Wer mit Holz arbeitet, weiß: nicht nur die Baumart entscheidet über die Qualität des Holzes, auch der Zeitpunkt des Abholzens und der Standort beeinflussen, ob, wie und für welchen Zweck geschlagenes Holz genutzt und bearbeitet werden kann.
Für Naturkenner und Geomanten offenbart die Wuchsform eines Baumes weitaus mehr: an zusammengewachsenen Ästen, Trieben am Stammfuß, Gabelwuchs, Beulen, Dreh- und Bogenwuchs oder so genannten Elfenaugen erkennen sie Kraftfelder und Energien, die im Umfeld eines Baumes wirken, ob ein Aufenthalt dort erfrischt, heilt und stärkt oder den Körper schwächt.
Ich wohne am Waldrand und entdecke beim Spazieren gehen die unterschiedlichsten Wuchsformen, manchmal sind sehr skurrile dabei. Deshalb war ich sehr sehr neugierig auf Guntram Stoehrs neues Buch „Bäume an Orten der Kraft. Wuchsformen und die Energie des Ortes“. Mit diesem Buch ist es einfach, Kraftfelder einer Landschaft zu erkennen und zu bestimmen.
„Jeder kennt dieses Phänomen: Ein Waldspaziergang bringt Erholung und Entspannung. Doch was macht den Waldbesuch so angenehm?“ fragt der Autor, Architekt und Geomant in der Einleitung. „Ist es lediglich der Sauerstoff oder sind es die Terpene, die die Bäume frei setzen? Ist es die beruhigende grüne Farbe?“
Sicher tragen alle diese Aspekte zum positiven Effekt des „Waldbadens“ bei. Doch der Lebensraum Wald birgt viele Überraschungen und Mythen, die flächendeckend gar nicht (mehr) bekannt sind. Bei seinen Wanderungen fiel Guntram Stoehr zum Beispiel auf, dass Waldabschnitte unterschiedliche Qualitäten haben können.
Manchmal war ein Aufenthalt angenehm, manchmal eher zum Davonlaufen. Stoehr beobachtete weiter, dass Bäume an prägnanten Orten verschiedene Wuchsformen bilden und ging der Frage nach, ob es einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen der Ortsqualität und den Baumwuchsformen gibt.
Bei seinen Studien stellte er schließlich fest: nicht alle Naturphänomene einer Landschaft sind für die Augen sichtbar. „So wie es im menschlichen Körper eine feinstoffliche Struktur gibt, die etwa in der chinesischen Medizin mit der Akupunktur genutzt wird, so existieren auch in der Landschaft feinstoffliche Kräfte.
Die Erforschung dieser Kräfte wird Geomantie genannt, und Orte mit besonderen geomantischen Phänomenen bezeichnet man allgemein als Kraftorte.“ Erstaunlich war, dass Guntram Stoehr an Orten mit gleichen Landschaftskräften immer wieder die gleichen Wuchsformen fand. Der Umkehrschluss lautet also:
wenn ich die Wuchsform eines Baumes sehe und erkenne, kann ich auf die ihn umgebende Landschaftsform rückschließen. Spannend oder? Bevor Guntram Stoehr in seinem Buch feinstoffliche Naturkräfte erläutert, gibt er einen kurzen Einblick, wie ein Baum aufgebaut und mit diesen Kräfte verbunden ist.
Strömungskräfte wie die Vital-, Astral-, Mental- oder Kausalkraft wirken auf eine Landschaft und ihre lebenden Bewohner ein, an manchen Orten strömen sie konzentriert ein oder aus, als ob das Energiefeld atmet.
Die zweite Kategorie feinstofflicher Landschaftskräfte sind Strahlungskräfte, die zum Teil gemessen werden können, zum Beispiel Radioaktivität. Auch sie geben spezifische Schwingungen und Energien an eine Landschaft und Lebewesen weiter und bedingen die Qualität eines Ortes. Zur dritten Kategorie zählen feinstoffliche Wesenheiten:
für Norweger sind Trolle und Feen beispielsweise noch heute ganz real und kaum ein Bauunternehmer schreitet zur Tat, bevor er die feinstofflichen Bewohner an der geplanten Bausstelle um Erlaubnis gefragt hat. Sogar von Schäden an Baumaschinen ist die Rede, sollte es jemand wagen, ungefragt ein „Feen-Nest“ zu zerstören.
Auch Engel werden in diese Kategorie eingeordnet. Praktische Piktogramme zeigen mit einfachen Symbolen bei jedem der 60 Portraits, welche Energie die Ortsqualität und einen Baum beeinflusst.
So stehen Wächterbäume fast immer an markanten Orten und sind ein Zeichen dafür, dass an diesem Ort ein großes Naturbewusstsein wirkt. Hier lässt es sich gut Ausruhen und wer mag findet hier ideale Voraussetzungen für eine entspannte Meditation.
Elementarwesenbäume sind eine besondere Form von Wächterbäumen und zeigen: hier ist ein Ort mit erhöhter Vitalität, der sich ebenfalls für einen entspannen, regenerierenden Aufenthalt eignet. Wächst ein Baum nach links gedreht, sollte man lieber nicht all zu lange in seiner Nähe bleiben – hier wirken sehr wahrscheinlich Erdstahlung und eine aufsteigende Kraft mit negativer Polrichtung.
Neben Wuchsformen sind auch Blitzschäden, Sekundärpflanzen, Baumkrankheiten, Baumpilze, Flechte, Risse und Spalten aufschlussreiche Indikatoren für den Zustand eines Baumes, geben allerdings meist keine eindeutigen Hinweise auf eine feinstoffliche Landschaftskraft.
Für mich ist Guntram Stoehrs „Wuchsform-Lexikon“ ein ideales „Arbeitsbuch“. Für alle, die sich schwer oder ganz neu mit geomantischen Ideen anfreunden, ist das Buch ein einfacher Einstieg, um sichtbare Naturphänomene mit dem eigenen Empfinden und Guntram Stoehrs geomantischen Erkenntnissen abzugleichen.
Ich wünsche Euch viel Spaß, spannende Erlebnisse und dass ihr bald Euren Lieblings-Kraftort findet!
Guntram Stoehr „Bäume an Orten der Kraft. Wuchsformen und die Energie des Ortes“, 192 Seiten mit 232 Farbfotos und 102 Farbzeichnungen, Hardcover, 29 Euro, Kosmos Verlag