Martin vom Webmasterfriday fragt heute sich und uns ob gutes Benehmen, offline wie online, erlenbar ist und wo man es lernt.
Ein wichtiges Thema finde ich, denn jedem ist sicher schon jemand begegnet der sich nicht gut benimmt oder zumindest gegen unser ganz persönliches Gefühl von gutem Benehmen verstösst. Denn das ist sicher eines der Hauptrobleme – gutes Benehmen definiert jeder etwas anders, es sei denn man legt überall den guten, alten Knigge zu Grunde :-)
Benehmen ist Erziehungssache
Grundsätzlich habe ich mein Benehmen bei meinen Eltern gelernt, so wie ich es auch meinen Kindern beigebracht habe. Das dabei jede Generation etwas andere Maßstäbe anlegt ist denke ich normal, denn die Zeiten ändern sich eben. Musste ich früher noch jeden Freund oder Bekannten meiner Eltern mit Onkel oder Tante anreden, habe ich das nicht mehr so gehalten. Meine Kids haben genug tatsächliche Tanten und Onkel und wer in der Lage ist Tante Trude zu sagen kann auch Frau Meier sagen, oder?
Höflichkeit wird nicht unmodern
Aber sie mussten halt brav “Guten Tag” oder “Danke” sagen – aber wer nicht die Hand geben wollte, aus welchen Gründen auch immer, musste es auch nicht. Weder das “schöne Händchen” noch ein anderes :-) Ich finde Höflichkeit ist eine Sache die nicht aus der Mode kommt und allen Beteiligten das Leben erleichtert. Was nicht bedeutet, zu allem Ja und Amen zu sagen. man kann sich auch höflich streiten und freundlich seine Meinung sagen.
Im echten Leben und im Web
Das gilt im “echten Leben” genauso wie im Cyberspace – auch da kann ich höflich und freundlich sein. Es kostet kein Geld, tut nicht weh und ich zumindest fühle mich auch besser, wenn ich freundlich bin. Dazu gehört, dass ich Leute ausreden lasse, ihre Meinung akzeptiere (auch wenn ich eine andere habe) und niemanden beschimpfe. Ob Leute sich im Social Web genauso benehmen wie zu Hause? Keine Ahnung – ich hoffe nicht :-) Ich hätte jedenfalls keine Lust Leute kennenzulernen die bei Facebook ständig herumpoltern – warum sollte ich das Bedürfnis haben jemanden kennenzulernen, der jedes dritte Posting mit “Ey, Alter” anfängt :-) Aber für gewöhnlich sortiere ich solche Leute im Web auch aus, einer der Vorteile in den sozialen Medien :-)
Oase der Glückseligkeit
Vielleicht lebe ich ja in einer Oase der Glückseligkeit, aber weder in meiner Familie noch im Freundeskreis, auch nicht in dem meiner Kinder, gibt es Leute die ich als unfreundlich oder unhöflich bezeichnen würde. Sicher benehmen sich die Freunde meiner Kinder anders als meine Freunde, sie sind ja auch rund 30 Jahre jünger. Sie sehen Dinge anders, finden andere Dinge wichtig – aber sie sind trotzdem alle freundlich, nett und ausgesprochen hilfsbereit. Auch wenn manch einer aussieht wie Gandalf der Graue oder Musik hört die meinen Blutdruck in schwindelerregende Höhen ansteigen lässt:-)
Ich gedenke auch in Zukunft, online wie offline, ein höflicher, netter Mensch zu bleiben – weil es mir damit einfach besser geht :-)