Belly
„Dove“
(Membran/Belly Touring)
Natürlich ist der Vergleich ein bisschen doof, andererseits sind die Parallelen auch nicht wegzudiskutieren und so kommt man, wenn es um Tanya Donelly und Belly geht, auch zwangsläufig auf auf zwei andere Bands zu sprechen. Mit den beiden Deal-Schwestern hatte Donelly bekanntlich Anfang der Neunziger die Indie-Kombo The Breeders gegründet und bis zum Ausstieg das Debüt „Pod“ und die „Safari“-EP aufgenommen – beides Meilensteine des sogenannten Alternative Rock. Gerade jene Gruppe feiert in diesen Tagen eine fulminante Rückkehr, das Album „All Nerve“ erhielt bei Publikum und Kritikern Bestnoten und auch live sind sie wieder unterwegs. Eine so heiß ersehntes Comeback werden Belly aller Voraussicht nach nicht hinlegen. Was auch daran liegen könnte, daß Belly immer ein Stück näher am Mainstream musizierten als die eher schrägen, manchmal auch etwas verkopften Schwestern. Und deshalb bei den ehrwürdigen Schreibern vom Fach – gerecht oder ungerecht – nicht ganz so goldenen Lorbeer einsammelten.
Anders sah das freilich mit den Throwing Muses aus, hier krachte und rumorte es zuweilen gewaltig, Donelly stand allerdings trotz Aufgabenteilung meistens im Schatten der mindestens genauso charismatischen Stiefschwester Kristin Hersh. Donellys Solowerk misst zwar deutlich größeren Output als der von Belly, aber auch da war irgendwann Pause –die Band selbst startete gut zwanzig Jahre nach dem letzten Album „King“ wieder mit der gemeinsamen Arbeit, jetzt erscheint also das Ergebnis. Und zwar eines, von dem Donelly behauptet, es sei das/der erste „fully collaborative body of music". Nachdem die Reunion zunächst nur für einige Konzerte geplant war, gab es auch nur eine knappe Handvoll Songs. Die Entscheidung, sich die Zeit zu lassen und genügend für eine komplette Platte zu schreiben, war sicher nicht die schlechteste.
Denn “Dove” ist zwar keine übermäßig überraschende, gleichwohl aber sehr hörenswerte Arbeit geworden. Dominante Gitarren, häufig auch per Solo in Szene gesetzt, eingängige Melodien mit schönen Hooks, besonders die Single “Shiny On”, das soulige “Suffer The Fools” oder auch die angenehm beschwingten “Girl” und “Stars Align” bleiben einem länger im Ohr. Kantig im Sinne von schief wird es auf “Dove” eher nicht, eher mal etwas Countryrock (“Artifact”), ein paar Streicher oder ‘ne akustische Ballade. Der Ernst bei der Sache ist durchaus zu hören, das traurige Lamento von Donelly zusammen mit Gitarristin Gail Greenwood in “Human Child” (“Oh, human child, your face to the wind, your back to the sun. Oh, human child you're diggin up bones and miss all the fun. I'm not here to save you. I'm just trying to get you outside”) beispielsweise ist schon ein recht rührendes Statement. Eine Platte, der man anhört, wer sie nach wie langer Zeit gemacht hat – reife Leistung. http://bellyofficial.com/
„Dove“
(Membran/Belly Touring)
Natürlich ist der Vergleich ein bisschen doof, andererseits sind die Parallelen auch nicht wegzudiskutieren und so kommt man, wenn es um Tanya Donelly und Belly geht, auch zwangsläufig auf auf zwei andere Bands zu sprechen. Mit den beiden Deal-Schwestern hatte Donelly bekanntlich Anfang der Neunziger die Indie-Kombo The Breeders gegründet und bis zum Ausstieg das Debüt „Pod“ und die „Safari“-EP aufgenommen – beides Meilensteine des sogenannten Alternative Rock. Gerade jene Gruppe feiert in diesen Tagen eine fulminante Rückkehr, das Album „All Nerve“ erhielt bei Publikum und Kritikern Bestnoten und auch live sind sie wieder unterwegs. Eine so heiß ersehntes Comeback werden Belly aller Voraussicht nach nicht hinlegen. Was auch daran liegen könnte, daß Belly immer ein Stück näher am Mainstream musizierten als die eher schrägen, manchmal auch etwas verkopften Schwestern. Und deshalb bei den ehrwürdigen Schreibern vom Fach – gerecht oder ungerecht – nicht ganz so goldenen Lorbeer einsammelten.
Anders sah das freilich mit den Throwing Muses aus, hier krachte und rumorte es zuweilen gewaltig, Donelly stand allerdings trotz Aufgabenteilung meistens im Schatten der mindestens genauso charismatischen Stiefschwester Kristin Hersh. Donellys Solowerk misst zwar deutlich größeren Output als der von Belly, aber auch da war irgendwann Pause –die Band selbst startete gut zwanzig Jahre nach dem letzten Album „King“ wieder mit der gemeinsamen Arbeit, jetzt erscheint also das Ergebnis. Und zwar eines, von dem Donelly behauptet, es sei das/der erste „fully collaborative body of music". Nachdem die Reunion zunächst nur für einige Konzerte geplant war, gab es auch nur eine knappe Handvoll Songs. Die Entscheidung, sich die Zeit zu lassen und genügend für eine komplette Platte zu schreiben, war sicher nicht die schlechteste.
Denn “Dove” ist zwar keine übermäßig überraschende, gleichwohl aber sehr hörenswerte Arbeit geworden. Dominante Gitarren, häufig auch per Solo in Szene gesetzt, eingängige Melodien mit schönen Hooks, besonders die Single “Shiny On”, das soulige “Suffer The Fools” oder auch die angenehm beschwingten “Girl” und “Stars Align” bleiben einem länger im Ohr. Kantig im Sinne von schief wird es auf “Dove” eher nicht, eher mal etwas Countryrock (“Artifact”), ein paar Streicher oder ‘ne akustische Ballade. Der Ernst bei der Sache ist durchaus zu hören, das traurige Lamento von Donelly zusammen mit Gitarristin Gail Greenwood in “Human Child” (“Oh, human child, your face to the wind, your back to the sun. Oh, human child you're diggin up bones and miss all the fun. I'm not here to save you. I'm just trying to get you outside”) beispielsweise ist schon ein recht rührendes Statement. Eine Platte, der man anhört, wer sie nach wie langer Zeit gemacht hat – reife Leistung. http://bellyofficial.com/