Unsere beiden Töchter, das muss man einfach so sagen, sind wirklich gut geraten. Als Mama und Papa ist man da stolz wie Bolle, wie die hier in Berlin sagen. Aber – keine Angst meine Töchter, das wird jetzt keine Einschränkung – Oma und Opa haben in ihrem Elterndasein durch eure Freundinnen so manches zusätzliche Kind bekommen. Was die körperliche Präsenz betrifft, so war das immer nur temporär. Doch mit Provisorien ist das bekanntlich ja so: Sie halten am längsten. Und dann wird aus dem einen oder anderen (Gast-)kind ein Kind, das die temporären Eltern ein Leben lang begleiten – zumindest in Gedanken und Wünschen. Eines dieser Kinder, mittlerweile eine junge Dame, ist gerade dabei, so richtig durchzustarten. Im Fernsehen hat sie sich als Regisseurin bereits einen Namen mit geschichtlichen Dokumentationen gemacht. Jetzt gibt sie ihr Kinofilm-Debüt mit „Gut zu Vögeln“. In dieser anti-romantischen Komödie geht es um eine kurz vor ihrer Hochzeit sitzengelassene Frau, die in eine Männer-WG einzieht und von wahrer Liebe erst einmal nichts mehr wissen will. Der offizielle Trailer, der jetzt erschienen ist, ist schon ziemlich vielversprechend. Wenn der Film, der ab 14. Januar 2016 in den Kinos anläuft, auch nur halb so gut ist, dann hat er beste Chancen, sich in die Liste der deutschen Komödien einzureihen, die in letzter Zeit so erfolgreich waren. Was soll ich sagen? Dass wir unserem (Gast-)Kind die Daumen halten, versteht sich ja wohl von selbst. Und stolz sind wir auf sie ohnehin, wie auf unsere beiden Töchter auch. Aus Kindern werden eben Leute.
PS: Wer bei dem Filmtitel an Böses denkt, dem ist auch nicht zu helfen. Die Abendzeitung druckte bereits Mitte/Ende der 80er Jahre in Versalien eine Schlagzeile, die da über dem Bild einer Tauben fütternden Marktfrau am Viktualienmarkt verkündete: MÜNCHNERINNEN SIND GUT ZU VÖGELN. Wie sagt einer der Hauptdarsteller doch so schön: „Gut zu Vögeln. Was für ein Kack-Wortspiel. Das hab‘ ich nie verstanden.“