Heute sah ich ein Gesicht,
Wonnevoll zu deuten:
In dem frühen Pfingstenlicht
Und beim Glockenläuten
Schritten Weiber drei einher,
Feierlich im Gange,
Wäscherinnen, fest und schwer!
Jede trug `ne Stange.
Mädchensommerkleider drei
Flaggten von den Stangen;
Schönre Fahnen, stolz und frei,
Als je Krieger schwangen,
Blau und weiß und rot gestreift,
Wunderbar beflügelt,
Frisch gewaschen und gesteift,
Tadellos gebügelt.
Lustig blies der Wind, der Schuft,
Lenden auf und Büste,
Und von frischer Morgenluft
Blähten sich die Brüste!
Und ich sang, als ich gesehn
Ferne sie entschweben:
Auf und lasst die Fahnen wehn,
Schön ist doch das Leben!
Ein Feiertag zum entspannen und um sich die Muße zu nehmen, auch zu sich selbst zu kommen. Unterstützen können hier diese Klänge, denn auch wenn solch ein Prozess der inneren Entspannung nicht allzu lange dauert, so kann darauf auf ganz wundersame Weise Kraft geschöpft werden. Ja, und gerade diese Kraft wünsche ich einem jeden von ihnen.
Berlin um 1900 – Quelle: spiegel.de