Ich sage zu Autofahren in Thailand immer: das ist wie Botschautofahren und versuchen, den anderen nicht zu treffen. Grundsätzlich kann man aber sehr gut selber mit dem Auto unterwegs sein. Die Strassen sind meist gut beschildert (auch in englisch) und gut unterhalten - von den Strassenrändern mal abgesehen. Auf dies sollte man zusätzlich achten:
Es gilt Linksverkehr - auch die Autos sind darauf ausgelegt. Wer das nicht kennt, sollte sich vielleicht einen Kleber („links fahren") aufs Steuerrad kleben - wobei das Problem, sich daran zu erinnern eher auf unbelebten Straßen ist ... und die hat man in Thailand eher selten.
Vor allem in den touristischen Ortschaften hat man immer Autos, Tuktuks, Motorradfahrer, fahrende Mini-Läden auf der Strasse. (Bild: Phuket Strandpromenade Patong).
Rechne jederzeit mit allem: andere Verkehrsteilnehmer verhalten sich oft unberechenbar, wechseln Spuren ohne zu schauen oder zu blinken, überfahren rote Ampeln, bleiben auf einmal stehen oder fahren abrupt vom Straßenrand los, nachts sind viele ohne irgendein funktionierendes Licht unterwegs und kommen die (deshalb?) auf deiner Seite entgegen. Sei aufmerksam und bremsbereit, speziell bei Kreuzungen und Seitenstraßen-Einfahrten.
Vorfahrt: es gelten eigentlich die gleichen Regeln wie bei uns ... viele halten sich nur nicht daran. Speziell gilt, dass größere Autos sich die Vorfahrt häufig einfach nehmen und wo es Lücken gibt, schiebt sich sicher jemand herein. Entsprechend skrupellos muss man selber werden, weil man sonst beim Abbiegen in den Gegenverkehr kaum hineinkommt.
Rote Ampeln gibt es auch in Thailand - auf dem Weg vom Flugplatz in Phuket kommt man außerdem an 2 mit Countdown vorbei, die die Sekunden bis zur nächsten Phase (grün oder rot) anzeigen.
An den meisten Ampeln gilt, dass Linksabbiegen erlaubt ist, wenn es frei ist ... auch wenn sie rot sind. Aber auch sonst halten sich die Thailänder nicht zwingend daran bei Rot anzuhalten und fahren, wenn nichts kommt oder auch noch, wenn sie gerade umgestellt hat.
(Bild: noch 11 Sekunden bis zum Phasenwechsel. Ampel in Hua Hin).
Überholmanöver - langsamere Fahrzeuge werden überholt, auch wenn es nicht sicher ist. Überholt wird rechts oder links und teils auf die Spur des Gegenverkehrs, der dann ausweichen muss. Es muss also immer damit gerechnet werden, dass plötzlich ein Auto oder ein Van frontal einem auf der eigenen Spur entgegenkommen. Speziell vor Kuppen ist es gut, da ganz links zu fahren, auch weil in Thailand oft die Kurven geschnitten werden - gut gibt es meist den Pannenstreifen.
Der Pannenstreifen neben der Straße wird häufig benutzt: einerseits von Motorrad- und Fahrradfahrern, sowie die kleinen, fahrenden Shops, die für die normale Straße einfach zu langsam sind, als auch für Autos zum ausweichen, wenn rechts jemand am Mittelstreifen steht zum abbiegen (man erinnere sich daran: Linksverkehr).
(Bild: Familientransport mit dem aufgerüsteten Motorfahrrad, Khao Lak).
U-Turns: Eine speziell im Süden, unten auf Phuket ungeschickt gelöste Sache (finde ich) sind die U-Turns, die anstatt Ampeln bevorzugt werden. Das Problem ist, dass die Straßen oft auf längere Distanzen mit einem Grünstreifen in der Mitte richtungsgetrennt sind ... und wenn eine Straße abgeht, dann kommt man oft nur an diesen Stellen (angezeichnet und weit auseinanderliegend) dorthin. Vorsicht, weil da Leute warten können (und das meist mitten auf der Straße ist) und manche nicht warten können und einfach abbiegen.
Fernfahrer und Lastwagen: Der Highway 4 ist die Hauptverkehrsader von Norden nach Süden. Fernfahrer in Lastwagen aber auch Busse fahren die lange Strecke teils am Stück und praktisch ohne Ruhepausen durch und nehmen dafür auch aufputschende Mittel. Einige Lastwagen werden total überladen. Es ist für die eigene Sicherheit eine gute Idee, genug Abstand von diesen zu halten.