Let's plays und Livestreams sind mittlerweile ein weltweites Medienphänomen. Besonders bei der jungen, digital-affinen Generation haben sie sich längst als eigenes Unterhaltungsformat etabliert. Gemeint sind Videos, in denen Gamer ihr eigenes Spielerlebnis direkt vom Bildschirm als Video aufzeichnen und kommentieren. Auch in Deutschland gibt es laut einer aktuellen Studie des BIU - Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware und YouGov Deutschland über eine Million Zuschauer, die freiwillig für Let´s-Play-Inhalte auf YouTube, Twitch und Co. ihren Geldbeutel zücken.
Das Geschäft mit Let's Plays läuft so gut wie nie zuvor. Dabei werden die Inhalte der Gamer mit Zuschauern auf Videoplattformen wie YouTube oder Streaming-Diensten wie Twitch geteilt und erreichen allein in Deutschland ein Millionenpublikum. Erfolgreiche Let's Player wie PietSmiet oder sind bei ihrer Zielgruppe längst zu Berühmtheiten geworden, die mit ihren Videos sogar ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Möglich ist das durch den Einsatz kostenpflichtiger Kanal-Abonnements, Werbeinnahmen und den Verkauf von Merchandise-Artikeln. Bereits rund 1,15 Millionen Deutsche, das entspricht ca. 8 Prozent der etwa 15 Millionen Let´s-Play-Zuschauer hierzulande, haben ihren Lieblings-Let´s-Playern außerdem in Form von Spenden freiwillig Geld zukommen lassen. Weitere 3,6 Millionen Deutsche (25 Prozent) können sich vorstellen, Let´s Player zukünftig auf diese Weise zu unterstützen.
Dass Let´s Plays zum festen Unterhaltungsformat mit einem Millionenpublikum geworden sind, weiß auch BIU-Geschäftsführer Maximilian Schenk: „Die junge Generationen geht den klassischen Formaten zunehmend verloren. Es zeigt vor allem auch, was die junge Generation an Games fasziniert: Die fortschreitende Medien-Konvergenz und der Community-Gedanke. So bilden sich um die Spieler herum ganz eigene Fan Communities, die auch in Zeiten überall verfügbarer Inhalte im Netz freiwillig dazu bereit sind, ihrem Lieblings-Gamer Geld für seine Videos zu bezahlen. Sie schätzen sein Engagement mit einem selbstgewählten Betrag wert, ohne dass sie es müssten. Damit haben Games einmal mehr Vorbildcharakter für andere Medien."
Let´s Plays sind das beste Beispiel dafür, dass der Nutzer bei keinem anderen Medium so elementarer Bestandteil ist wie bei Computer- und Videospielen. Wie populär die Videos und Livestreams der Gamer sind, zeigt sich wiederum daran, dass knapp jeder fünfte Internetnutzer in Deutschland (18 Prozent) den Begriff „Let's Play" kennt und weiß, was damit gemeint ist. Knapp 15 Millionen der deutschen Internetnutzer (22 Prozent) haben sich bereits entsprechende Videos oder Livestreams im Internet angeschaut. Bei den 16- bis 24-Jährigen sind es sogar fast zwei Drittel (63 Prozent). Weitere rund 3,5 Millionen Menschen hierzulande (8 Prozent) haben sogar schon einmal selbst ihre Spiel-Erlebnisse aufgenommen und auf Plattformen wie YouTube oder Twitch mit anderen geteilt. 19 Prozent können sich so etwas für die Zukunft sehr gut vorstellen. Auch zur diesjährigen gamescom, dem weltweit größten Event für Computer- und Videospiele, waren Let´s Plays ein Trendthema. Hier waren zahlreiche von Deutschlands bekanntesten Let´s Playern vor Ort, darunter etwa Lefloid, Dner, Paluten, Sgt. Rumpel, Sturmwaffel, Unge, Gronkh, Pietsmiet, Sarazar, MissVlog oder Rewinside.
Alle Angaben zur Bezahlung von Let´s Playern sind von der YouGov Deutschland GmbH bereitgestellt. An der Befragung zwischen dem 11.7.2016 und dem 13.7.2016 nahmen 2.023 Personen teil. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ.