Im Kindergarten hiess es, sie würde vielleicht Mühe haben in der Schule, weil sie die Quadrate nicht immer exakt auf die Linie setzte.
In der ersten Klasse hiess es, sie halte den Stift zu verkrampft in der Hand, das müsse sich bessern.
In der zweiten Klasse hiess es, ihre Schrift sei nicht schön genug, eine Therapie würde dem Abhilfe verschaffen.
In der Therapie hiess es, man müsse sie abklären lassen, vielleicht habe sie, was man allen Kindern unterstellt, die am vierten Schultag noch immer nicht in die Schublade passen wollen.
In der Abklärung haben sie gesagt, dass alles okay sei, ihre Fähigkeiten seien einfach etwas ungleich verteilt, sie würde mehr über das Gehör aufnehmen und weniger über die Augen. Man hätte auch sagen können: Sie kommt eben nach ihrer Mama, aber mit dieser Einsicht lässt sich kein Gutachten füllen.