Neujahr ist knapp vorbei und schon wieder gibt es Berliner, Fasnachtsküchle und in der Basel die Faschtewaie. Ein wunderbar buttriges Gebäck, am liebsten mit ganz viel Kümmel drauf! Sie sind auch im Markgräflerland bekannt und äußerst beliebt.
Faschtewaie und Osterkuechli in einer Basler Traditions-Bäckerei in einer Gasse oberhalb des Marktplatzes
Hier ist das Rezept:
Basler Faschtewäije
Die Basler Faschtewaije ist eine Art Brezel und schon Wochen vor der Fasnacht in den Bäckereien erhältlich. Dort verwendet man für die Formgebung „Yseli“ (Stempeleisen).
Man kann Faschtewaije auch von Hand zubereiten, was aber gar nicht so einfach ist und etwas Zeit in Anspruch nimmt.
Ganz frisch gebacken schmecken sie am besten.
Die Bezeichnung Faschtewäie täuscht etwas, denn der der Teig enthält doch etwas viel Fett. Das erklärt vielleicht, dass es das Gebäck, wie anderes Fettgebackenes, wie zum Beispiel die Fasnachtsküchle, schon vor der Fastenzeit gibt. Kümmel verleiht ihnen den typischen Geschmack und macht sie bekömmlich.
Ich habe Irische Butter verwendet. Das Urteil meiner Nachbarin, Frau Müller:
„Wunderbar, der Geschmack hat mich so an Früher erinnert“
Das Originalrezept aus der „Basler Kochschule“
„Fir ebbe 15 Faschtewaaie nimmt me“:
400 gr Wyssmääl oder Zopfmääl
1 Teeleffel Salz
1 Teeleffel Malzpulver uss em Reformhuus oder Drogerie
25 gr Heefi
ungfoor 2,5 dl lauwarmi Milch
150 gr Angge
2 Aigääl
e paar Drepfli Halbnyydle (Kaffirahm)
KimmiZutaten für 15 Stück:
400 g Weißmehl oder Zopfmehl
150 g Butter
25 Gramm Hefe
1 TL Salz
1 TL Malzpulver
2 1/2 dl Milch
1-2 Eigelb
etwas Kaffeerahm
etwas KümmelMääl, Salz und Malzpulver in e Schissle lääre und mischle. In ere Mulde mit dr Heefi und e weeneli lauwarmem Wasser e Voordaigli aamache. Wenn’s uffgange isch, alles mit dr lauwarme Milch zemm e Daig gnädde. Erscht dernoo dr flissig Angge drunder gnädde und e Stund in Yyskaschte stelle.
Us em Daig ebbe 15 Laibli forme und uff emm Blääch noonemool e Stund in d’Kieli leege.
Dernoo d’Laibli e weeneli in d’Braiti drugge. Mit em Faschtewaaiestämpfel drystäche oder mit em Kuchimässer vier Schlitzli mache. D’Waaie uusenander zie und uff em Blääch mit Aigääl und Nyydle wo scho underenander gschlage sinn, aastryche und vyyl Kimmi driiber straie.
Ebben e Viertelstund im 200 Graad haisse Oofe uff halber Hechi bache loo.Dr Faschtwaaiestämpfel oder s’Yyse wie me z’Basel sait, findisch bim ‘La Cucina’ im Gärbergässli oder im Huushalt vo guete Bekannte. S`Malzpulver gits im Chrüterhüsli in dr Gärbergass.
Zubereitung:
Das Mehl (ich habe Dinkelmehl Typ 630 verwendet) in eine Schüssel sieben und mit Salz und Malzpulver gut durchmischen.
Mit einem Löffel in der Mitte eine Vertiefung drücken, die zerbröckelte Hefe hinzugeben und mit lauwarmem Wasser und etwas Mehl zu einen glatten Vorteig anrühren
Den Vorteig an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich etwa verdoppelt hat.
Unter Zugabe der lauwarmen Milch in der Küchenmaschine zu einem Teig kneten.
Erst danach die zerlassene Butter einarbeiten. Den Teig 1 Stunde an einem kühlen Ort eine Stunde ruhen lassen.
Den Teig in 12-15 Stücke teilen und aus jedem Teigstück ein längliches Brötchen formen.
Dieses von Hand flach drücken und mit einem Messer vier Einschnitte (je zwei nebeneinander) anbringen. Nun die Stücke etwas in die Breite ziehen, so dass vier Löcher entstehen.
Eigelb mit Kaffeerahm verdünnen und damit die Oberfläche bestreichen.
Nach Belieben mit Kümmel bestreuen.
Im 200 °C heißen Ofen 15 Minuten backen, bis die Faschtewaije schön knusprig sind.
Den Faschtewaiestempel oder auch Yse genannt bekommt man im Küchenladen La Cucina (im Gerbergässli, Basel), das Malzpulver in der Drogerie oder im Chrüterhüsli in der Gerbergasse. Das Malzpulver ist länger haltbar, wenn man es in einem Schraubdeckelglas aufbewahrt.
Basel: Schmiedeeisernes Schild an einer Häuserecke zum Gerbergässlein
Mit einem etwas kleineren Yyse macht man die „Sunnereedli“, das bekannte Basler Apéro-Gebäck.