ein zentrales Element in jeder künstlerischen Annäherung, die über die reine Abbildung des Offensichtlichen hinausgeht.
Die Intensität der Gestaltung ergibt sich für mich "zwangsläufig" aus dem Raum zwischen dem Ausgangsmaterial und der intendierten Impression.
Und - wie bei allen Inszenierungen gibt es mehr oder weniger gelungene.
Ein Beispiel für einen „niedrigen“ Inszenierungsgrad:
Ausgangspunkt:
Besuch beim KolosseumEndpunkt:
Besuch beim Kolosseum
Nun zum „hohen“ Inszenierungsgrad:
Denken Sie an das Kolosseum in Rom. Es ist ein beeindruckendes Bauwerk und Sie können und werden versuchen, diesen mächtigen Eindruck in Fotos festzuhaltend.
Siehe etwa das schöne Bild in Wikipedia
Besuch beim Kolosseum
Das Kolosseum war aber der Veranstaltungsort von in aller Regel höchst grausamen Spielen incl. Exekutionen (damnatio ad bestias).
Wenn es nun darum geht, diesen Aspekt in einen bedrohlichen Ausdruck umzuwandeln ist eine Inszenierung notwendig.
Das Spannende an dem Medium Fotografie ist, dass man sich dafür nicht unbedingt des eigentlichen Objekts (in unserem Fall des Kolosseums) bedienen muss.
Fotografierte Objekte beinhalten Strukturen, eine Geometrie und Farben, die es ermöglichten einen bestimmten Ausdruck zu inszenieren. Diese Bildgestaltung hat mit Malerei zu tun - allerdings muss, nachdem alles schon vorhanden ist, das Bild  eher "herausgeschält" werden.
Zum Kolosseum: Wenn es NICHT darum geht, es in seiner Schönheit abzubilden sondern darum, die Bedrohung eines solchen Theaters darzustellen, ist alles erlaubt, was diese Assoziation wecken kann.
Also warum nicht einen Kanaldeckel verwenden? Wenn Sie einen Kanaldeckel (wie auf Fahrbahnen verwendet) umdrehen, entdecken Sie eine wunderbare "Architektur" die den Bögen eines Amphitheaters ähneln.
Das Ergebnis kann sein:
Besuch beim Kolosseum
Die Frage der Angebrachtheit der Inszenierung ist nur durch den beim Betrachter erzeugten Eindruck zu beantworten.

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