Hat Idris Elba (l.), der Schuft, seine Kippe mal wieder nicht ausgemacht? Antworten auf diese Frage gibt's nun im Heimkino!
Michael Mason (Richard Madden) ist eigentlich ein ganz kleines Lichtlein am Baume der Außergesetzmäßigkeit. Ein paar Taschendiebstahl-Tipps hat er schon drauf, das war's dann aber auch schon wieder. Doch dann klaut er die Tasche von Zoe (Charlotte Le Bon), die Tasche geht hoch, eine Bombe war drin im dort gelagerten Plüschbären. Menschen sterben, die Polizei sucht ihn, aus Michael, der Taschendieb, wird Michael, der Terrorist. Gejagt wird er von einem Mann, der einfach alles kann. Und wenn ich alles schreibe, dann meine ich: Alles. Die Rede ist von Idris Elba.Im Film heißt er Sean Briar. Ein Teufelskerl, gerade frisch in Paris bei der CIA gestartet. Neue berufliche Wege für einen, der schon die dunkelsten Kriegs-Zipfel der Welt gesehen hat. Und jetzt steht der große Nationalfeiertag vor der Tür: Der 14. Juli. Und nun halt kurz vorher ein Terroranschlag. Das macht die Laune des großen Bären nicht gerade besser. Aber na ja, Augen auf bei der Job-Suche. Sag ich stets. Hätte er mal auf mich gehört, müsste er jetzt nicht auf Terroristen-Jagd gehen. Beim Verhör in der CIA-Butze, irgendwo mitten in einem unscheinbaren Pariser Wohnhaus bekommt Briar dann Zweifel: Der und Bomben-Leger? Neeee.
Und wie neee. Davon ist Mason weit entfernt. Regisseur James Watkins lässt die beiden dann auf eigene Faust durch Paris brausen. Briar bringt Mason einiges bei in Sachen Karacho-Ermittlungen mit harter Faust und guten Waffenumgang. Mason hingegen bringt auch Briar ab und an noch zum Staunen, wenn er mal wieder einen seiner Taschenspieler-Tricks zum Besten gibt. Ein Päärchen, das nichtmal zu hundert Prozent von der CIA gedeckt wird und gleichzeitig auch vor den französischen Behörden zu fliehen versucht. Es soll der amerikanische Ermittlungserfolg auf ausländischem Gebiet werden. Koste es, was es wolle.
"Im Wagen vor mir fährt ein junges Mädchen. Sie fährt allein und sie scheint hübsch zu sein" Ach, ne, is' ja der Rückspiegel.
Und dann beginnt eine Hatz durch die französische Hauptstadt. Mit den üblichen Versatzstücken aus falschen Playern, die auf gut tun und in Wahrheit böse sind. Mit vielen Begegnungen und Schlägereien dort, mit einer Menge Buddy-Sprüchen, ein paar rasanten Wendungen und Inszenierungen. Sicher: Watkins macht den Job solide, sein Ensemble weiß auch, was es tut. Allerdings: Sobald Gehirnzellen zu bemühen beginnt, macht man etwas falsch. Action ist da, kurzweilig ist's auch, manche Gags zünden, manche bringen immerhin noch ein müdes Lächeln. Buddy-Movie eben. Durchschnittlich wie die Verbrechenskünste seines Protagonisten.
Fazit
So bleiben eigentlich nur noch die Umstände des jetzt im Heimkino erhältlichen Streifens noch erwähnenswert. Im Frühjahr wurde der Erscheinungstermin noch wegen der Terroranschläge von Paris (Bataclan) verschoben, dann kam er am Vorabend des Nationalfeiertags in Frankreich rein die Lichtspielhäuser. Ehe er wieder von der Wirklichkeit eingeholt wurde. Manchmal schreibt das Leben eben doch die schlimmeren Geschichten.
BEWERTUNG: 5,5/10
Titel: Bastille DayFSK: 16Laufzeit: 92 MinutenAutor/Regisseur: James WatkinsDarsteller: u.a. Idris Elba, Richard Madden
Bilder: Studiocanal