Juan Domingo Perón Sosa (*1895 in Lobos, †1974 in Buenos Aires) war zweimaliger Präsident von Argentinien. Bekannt wurde er jedoch vor allem durch seine Ehefrau, Evita Perón, die großes soziales Engagement zeigte und das Wahlrecht für Frauen in Argentinien durchsetzte. Juan Peróns Führungsstil war vom Faschismus geprägt, wodurch er vor allem von Demokraten innerhalb und außerhalb von Argentinien oft stark kritisiert wurde.
Juan Domingo Perón (public domain, wikimedia commons)
Hier ein kleiner Einblick in Juan Peróns Leben:
Juan Perón wurde als Sohn eines Viehzüchters geboren und wuchs bei seinen Tanten auf. Schon in frühen Jahren interessierte er sich für Politik, wodurch er sich dazu entschloss, das Colegio Militar zu besuchen. Nach seinem Abschluss als Unterleutnant schloss er sich der Kriegs-Akademie Escuela Superior de Guerra an. Als er auch diese abschloss, wurde er Dozent. Während dieser Zeit verfasste er Bücher über Militärgeschichte und Kriegswissenschaften.
1930 nahm er an einem Aufstand gegen den damaligen Präsidenten teil. Im selben Jahr begann er als Privatsekretär des Kriegsministers zu arbeiten und führte diese Tätigkeit fünf Jahre durch. Danach war er in Rom und Berlin als militärischer Experte tätig und wurde vor allem durch den Faschismus von Mussolini beeindruckt. Zurück in Argentinien gründete er daraufhin, gemeinsam mit anderen Offizieren, eine geheime Organisation, der Grupo de Oficiales Unidos (GOU). Sie schmiedeten Pläne, um die Vorherrschaft zu gewinnen. In der Zwischenzeit wurde Perón zum Vizepräsident und Kriegsminister erklärt.
1945 kam es zu zahlreichen Aufständen, da Demokratie gefordert wurde. Gleichzeitig setzten sich die Faschisten zur Wehr und demonstrierten ebenfalls mit der Forderung nach Juan Perón als Kandidat für das Präsidentschaftsamt. Daraufhin verhängte Perón den Ausnahmezustand und füllte die Gefängnisse mit unzähligen Demokraten und Oppositionellen. Dies hatte zur Folge, dass er abgesetzt wurde und selbst ins Gefängnis musste. Kurz darauf organisierte Evita María Durante Streiks und Massendemonstrationen und zwang so die Regierung, Perón nur kurz nach seiner Inhaftierung wieder frei zu lassen. Vier Tage darauf, am 21. Oktober 1945, nahm er die 26 Jahre jüngere Evita zu seiner Frau.
Im Februar 1946 gewann er mit der Arbeiterpartei (Partido Laborista) die Präsidentschaftswahlen mit einer Mehrheit von ca. 54%. Während seiner neunjährigen Amtszeit fokussierte er sich vor allem darauf, das Leben der Unterschichten zu verbessern und somit dem armen Teil der Bevölkerung unter die Arme zu greifen und die Rechte der Arbeiter zu stärken. Er folgte dem Prinzip einer nationalistischen Wirtschaftspolitik und verstaatlichte Eisenbahnen sowie einige öffentliche Versorgungsbetriebe. Des Weiteren setzte er eine Verfassungsreform durch, sodass ein Präsident wiedergewählt werden konnte.
Evita wurde in der Zwischenzeit ebenso politisch aktiver und gab ihren Beruf als Schauspielerin auf. Sie setzte sogar das Frauenwahlrecht im Jahr 1949 in Argentinien durch. Bei der nächsten Präsidentschaftswahl, im Jahr 1951, durften Frauen somit wählen und Juan Perón gewann mit etwa 62% der Stimmen ein zweites Mal die Wahl zum Präsidenten.
Durch die Nationalisierung erfolgte jedoch schnell eine hohe Inflation, wodurch viele Argentinier ihre Ersparnisse aufbrauchen mussten. Da auch der Konflikt mit der Kirche intensiver wurde, ließ Perón katholische Zeitungen verbieten, stellte uneheliche Kinder den ehelichen gleich, legalisierte die Scheidung u.v.m. Die unstabile Lage der Politik sowie der Tod von Evita, die an Krebs starb, führte im Jahr 1955 dazu, dass Juan gestürzt und vom damaligen Papst verbannt wurde. In Paraguay bekam er politisches Asyl. 1958 ging er schließlich ins Exil nach Spanien.
Im Mai 1973 wurde Juans Freund Héctor Cámpora zum Präsidenten gewählt, der Peróns Verbannung wieder aufhob und auch seine Anhänger begnadigte. Im Juni des selben Jahres kehrte Juan nach Argentinien zurück und Cámpora trat als Präsident zurück. Daraufhin fanden Neuwahlen statt, in denen Juan Perón von der Bevölkerung mit 60% wiedergewählt wurde. Nur wenige Monate nach seinem erneuten Amtsantritt verstarb Juan.
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