Titel: Das unendliche Meer
Autor: Rick Yancey
Originaltitel: The Infinite Sea
Übersetzer: Thomas Bauer
Erscheinungsdatum: 2015
ISBN: 978-3442313358
Seitenanzahl: 352
Verlag: Goldmann
Inhalt:
Cassie Sullivan und ihre Freunde haben den Anschlag auf Camp Haven größtenteils unbeschadet überstanden und konnten sich in ein Hotel retten, indem sie nun verweilen. Von Evan Walker fehlt jedoch jede Spur und die Chance, dass er die verheerende Explosion überlebt hat, ist sehr gering. Doch Cassie kann ihn nicht so einfach aufgeben. Währenddessen ist die Stimmung in der Gruppe nicht gerade die beste und die Situation scheint immer aussichtsloser.
Fazit:
„Das unendliche Meer“ ist der zweite Teil der „Fünfte Welle“-Triloge von Rick Yancey.
Ich möchte meine Erläuterungen zum zweiten Band mit einem Zitat vom Autor selbst beginnen, welches ich in der Danksagung gefunden habe:
„Eine meiner Schwächen als Schriftsteller (eine von vielen, weiß Gott) ist die, dass ich dazu neige, zu tief in das Innenleben meiner Figuren einzutauchen.“ (Seite 349, „Das unendliche Meer“ von Rick Yancey)
Ja, bedauerlicherweise muss ich dem guten Mann an dieser Stelle vollkommen recht geben. Nachdem mich der erste Band „Die 5. Welle“ schlichtweg umgehauen hat, empfand ich die Fortsetzung leider nur als mittelmäßiges Geplänkel. Die gesamte Story hätte man wahrscheinlich auf 150 Seiten zusammenfassen können und ich habe Ewigkeiten gebraucht, um mich dazu zu motivieren, das Buch endlich fertig zu lesen.
Anders als im ersten Band ist „Das unendliche Meer“ diesmal nicht ausschließlich aus Cassies Sicht geschrieben und man bekommt meiner Meinung nach viel zu wenig von ihr mit. Im Mittelpunkt steht diesmal Ringer, ein ziemlich arroganter und teilweise sehr anstrengender Charakter, deren Verhalten sich jedoch im Laufe der Geschichte entschlüsselt.
Einige Dinge werden endlich aufgeklärt und noch mehr Fragen aufgeworfen, wobei ich zugeben muss, dass ich teilweise bei den Erklärungen nicht mehr so ganz durchgeblickt habe und einiges ziemlich durcheinander war.
Ich mag zwar ziemlich viel über diesen Band meckern, allerdings muss ich auch sagen, dass Rick Yancey es sich nicht hat nehmen lassen, den Leser damit verrückt zu machen, dass man nicht mehr weiß, welchem Charakter man nun eigentlich trauen kann und welchem nicht. Auch ist seine Art zu schreiben noch immer sehr beeindruckend und tiefgründig, sodass man oft auch vergisst, wie jung die Protagonisten eigentlich noch sind. Nun bleibt zu warten, wie sich der dritte und somit letzte Band der Trilogie („The Last Star“ erscheint im Mai 2016 auf englisch) entwickeln wird, denn „Das unendliche Meer“ kam mir leider eher wie ein Lückenfüller zwischen einem fulminanten und zugleich nervenaufreibenden Auftakt und dem finalen Kampf um das Schicksal der Menschheit vor.