Biologisch artgerechte Rohfütterung sagt ja schon aus, dass auf jeden Fall ein Großteil der Futterkomponenten roh sein sollte. Warum das so gut und gesund für Hunde ist, habe ich dir im vorherigen Teil ein wenig erläutert.
Nicht gelesen? Dann schau HIER nach
Zunächst musst du dich von einer sehr verbreiteten Vorstellung verabschieden: Es ist NICHT nötig, jede Mahlzeit, die dein Hund bekommt, ausgewogen zu gestalten. Das ist auch völlig gegen die Natur. Die Ausgewogenheit der Ernährung stellt sich nicht ein, indem jede Mahlzeit alles beinhaltet, was der Hund braucht. Sondern sie stellt sich ein, indem die Ernährung im großen Ganzen ausgewogen ist. Du kannst deshalb ruhig variieren, einmal nur Fleisch, einmal Knochen, dann mal nur pflanzliche Bestandteile wie Obst, Gemüse, auch mal Joghurt, oder mal nur Innereien …
Es kommt darauf an, dass du die Mahlzeiten abwechslungsreich gestaltest, das kann auch über Wochen gesehen sein. Ein Wolf findet in der Natur ja auch nicht alles täglich ausgewogen zusammengestellt und fein abgewogen vor. Auch die Menge kann ruhig variieren. Das ist sogar gut, im Hinblick auf die berühmt-berüchtigte Magendrehung. Durch unterschiedliche Mengen werden die Magenbänder trainiert, welche mit der Zeit „ausleiern“ können und dadurch eine Magendrehung begünstigen. Wichtig ist, dass du dich ein wenig an der Gesamttagesmenge orientierst und natürlich das Gewicht deines Hundes im Auge behältst.
Merke: Wie erkennt man, dass ein Hund übergewichtig ist? Ganz einfach. Zunächst natürlich an seiner Silhouette. Hat er eine Taille? Erkennt man den Brustkorb gut? Und dann, kann man die Rippen tasten? Wenn ja, ist alles ok, wenn nicht, Menge runterfahren.
Die Vorstellung, dass jede Mahlzeit ausgewogen sein muss, kommt natürlich auch von der Fertigfutterindustrie. Ohne diese Vorgaben würde Fertigfutter ja nicht funktionieren, logischerweise. Früher, als die Hunde noch ohne Fertigfutter ernährt wurden, bekamen sie das, was da war. Keiner hätte sich da Gedanken gemacht, ob der Hund heute auch genug Magnesium bekommen hat oder Vitamin B oder Fettsäuren. Trotzdem waren die Hunde viel gesünder als in der heutigen Zeit, ihre Ernährung war ausgewogen und abwechslungsreich im Ganzen.
Hinzu kommt noch, dass sich die Nährstoffe untereinander oft behindern. So können sich z. B. Calcium und Magnesium gegenseitig in ihrer Aufnahme behindern. Wenn man also ständig alle Nährstoffe zusammen füttert, kann man sich ausrechnen, dass irgendetwas sicher zu kurz kommen wird.
Merke: Versuche die Ausgewogenheit der Mahlzeiten über den Zeitraum von etwa einer Woche zu sehen. So hast du einen überschaubaren Zeitraum, um die Ausgewogenheit sicher zu stellen. Bei ausgewachsenen Hunden kann man auch ruhig von mehreren Wochen ausgehen.
Kommen wir zu den Futterkomponenten von Barf. Wir machen das jetzt mal so, wie bei der Deklaration von Hundefertigfutter. Alles in absteigender Reihenfolge.
Hast du die Artikel über die Deklarationen von Fertigfutter gelesen? Wenn nicht, fang HIER an.
Hier nun alles, was dein Hund bekommen sollte, bzw. kann:
- Fleisch und Knochen
- Gemüse und Obst
- Milchprodukte wie Joghurt oder auch Hüttenkäse
- Kohlenhydrate in Form von Getreide, Kartoffeln, Reis usw.
- Eier und Fisch
- Nüsse, Samen, Sprossen, Wildkräuter
- Öle
Im nächsten Teil werden wir anfangen, uns den einzelnen Komponenten zuzuwenden. An erster Stelle steht Fleisch und Knochen, also fangen wir auch damit an. Was ist drin im Fleisch und in den Knochen? Wie füttert man es? Welche Variationen eignen sich für den Hund? All das werden wir uns anschauen.
Bis dahin wünschen wir dir und deinem Hund eine schöne Zeit, macht es gut …
Herzliche Pfotengrüße und bis Dienstag
Lucy und Anke