Berlin macht damit weiter, die Stadt zu sein, die die meisten Künstler aus aller Welt anzieht. Ihr kosmopolitischer und streitbarer Charakter, wie auch die der Stadt eigenen Dynamik machen Berlin zu einem einzigartigen Treffpunkt für Schaffende aus allen Nationen, Kunst- und Filminteressierten, Studenten und politischen Aktivisten: ohne Zweifel eine singuläre bunte Mischung die sich in der deutschen Hauptstadt versammelt hat.
So verzichtet Berlin natürlich auch nicht auf Festivals und Schauen von zeitgenössischer Kunst, auf Kino, Tanz, Literatur und andere sehr aktuelle künstlerische Medien. In Berlin zu sein, heißt auch in einer Stadt mit viel Geschichte zu sein in der sich die Wege von Ideologie und Kunst oft überkreuzt haben – ein Feld der Erinnerungen so weitläufig, das es einen einfängt, wenn man genügend Sensibilität aufbringt es zu sehen.
So ist die Berlinale eines der wichtigsten kulturellen Events der Stadt und ohne Zweifel ist es auch einer der relevantesten Termine für die internationale Filmindustrie. Mit mehr als 100 Teilnehmerländern sowohl bei den Filmschaffenden als auch den spezialisierten Journalisten auf dem Gebiet der 7. Kunst, zielt dieses Festival auf alle Persönlichkeiten die mit Kunst zu tun haben und auf eine breite begeisterte Öffentlichkeit.
Auf der Berlinale kann man Filme jeden Genres, Themas und Umsetzung finden, vor allem aber internationale Filme und exklusive europäische Festivalpremieren. Unter den Sektionen, die es dieses Jahr beim Festival gibt es natürlich wieder den zentralen „Wettbewerb“ des internationalen Kinos, aber auch wieder das „Panorama“ mit dem besten des unabhängigen Films. Für die Newcomer gibt es die Sektion „Generation“ und für die Neuentdeckungen des jungen deutschen Films die Sektion “Perspektive deutsches Kino“. Experimentelles und Avantgarde kann man im „Forum“ sehen und die cinematografischen Entdeckungsreisen finden sich auch in der Kategorie „Berlinale Shorts“.
Die Retrospektive die zugleich auch immer eine Hommage ist widmet sich in diesem Jahr einem Studio, das es in den Jahren zwischen 1922-1936 gab: Mezhrabpom-Film und seine Deutsche Abteilung „Promtheus“. Dieses Unternehmen konnte Dank Moisei Aleinikov realisiert werden, einem Experten des russischen Kinos und Willi Münzberg, einem deutschen Kommunisten. Zusammen schufen sie eine neue Vision wie die Filmproduktion funktionieren sollte, wobei ein Schwerpunkt natürlich auch auf dem politischen Aspekt und neuen filmtechnischem Erzählen lag. So entwickelte sich das Studio in Moskau und zudem gab es noch ein ausführendes Zentrum in Berlin.
Dieses Studio produzierte mehr als 600 Filme und leider musste die Produktion unter Hitler und Stalin eingestellt werden. Diese Retrospektive widmet sich dieser wichtigen Arbeit des europäischen Kinos das „The Red Dream Factory“ genannt wird und aus 30 Programme mit 40 Stumm- und Tonfilme zu sehen sind. Die Stummfilme werden von wichtigen Musikern begleitet wobei hier viele Premieren zu verzeichnen sind, sowie viele Erstaufführungen außerhalb von Russland. Für mehr Informationen über diese Retrospektive, sowie über die Berlinale 2012 machen sie einen klick auf die offizielle Webseite: http://www.berlinale.de/