BERLIN | Wie ich zur Berlinale Opening Night kam

BERLIN | Wie ich zur Berlinale Opening Night kam

Ich saß in der Uni und war schwer demotiviert. Noch zwei Wochen bis zur Abgabe der großen Semesterarbeit und unser Entwurf nahm einfach keine Form an. Ein Schritt vorwärts zwei Schritte zurück. So lief es schon den ganzen Januar. Ich war die letzte unserer Gruppe im Studio. Der Rest kam anderen Verpflichtungen oder Freuden nach. Deprimiert vom nicht existierenden Fortschritt wollte ich gerade meinen Laptop einpacken und ebenfalls den Heimweg antreten als eine Mail aufploppte und ich zu lesen begann: "[...] Wir würden Dir gerne 2 Eintrittskarten für die Gala Opening Night anlässlich der Berlinale zur Verfügung stellen [...]

Bitte wie? GALA? Berlinale? Da muss man mich nicht zwei mal fragen. Für gute Filme und Party bin ich immer zu haben. Und noch bevor ich die Zusage schrieb drehte sich nur eine Frage in meinem Kopf: Was ziehe ich bloß an? Und anstatt endlich das zähe Uniprojekt voran zu treiben klickte ich mich durch einen Onlineshops nach dem anderen. Das Studentenbudget ist knapp genauso wie die Zeit. Am Abend war ich immer noch aufgeregt und las die Mail ein zweites mal. Berlinale. Cool! Mein Verstand versuchte mir währenddessen zwar deutlich klar zu machen endlich die Augen zu schließen um wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen bevor am morgen um 6 wieder der Wecker klingelte, aber es war zwecklos. Ich widerstand gerade so noch eine zweite Folge House of Cards zu schauen, schlug die Bettdecke zurück, stieg über meinen Laptop und das Tablett mit leerem Teller und Espressotasse. 2 Minuten später war mein Fußboden bedeckt mit Kleidern, Röcken, Schmuck & Oberteilen. Ich saß im Schneidersitz mittendrin im kleinen Chaos und hatte in den Tiefen meines Schrankes ein "altes" Kleid gefunden. Chiffon. Dunkelrot. Wer "up-to-date" ist, könnte es auch Marsala nennen, so wie Pantone es tut mit seiner Trendfarbe 2015.

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Eine Woche später war es endlich so weit und ich stand mit meinem entzückenden "Plus One" gegenüber des Stue Hotels. Aus dem Dunkeln heraus beobachteten wir das Treiben vor dem Hoteleingang. Eine handvoll Fotografen knippste eifrig drauflos sobald sich jemand vor ihnen positionierte. Die Auslöser klickten wild. Blitzlichter flackerten durch die Nacht. Ansonsten Stille und wir fragten uns ob wir durch einen Nebeneingang hinein schlüpfen könnten. Flink wie zwei Wiesel huschten wir dann doch an den Fotografen vorbei ins Innere um uns als erstes zu akkreditieren und als ich der netten jungen Dame hinter dem Counter meinen Namen sagte und ihre Augen über die Gästeliste flogen, um im Anschluss bedeutsam zu nicken, fühlte ich mich schon ein bisschen cool :p Lässig elegant spazierten wir dann wieder vorbei an noch mehr Fotografen, der Sponsorenwand und Reporten, die nach einem schnellen Face-Scan checkten, dass wir für sie uninteressant sind. Das beruhte auf Gegenseitigkeit. Unser Ziel war der Typ mit dem großen Tablett und ehe wir uns versahen standen wir mit 2 Gläsern Champagner in der Hand in mitten der stilvoll eingerichteten Stue Bar und beobachteten das immer wuseliger und voller werdende Treiben.

Ich könnte euch jetzt erzählen, wen ich alles gesehen habe, wer mit wem redete und wie viele Gläser wir tranken, aber das werde ich nicht tun. Nur so viel: es war ein toller Abend. Nicht zuletzt durch meine Begleitung. Wir haben viele Erkenntnisse gewonnen und sind mit ein paar Fragen am Morgen ins Bett gegangen. Und das Beste kommt zum Schluss:

  • Das Stue hatte eine/n talentierte/n Innenarchitekten/in.
  • Je älter die Dame, desto kürzer das Kleid
  • Der Satz den wir am häufigsten sagten: "Guck mal den/ die kenne ich doch! Wie heißt er/ sie nochmal?"
  • Der Champagner war gegen 1:30 Uhr alle
  • 95% der Frauen trugen Schuhe mit kleinen oder flachen Absätzen
  • Ich habe kein Bier mit Florian David Fitz getrunken. Schade
  • Jorge trug schwarze Shorts und Overknees
  • Die Djanes spielten Justin Timberlake
  • Man schüttelte sich ununterbrochen die Hände, tauschte Visitenkarten und stellte den Leuten andere Leute vor.
  • Ich habe alles beobachtet
  • Julia Weiß von Journelles war auch da
  • Es gab einen VIP-Raum mit Goodie Bags
  • Ich bin kein VIP
  • Auf der Toilette traf ich eine Frau (Ich las später, sie heißt Sunnyi Melles), die ein Kleid mit eingebauten LEDs trug und mir zeigte wie sie es an und aus schalten kann und wo der Akku sitzt.
  • Sie hatte auch die dazu passende Handtasche dabei
  • Ich mag Sunnyi Melles
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U nd ein großes Dankeschön an Franzi, die mir diesen tollen Abend ermöglicht hat ♥


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