Bahnsommer: Erlebniswanderung im Nuernberger Land

Von Frankenlandler @frankenlandler
Auf dem Weg zum Harnbacher Wasserfall im Nürnberger Land - entdeckt von Kerstin

Zusammen mit Uli vom Nürnberger Land Tourismus entstand die Idee, im Rahmen der Kampagne #bahnsommer, #48outdoor, ein 8 stündiges Wandererlebnis zu organisieren.

Schnell kamen wir auf den Begriff "Secret Tour". Klingt nicht nur spannend, sondern ist auch so. Also FrankenLandler, lass dir was einfallen. Machen war angesagt.

Am 06. Mai 2018 war es dann endlich soweit. Mit 11 weiteren wanderbegeisterten Teilnehmern ging es auf eine Secret Tour in das östliche Nürnberger Land. Die Tour hielt ich so geheim, dass nicht mal Uli vom Nürnberger Land Tourismus wusste wo es lang gehen soll.

Treffpunkt am Hauptbahnhof Nürnberg

So alt wie dieser Wagon in Rupprechtstegen, sind die Züge der DB Regio Bayern zum Glück nicht

Auf dem Weg zum Treffpunkt um 9:45 Uhr schossen mir 1.000 Gedanken durch den Kopf. Werden alle da sein? Wie erkenne ich die Teilnehmer und was ist mit den angekündigten Hunden? Werden die mich mögen? Ich werde von einigen auch als der Katzenflüsterer bezeichnet aber mit Hunden tue ich mich im allgemeinem eher schwer.

STOPP - CHILL MAL ALDER und komm mal wieder runter. Es sollte ja ein entspannter Tag werden.

Tatsächlich waren alle überpünktlich am vereinbarten Treffpunkt:

Bettina, Riela von B, Christine, Kerstin, Susanne, Ronald, Florian und natürlich der aufgeregte Vierbeiner Charly.

Mit DB Regio Bayern in's Nürnberger Land

Mit der DB Regio Bayern entspannt in's Nürnberg Land

Wir allen kannten uns bis dato nicht, lediglich Susanne und Ronald habe ich im Rahmen des "Bloggertreffen Franken – der Bloggerclub wird fränkisch" einmal gesehen. Vorsichtiges Abtasten war angesagt, denn der "gemeine Franke" an sich, sprüht ja förmlich vor Kontaktfreudigkeit. Das war ironisch gemeint oder etwa doch nicht?

Was mich wunderte, alle liesen sich auf eine Bahnfahrt mit unbekanntem Ziel ein. Neugierig waren sie bestimmt wohin es gehen sollte, aber bis Lauf an der Pegnitz fragte keiner nach dem Ziel der Bahnfahrt.

In Hersbruck stieg dann Uli vom Nürnberger Land Tourismus zu unserer geselligen Runde dazu.

Kurz vor Rupprechtstegen war es dann an der Zeit, den Zielbahnhof zu verkünden.

Der Moment kurz bevor ein Mischling namens Charly auf eine Ridgeback Dame namens Beyla trifft. ®Bild Kerstin Bietz

Wir stiegen am Bahnhof in Ruprechtstegen aus und trafen uns am Parkplatz mit Marion, Thomas (Mitbegründer des 1000 HMR) und der "heißen" Ridgeback Dame Beyla.

Thomas erklärte wenn er Beyla aus dem Auto lässt, wird sie erstmal alle wild umrunden und beschnüffeln und dann ist gut. Und was war mit Charly, der ist ja schließlich ein Kerl?

Die beiden lernten sich auf ihre Art und Weiße kennen und bestimmten erstmal, wer hier das sagen hat. Ich dachte mir: Hoffentlich fließt kein Blut zwischen den beiden, ich will damit nix zu tun haben. Aber Susanne und Thomas beruhigten mich - alles gut, die machen das unter sich aus.

Nachdem das geklärt war, ging es endlich los zu einer Wanderung mit unbekanntem Ziel.

Wandern im oberen Pegnitztal

Entspannt ging es flußabwärts.

Ich gab den Teilnehmern die grobe Richtung vor, dass wir entlang der Pegnitz flußabwärts in Richtung Hersbruck laufen werden - mehr aber auch nicht. Wir überquerten die Staatsstraße 2162 und folgten dem Pegnitztal Radweg in südlicher Richtung.

Schnell bildeten sich Grüppchen die immer wieder wechselten, schließlich wollte man sich ja kennenlernen. Das Klischee vom kontaktunfreudigen Franken ist hiermit mal beiseite geräumt und kann ich so nicht gelten lassen.

Altes Mühlrad an der Harnbacher Mühle

Nach kurzer Zeit erreichten wir die die Harnbacher Mühle mit diesem altem Wasserrad. An der Harnbacher Mühle befindet sich seit 2007 der Mühlenkraft e.V..

Mühlenkraft e.V. ist ein als gemeinnützig und mildtätig anerkannter Verein, der im November 2007 gegründet wurde. Er fördert die persönliche Ent­wicklung von Menschen mit Behinderungen und das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinde­rung.

Kerstin schlug vor, lass uns doch kurz einen Abstecher zum Wasserfall unternehmen, dieser Stand zwar nicht auf meinem Tourplan aber ich ließ die Gruppe entscheiden ob wir dahin gehen wollten. Das Ergebnis war einstimmig.

Abstecher zum Wasserfall am Harnbach

Die Beschilderung führt zum Harnbacher Wasserfall

Links neben dem Mühlrad führt ein ausgeschilderter Wanderweg zu dem Wasserfall. Der Mühlenkraft e.V. hat den Weg dorthin sehr gut gekennzeichnet. Nach ein paar hundert Metern entlang des Harnbachs erreichten wir den Wasserfall.

Am Harnbacher Wasserfall lässt es sich aushalten.

Der Harnbach fließt hier über mehrere Stufen aus Kalkstein, ähnlich wie die Lillach bei Weißenohe.

Wir verbrachten hier einige Zeit, zumeist mit fotografieren. Die zwei Vierbeiner Charly und Beyla, interessierte das wenig, die beiden fanden sich mittlerweile ganz toll.

Über Enzendorf & Artelshofen nach Vorra

Unser Weg führte uns wieder zurück zur Harnbacher Mühle und wir wanderten weiter entlang der Pegnitz bis nach Enzendorf. Hier wurde Kerstin von einer Linde festgehalten, was aber keinerlei Zeitverlust mit sich brachte. Sie konnte sich glücklicherweise schnell selbst befreien.

Auf dem weiteren Weg nach Artelshofen querten wir zweimal die Bahnlinie und genossen dabei den Ausblick auf die Pegnitz und die Höhenzüge der Hersbrucker Schweiz. Florian erklärte ich in diesem Abschnitt der Wanderung einiges über Biber, die sich in der Pegnitz außerordentlich wohlfühlen. Wie es der Zufall wollte, sah er sogar einen, aber erst am Ende unserer Wanderung.

Überall entlang des Flusses finden sich Spuren der großen Nagetiere. Kein Wunder, wenn er ihr euch anseht wie klar und sauber das Wasser der Pegnitz im Oberlauf ist.

Wenn ihr mehr über Biber und deren (nicht natürlichen) Lebensraum wissen möchtet, dann schaut mal zu meinem Wandertipp -> Rundwanderung zu den Bibern vom Birkensee

Herzklopfen im Wald - was machen?

Hast du für mich was zum fressen mit dabei?

Mittlerweile stand die Sonne sehr hoch und uns wurde ganz schön warm. Wir beschlossen im Wald an einem Unterstand eine Pause einzulegen. Thomas vom 1000 HMR erklärte uns was weggeworfene Bananenschalen in der Natur anrichten und wie lange es dauert bis diese verrotten.

Das war so interessant für mich, das ich für einen kurzen Augenblick die gesamte Gruppe aus den Augen verloren hatte. Ähm momentmal, wo issn der Rest abgeblieben? Das Herz schlug mir in diesem Moment bis zum Hals.

Aus den Augenwinkeln heraus erspähte ich noch Uli und Florian die geradeaus leicht bergauf im Wald verschwanden, denn das war der falsche Weg.

Na Glückwunsch Herr FrankenLandler, zu Beginn noch gewitzelt, mit 12 gehste los und mit 5 kommst heim, leichter Schwund is immer.

So amüsant wie ich das hier beschreibe, war es für mich in diesem Moment keinesfalls - das könnt ihr mir glauben. Die einzige Möglichkeit die Pegnitz zu überqueren befindet sich nämlich kurz hinter Artelshofen.

Mit Uli hielt ich telefonischen Kontakt wer sich wo befindet und wer bei Ihm ist. Puh - alles safe, der Rest der Gruppe ist bei Uli.

Nach dem kurzen Schreckensmoment wanderten wir weiter nach Artelshofen und am Ende der Ortschaft überquerten wir die Pegnitz. Hier gingen wir ein Stück den Hang hoch um am Waldrand oberhalb der Pegnitz bis nach Vorra weiter zu wandern.

Schließlich erreichten wir Vorra und machten noch eine kleine Pause bei den Lamas die uns und Beyla argwöhnisch beäugten.

Wieder läutete mein Telefon - ein weiterer Thomas war am anderen Ende der Leitung.

"Sag mal wo bleibst du den, ich kämpfe gerade uns den Tisch frei zu halten."

Das war mein Überraschungsgast dieser Wanderung.

Halbzeit - Einkehr im Cafe Inselblick

Die Wiedersehensfreude war groß!

Zufälle gibt's die sind fast nicht zu glauben. Beide Gruppen trafen sich direkt am Cafe Inselblick und gingen aufeinander zu. Die Gruppe von Uli, die den anderen Weg beschritten, hatten einen Vorsprung von 100 Metern.

Zusammen freuten wir uns, dass Thomas Geiger uns einen Tisch hart verteidigt hatte und wir gemeinsam einkehren konnten.

Thomas Geiger, der bekannte Fotograf aus Hersbruck, war mein Überraschungsgast, der den zweiten Teil der Wanderung mit uns beschreiten wollte.

Beyla und Charly fanden sich toll - eine kurze Romanze.

Nachdem Thomas ja gelernter Fotograf ist, habe ich Ihn gleich gebeten ob er nicht eine Gruppenbild von uns machen möchte. Dem kam er gerne nach.

Im Nachhinein stellte Susanne vom Blog "Ich lebe Jetzt" die Frage: Wer hat den jetzt die Bildrechte an diesem Bild? Thomas Geiger fotografierte mit meiner Kamera. Wenn ich Thomas das nächste mal sehe, werde ich Ihn mal fragen.

Wir wären gerne noch länger auf der Insel in der Pegnitz geblieben, aber die Zeit war schon fortgeschritten und der zweite, anspruchsvollere Teil der Wanderung stand uns noch bevor.

Zu den Aussichtspunkten im Pegnitztal

Aufstieg zur Düsselbacher Wand

Erfrischt und erholt machten wir uns auf, die schönen Aussichtspunkte in der Hersbrucker Schweiz zu erklimmen. In Vorra folgten wir dem Heinrich-Scheuermann-Weg der uns zu dem Aufstieg zur Düsselbacher Wand führte.

Den Heinrich-Scheuermann-Weg verliesen wir nach einer Weile und folgten einem weiteren Wanderweg nach links oben. Dieser Abschnitt der Wanderung war der steilste und unsere Gruppe zog sich wieder auseinander.

Diesmal passte ich aber auf und bremste die Schnelleren ein. "Ich dachte mir wenn mir jetzt einer in's Hirschbachtal läuft, dann wird's doof. Die die zügiger unterwegs waren warteten und wir kamen gemeinsam an der Düsselbacher Wand an.

Respekt - Susanne und Uli sind schwindelfrei Was Ronald wohl in's Gipfelbuch schreibt?

Kurz vor dem Betreten der Düsselbacher Wand versammelte ich alle Teilnehmer und wies sie auf die Gefahrenstellen der Düsselbacher Wand hin. Für den Weg zum Gipfelkreuz sollte man trittsicher und schwindelfrei sein.

Allen anderen empfahl ich ein kleines Stück weiter zu gehen, dort gab es eine Bank und die Aussicht dort ist ungefährlicher und genau so schön.

Shoot the Blogger - wer zieht schneller?

Der weitere Weg zieht sich auf der Albhochfläche weiter und mit Thomas Geiger unterhielt ich mich über die Orchideen in der Hersbrucker Schweiz. Dieses Jahr ist alles ein bisschen früher dran und der Frauenschuh und andere Orchideenarten werden wohl in Kürze blühen.

Eine wunderschöne Wanderung zu den Orchideen rund um Lichtenegg findet ihr hier: Der Zauberwald Orchideenweg

Ausblick von der Geißkirche - ganz rechts im Bild der Moritzberg

Der nächste Aussichtspunkt lies auch nicht lange auf sich warten und bald erreichten wir die Geißkirche oberhalb von Alfalter. Mitten auf dem Felsen steht eine Akelei bereits in in voller Blüte. Normalerweise blüht dieses giftige Hahnenfußgewächs erst später.

Gruppenbild mit Beyla - eine tanzt immer aus der Reihe

Thomas Geiger musste schon wieder ran und noch ein Gruppenfoto machen - das Leid eines Fotografen. Er nahm's mit Fassung und erzählte mir, dass er als Hersbrucker hier oben noch nie war.

- Es geht bergab - nach Eschenbach

Der Heroldturm im Wengleinpark

Die Uhr tickte unaufhaltsam weiter und für uns wurde es Zeit zum aufbrechen. Der letzte Abschnitt stand uns bevor. Von der Geißkirche führte der Wanderweg hinunter zum Wengleinpark.

In der Gruppe entstand zum Teil der Wunsch noch in den Wenglein Park zu gehen, während andere und auch ich den direkten Abstieg favorisierten. Hunger war das Stichwort.

Wir beratschlagten uns kurz und entschlossen die Gruppe aufzuteilen. Uli ging mit einem Teil in den Wenglein Park, während ich mit dem Rest über den Kuhanger und Heroldturm nach Eschenbach wanderte.

Eine Wanderbeschreibung zum Wenglein Park habe ich im Frühjahr dieses Jahres verfasst: Rundwanderung zum Wenglein Park

Zeit ist relativ und verfliegt manchmal im Flug.

Wir verabredeten im Grünen Schwan in Eschenbach einzukehren und bei jedem zuckten die Mundwinkel nach oben. Wir waren lange gewandert, hatten viel geredet, vieles erlebt und hatten HUNGER und DURST.

Dann sowas - ein Schild im Biergarten: "Das Konzept ist nicht ich renne - sondern Ihr wartet!" - fränkischer Humor eben :-)

Zu unserem Glück waren die bestellten Getränke und Speisen schnell serviert.

Biergarten im Grünen Schwan in Eschenbach

Im schattigen Biergarten tauschten wir diverse Informationen aus und Ronald erzählte uns von Chabeso. Die älteren unter Euch sollten den Begriff noch kennen. Wer nicht weiß was das, ist findet die Erklärung bei Ronald's Blog - Fränkische Tapas.

So glücklich sehen Wanderer im Nürnberger Land aus, wenn Sie was zum Trinken und Essen bekommen - oder mit dem FrankenLandler wandern gehen?

Es herrschte jetzt Aufbruchsstimmung, da ein Teil der Gruppe von weiter her kam und noch ein bisschen Zeit vom Sonntag Abend für die Familie da sein sollte. Sie entschieden sich für die Busfahrt nach Hersbruck, um mit dem Pendolino schneller in Nürnberg zu sein. Wir verabschiedeten uns herzlich voneinander, übrig blieben Florian, Uli und ich.

Chillen beim Campingplatz in Hohenstadt

Uli und Florian im Gespräch.

Wir drei wanderten die letzten 1,5 Kilometer entlang am Ufer der Pegnitz zum Bahnhof nach Hohenstadt.

Entspanntes Warten auf die Rückfahrt mit DB Regio Bayern

Wir überquerten auf einer Holzbrücke die Pegnitz beim Campingplatz in Hohenstadt und da wir noch genügend Zeit hatten, schlug ich vor beim Kanuausstieg auf den Zug zu warten.

Während wir da so herumsaßen und quatschten entdeckte Florian einen schwimmenden Biber. Die Kamera war natürlich schon im Rucksack.

Unverkäufliches Einzelexemplar - mein FrankenLandler Flachmann

Eines fehlte auf dieser Tour noch - das Gipfelschnapserl. Ich hatte extra was von meinem guten Zwetschga mitgenommen und diesen total vergessen. Sorry.

In den Genuss kamen nur Florian, Uli und ich am Ufer der Pegnitz.

Kurze Zeit später stiegen wir in den Zug der uns nach Hause bringen sollte.

Mein Fazit der Tour:

Es war als Guide für mich aufregend und anstrengend zu gleich. Es war ein wunderschöner Tag, den ich mit euch verbracht habe. Ich hoffe euch hat die zusammengestellte Tour gefallen und vielleicht sehen wir uns ja mal wieder.

Jetzt verabschiede ich mich und wünsche allen anderen tolle Erlebnisse beim nachwandern. Bis zum nächsten Wandertipp, habe die Ehre euer FrankenLandler.

GPX-Track-Download

Secret Tour im Nürnberger Land Streckenwanderung von Rupprechtstegen nach Hohenstadt Secret_Tour_Nbg_Land.gpx GPS eXchange Datei 29.4 KB Download

Wanderkarte - Secret Tour im Nürnberger Land

Secret Tour im Nürnberger Land Streckenwanderung vom Bahnhof Ruprechtstegen über Vorra, Eschenbach nach Hohenstadt in der Hersbrucker Schweiz Wanderkarte_Secret Tour.pdf Adobe Acrobat Dokument 237.3 KB Download

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*Werbekennzeichnung:

Als Guide organisierte ich diese Wanderung für den Nürnberger Land Tourismus unter dem Motto #48outdoor und #bahnsommer, einer gemeinsamen Aktion von DB Regio Bayern und dem Nürnberger Land Tourismus. Ich und die Teilnehmer (die mit der Bahn angereist waren) haben dafür ein Bahnticket erhalten. Der Artikel spiegelt meine persönlichen Eindrücke wieder. Weitere Aufwandsentschädigungen erhielt ich hierfür nicht.