Polen hat sich zu einem modernen Land entwickelt. Kaum mehr etwas erinnert an die sozialistischen Zeiten. Die Städte sind renoviert und die Autos neu. Alles ganz normal. Wäre da nicht dieses Haus!
Als ich neulich ein Bild von dem Haus sah, dachte ich erst: Welch ein schreckliches Unglück - ein Haus ist umgefallen! Das wollen wir uns mal aus der Nähe ansehen.
Das Haus steht - oder liegt? - in einer Waldlichtung irgendwo südlich von Gdansk. Mitten in einem Freilichtmuseumvergnügungstierpark. Auch innen ist alles zunderopsi und schief. Manchen Besuchern wird davon ganz schwindlig. Uns nicht; wir essen deshalb eine Wurst.
Wir benutzen gerne die kleinen Landstrassen. Manchmal hat es kilometerlange Alleen, solche, wo die Baumkronen zusammenwachsen. Wie ein grüner Tunnel. Die Dörfer haben oft unaussprechliche Namen wie „Strzepcz“ oder „Wdzydze“. Eines heisst etwas wie „Godzilla“ – und schaut auch so aus.
Am Nachmittag besichtigen wir die Marienburg in Malbork. Eine riesengrosset Kloster- und Festungsanlage aus Backstein. Höfe, Türme, Säle und Kapellen. Grossartig anzuschauen.
Marienburg wurde immer wieder in Kriegszeiten zerstört. Dann wieder aufgebaut – und abermals zerstört. Heute ist kaum mehr etwas aus dem Mittelalter erhalten geblieben.
Heute Morgen ist der Frau G. ihre Zahnbürste ins Klo gefallen. Ich hätte sie da wieder rausgefischt, aber sie wollte sie nicht mehr zurück haben – ums Verrecken nicht!
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Baltikum: Polen kopfüber
Autor des Artikels : der Muger
Zum Original-ArtikelEin Bergler auf Abwegen. Ein Schweizer Weltenbummler und Sapperlot berichtet von weltweit und zuhause.