Besser verschmelzen als fusionieren!

10-072

Wenn man zwei Farben mischt, so entsteht meist eine vollkommen andere Farbe. Ich staune immer wieder über dieses Wunder. Ich nehme Himmelblau und Zitronengelb und habe dann ein herrliches Grün.

Aus der Verschmelzung entsteht etwas Neues! 

Genauso ist es mit dem Bildmotiv: ich stöbere in meinem Ideen-Archiv herum, finde die Luftaufnahme einer Bucht, dann kommt mir das Bild eines Tintenfisches in die Hand – und schon verschmelzen im Kopf die beiden Motive zu einem einzigen: der Oktopus als Wächter eines Landes, einer Stadt vielleicht; ich nehme eine alte Landkarte als Untergrund und viele weitere Elemente und all das verschmilzt zu einem neuen Ding, ein Bild, das es noch nie zuvor gegeben hat, denn die Kombinationsmöglichkeiten sind letztlich unendlich!

Verschmelzen ist eigentlich ein wunderschönes Wort, so viele Dinge können zu etwas neuem verschmelzen. Wir müssen nur bereit sein, das Alte aufzugeben. Wir müssen den Mut haben, statt dessen etwas Neues entstehen zu lassen. In allen Lebensbereichen.

Das Fremdwort „Fusion“ meint nichts anderes. Und doch ist für mich dieses Wort lange nicht so positiv. Da denke ich an die Kernfusion, die zwar Energie erzeugt, aber das Neue ist dort giftig. Oder die Unternehmens-Fusion, die meist vor allem Konfusion erzeugt. Ja 60% der Fusionen scheitern oder vernichten Unternehmenswerte (E&Y Studie 2006).

Wenn wir also etwas Neues schaffen wollen, etwas Gutes, so ist es besser zu verschmelzen als zu fusionieren. Gut zu wissen.


Bild oben: Königin der Meerenge / 22cm x 29cm / Mischtechnik, Collage auf Landkarten mit Stoff auf Papier / 2010, Nr. 10-072



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