In der BAUNETZWOCHE Nr. 341 vom 8. November 2013 geht es in einem Special wieder einmal um die Architekturfotografie: “Was vom Projekt bleibt, ist das Foto. Ob Mr. One Shot oder Langzeitdokumentarist – wir zeigen Positionen der Architekturfotografie, darunter Hertha Hurnaus, Brigida Gonzáles, Wolfram Janzer und Christian Richters.”
Zum Einstieg wird — wie so häufig,wenn es um Architekturfotografie geht — auf das älteste bekannte Foto überhaupt verwiesen: das 1826 von Joseph Nicéphore mit einer Belichtungszeit von rund acht Stunden aufgenommene Bild der Straßenszenerie vor dem Fenster des Fotografen, auf dem schemenhaft die Konturen der Gebäude, aber kleinerlei Anzeichen von Stadtleben zu erkennen sind.
Im Weiteren wird mit Hinblick auf die kurz vor der Eröffnung stehende Ausstellung “Neue Baukunst!” des Landesmuseums Oldenburg verwiesen. Dessen Gründungsdirektor Walter Müller-Wulckow war war einer der einflussreichsten Vermittler der architektonischen Moderne in Deutschland. Seine „Blauen Bücher“ zum modernen Bauen und Wohnen entwickelten sich zu Bestsellern und sorgten dafür, dass auch die Architekturfotografie ihren Weg aus den Fachzeitschriften zu einem breiten Publikum fand.
Durch eine zufällige Begegnung mit dem Architekten Richard Neutra kam der amerikanische Fotograf Julius Shulman 1936 zur Architekturfotografie und fand damit seine berufliche Lebensaufgabe. Seine akribische, manchmal tagelage Vorbereitung auf das eine, perfekte Foto brachte ihm den Beinamen “Mr. One Shot“ ein. Damit konnte er seine Auftraggeber überzeugen und bezeichnete seine Tätigkeit selbst als “Öffentlichkeitsarbeit für Architekten”. Vielen Architekten konnte er durch seine einzigartigen Fotos, die sich kollektive Bildergedächtnis eingebrannt hatten, zu Anerkennung und Ruhm verhelfen.
Von der Vergangenheit in die Gegenwart leitet die BAUNETZWOCHE zutreffend ein: “Es gibt immer noch Architekten, die für die Dokumentation ihrer Gebäude Nachhilfe benötigen, wenn es um den Stellenwert professioneller Fotos geht” und konstatiert, dass die Architekturfotografie längst ein eigener und anerkannter Beruf und nicht durch selbstgeknipste Handyfotos zu ersetzen sei. Vier Fragen zu ihre Profession beantworten die international tätigen Architekturfotografen Hertha Hurnaus (Wien), Brigida Gonzáles (Stuttgart), Wolfram Janzer (Stuttgart) und Christian Richters (Berlin) und zeigen Bildbeispiele ihrer eigenen Lieblingsfotos.
- BAUNETZWOCHE 341/2013 als PDF-Dokument