Bärenstarke Abenteuer in Barcelona

Der Urlaubär unterwegs in der Hauptstadt Kataloniens - Teil 1

Im Oktober des Jahres habe ich mich nach Barcelona getraut. Auch wenn ich mich als Urlaubär eher im Norden wohlfühle muss ich sagen, dass ich echt viel erlebt habe und eine wunderschöne Zeit hatte.

Barcelona war nicht nur eine wunderschöne, aufregende Stadt, nein, wer Barcelona im Oktobär (😉) besucht hat auch noch die Chance dem dunklen Herbst zu entkommen und ein paar letzte Sonnenstrahlen auf dem Pelz, oder der Haut, zu spüren. Aber wo soll ich bloß anfangen, wenn ich Dir erzählen will, was ich in Barcelona so alles erlebt habe? Ah, ich hab's! Ich werde Euch meine Erlebnisse Stadtviertel für Stadtviertel schildern.

Aber zuerst werde ich Euch einen kleinen Überblick über die Stadt geben: Barcelona ist die zweitgrößte Stadt Spaniens und die Hauptstadt von Katalonien. Katalonien ist die reichste spanische Provinz und hat starke Bestrebungen unabhängig zu werden. Barcelona selbst hat ungefähr 1,8 Millionen Einwohner. Der Stadtkern lässt sich in den mittelalterlichen Stadtkern und die „neuen" Stadtteile einteilen, welche im 19. Jahrhundert entstanden sind und in einem perfekten Schachbrettmuster stehen. In den „neueren" Stadtteilen, die im zweiten Teil dieses Beitrages behandelt werden. stehen die weltbekannten Gebäude von Gaudí.

Bevor ich mit dem eigentlichen Artikel beginne muss ich Dir noch 6 wichtige Tipps geben:

  1. Lass Dein Auto zuhause! Ich weiß wie wichtig Euch Menschen euer Fahrgestell ist, ... aber wirklich, die Hauptstraßen von Barcelona sind jeden Morgen und jeden Abend zur Rushhour verstopft und Verkehrsregeln sind dann eher eine Handlungsempfehlung. Spare Dir diesen Stress!
  2. Fahre U-Bahn! Denn das U-Bahnnetz ist vielleicht nicht so schön wie das von München oder gar wie das von Kopenhagen, aber die Züge kommen regelmäßig, es ist verhältnismäßig günstig und bringt einen entspannt ans Ziel. Vor allem die Zehnertickets sind wirklich preiswert und rechnen sich selbst dann, wenn Du nicht alle zehn Tickets benötigst.
  3. Pass auf Deine Wertgegenstände auf! Meiner Meinung nach solltest Du Deinen Rucksack nicht auf dem Bauch tragen, wie ich es vor allem bei amerikanischen und asiatischen Touristen gesehen habe. Das outet Dich erst recht als Tourist und leichtes Opfer. Aber Du solltest Deine Tasche auf keinen Fall einfach so rumstehen lassen, wenn sie Dir nicht gestohlen werden soll.
  4. Lerne mindesten ein paar Brocken Spanisch oder Katalanisch! Denn gerade die Menschen über 40 Jahre können oft nur sehr wenig Englisch sprechen, sind in der Regel aber extrem hilfsbereit. Indem Du etwas proaktiv wirst kannst Du viele peinliche Situationen vermeiden und kommst schneller an Dein Ziel.
  5. Achte darauf wie Du Dich anziehst! Denn im katholischen Spanien kann es für Männer in kurzen Hosen und Frauen mit unbedeckten Schultern sonst schwer werden sich die wirklich spektakulären Kirchen in Barcelona anzusehen. Der Urlaubär ohne Hosen geht immer ... 😉
  6. Iss in Nebengassen! Nahezu alle Restauranttipps, welche ich Dir geben werde, handeln von Restaurants, die tendenziell schwerer zu finden sind. Aber hier bist Du in der Regel der einzige Tourist und bekommst besseres und authentischeres Essen für weniger Geld. Es lohnt sich immer ein paar Meter weiter zu gehen, wenn Du gerade eine Sehenswürdigkeit besichtigst und plötzlich einen Bärenhunger hast.

In Teil 1 meines Beitrages werde ich die beiden Altstadtviertel Barri Gòtic und La Ribera, sowie den Parc de la Ciutadella vorstellen. Wir fangen im tausende Jahre alten Kern der Stadt an, welcher teilweise noch von römischen Stadtmauern geschützt wird, um uns dann später den neueren Stadtteilen zuzuwenden.

Barri Gòtic

Das Barri Gòtic ist das älteste Stadtviertel Barcelonas. Es reicht im Südosten bis an das Mittelmeer. Das Barri Gòtic ist durch extrem verwinkelte Gassen, kleine Läden, romantische Kneipen, Cafés und Restaurants, sowie mittelalterliche Häuser geprägt. Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Barri Gòtic gehören wahrscheinlich die Plätze Plaça de Sant Jaume und Plaça Reial, die als Wahrzeichen und Hauptsitz der Stadt gelten.

Ich habe mich jedenfalls darüber gefreut genug Zeit eingeplant zu haben, um dieses Stadtviertel ausführlich zu erkunden. Denn in den kleinen, verwinkelten Gassen der Millionenstadt gab es wirklich viel zu entdecken.
Das Stadtviertel ist durch seine Gegensätze gekennzeichnet. In einem Moment stehst Du vor einem winzigen, modernen Modegeschäft, oder einer kleinen Bar in einer engen Gasse. Du stehst im Schatten und es herrscht Ruhe zwischen alten, schlichten Häusern ... und im nächsten Moment stehst Du auf einem prunkvollen Plaça in der Sonne und im Spektakel der Großstadt.

Auch die Bewohner des Barri Gòtic könnten unterschiedlicher nicht sein. Das Viertel wird von Studierenden, jungen Unternehmern und Drogendealern genauso bewohnt, wie hier auch Familien und Rentner eine Wohnstatt gefunden haben.

Auch für kulinarische Genüsse ist im Barri Gòtic gesorgt. Wer gerne einen guten Kaffee oder eine heiße Schokolade in einem jungen, entspannten Ambiente trinkt, wird in „Satan's Coffee Corner" definitiv einen sehr guten Kaffee und einen genialen Eiersalat finden.

Auch bei Hunger hast Du im Barri Gòtic die Qual der Wahl, wenn Du versuchst ein Restaurant, oder eine Bar nach Deinem Geschmack zu finden. Du magst es rustikal? Dann empfehle ich Dir die Bar „Club de L'empanada" in der Nähe des Plaça de Sant Jaume. Hier kannst Du für kleines Geld ein kühles Bier und großartige Empanadas genießen. Empanadas sind würzige Teigtaschen, gefüllt mit Spinat, Tunfisch oder anderen klassischen katalonischen Speisen. Außerdem bekommst Du hier eine urige Atmosphäre, guten Service und ein Feierabendbier zum fairen Preis.

La Ribera

Auch das Viertel La Ribera ist von alten, bescheidenen Häusern und engen Gassen geprägt. Hier kannst Du unter anderem mehrere großartige Museen besuchen. Die gotische Kirche Santa Maria del Mar gilt als eine der ältesten Kirchen Barcelonas und ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Von ihrem Dach aus hast Du, ihm Rahmen einer kostenpflichtigen Führung, einen beeindruckenden Ausblick auf die Altstadt von Barcelona. Zu Tageszeiten mit nur geringem Besuchsaufkommen kannst Du die Kirche auch kostenlos besichtigen.

Wenn Du schon in der Nähe bist, solltest Du unbedingt in El Born, dem Stadtteil der Künstler- und Modeschaffenden einen Kaffee trinken und Deine Seele baumeln lassen.

Hast Du Interesse an archäologischen Ausgrabungen? Dann kannst Du das El Born Centre Cultural besuchen. Dort treffen in einer ehemaligen Markthalle drei Jahrhunderte katalonische Geschichte aufeinander. Unter der Halle wurden Ruinen der barocken Stadt freigelegt, die Dir einen Eindruck vom mittelalterlichen Leben in Barcelona vermitteln. Anhand von unterschiedlichen Schautafeln wirst Du dort durch wichtige Stationen der Stadtgeschichte Barcelonas geführt.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Picasso Museum (Museu Picasso). In diesem kannst Du insbesondere die früheren Werke von Pablo Picasso bewundern. Wenn Du Dir früh genug eine Karte sicherst, kannst Du das Museum am Sonntag sogar gratis besuchen. Aber Achtung! Hier musst Du schnell sein, das Picasso Museum ist eines der meistbesuchten Museen in Barcelona.

Wenn Du in La Ribera traditionell spanisch essen möchtest, empfehle ich Dir das Restaurant „Petra". Das Restaurant Petra bietet nicht nur gute spanische Küche und gute Weine, sondern ist auch sehr leicht zu finden, da es direkt an der Santa Maria del Mar liegt.

Als es selbst mir als Urlaubär irgendwann zu voll, zu eng und zu warm wurde, haben wir den Parc de la Ciutadella besucht. Hier hatte man um das Jahr 1800 herum eine große Festungsanlage gebaut, um Revolten in Barcelona zu verhindern. Informationen dazu erhältst Du auch im El Born Centre Cultural. Später musste diese aber weichen, um einem großartigen Park, mit ein paar ruhigen Ecken Platz zu machen.

Alternativ kann ich Dir aber auch einen Besuch am Hafen empfehlen. Hier kannst Du noch die letzten Sonnenstrahlen spüren, während es in den engen Gassen der Altstadtviertel schon lange dunkel geworden ist.

Weiterführende Links

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