Ayatollah Merkel und das Menschenbild

Was ist der Unterschied zwischen Iran und Deutschland? In Deutschland dürfen auch Frauen Ayatollahs werden. Deshalb gab es bei uns auch nie einen namens Khomeini.
Dafür haben wir jetzt eine Ayatollah Merkel. Wer sich dem christlichen Menschenbild nicht verpflichtet fühlt, der hat in Deutschland nichts zu suchen, meint sie. Dabei waren die Muslime, gegen die sich da zur Zeit noch dieses Propaganda richtet, schon Jahrzehnte hier, bevor Merkel aus der DDR einwanderte. Leider gab es damals noch keinen Einwanderungstest für Verfassungstreue, sonst wäre sie vielleicht nach Polen abgeschoben worden, wo die das auch haben, das mit dem christlichen Menschenbild.
Andererseits ist das natürlich so eine Sache. Ist das zweifellos christliche Menschenbild einer Margot Käßmann das gleiche wie das von Josef Ratzinger (Künstlername: Benedikt XVI.)? Immerhin haben sich da Katholiken und Protestanten 30 Jahre lang gegenseitig gemetzelt.
Und ist das christliche Menschenbild von Ayatollah Merkel das gleiche wie das des bayerischen Predigers Seehofer, der bei der „Jungen Union“ gesagt hat: "Wir als Union treten für die deutsche Leitkultur und gegen Multikulti ein - Multikulti ist tot."
Irgendwie hat er sich da vertan. Türken, Araber, Iraner, Juden, ja sogar Schwarzafrikaner und Asiaten begegnen mir in Berlin und Hamburg höchst lebendig zusammen mit Deutschen, und ich habe sogar schon erlebt, dass die miteinander reden und sogar gemeinsam Straßenfeste feiern. Aber vielleicht gehört der Seehofer ja zu der Minderheit der slawischen Bajuwaren, die sich irgendwann nicht mehr weiter entwickelt hat und bekommt so moderne Sachen einfach nicht mit. Und das, obwohl in selbst in München schon Menschen gesichtet worden sein sollen, die nicht dort geboren sind.
Zurück zum Iran. Natürlich gibt es noch mehr Unterschiede. Da dürfen auch Menschen wohnen, die nicht dem Islam angehören. Was natürlich nicht heißt, dass dort besondere Toleranz herrscht.
Ehebrecherinnen werden da bisweilen gesteinigt, eine Barbarei, die besonders jene fassungslos macht, die die Gaskammern der deutschen Nazis leugnen, die erst vor 65 Jahren geschlossen wurden. Dieser Völkermord macht zwar das Steinigen oder das Vergasen in US-Gefängnissen nicht besser, stellt beides aber in einen dem Trend zur Globalisierung angemessenen Zusammenhang.
In Deutschland gibt es keine Todesstrafe mehr. Hier werden höchstens mal Ausländer von Neo-Nazis tot geschlagen oder verbrennen gefesselt in einer Polizeizelle.
Und dann singt unsere Leitkultur „Großer Gott, wir lieben Dich“ und wir alle sind entsetzt über diese ständigen bedauerlichen Einzelfälle, die selbstverständlich mit der Hetze von Ayatollah Merkel nichts zu tun haben.

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