Auswertung der Blogparade "Problemfall Mann"

Ja, ich weiß. Es hat lange gedauert. Aber jetzt ist sie da: Die Auswertung meiner Blogparade vom Problemfall Mann. Vorweg: Ich danke allen, die sich daran beteiligt oder bei Twitter mutdiskutiert haben. Ich scheine da in ein Wespennest gestochen zu haben. Zum einen, weil ich öffentlich "gebasht" habe, zum anderen aber auch, weil die Frage "Wer macht was?" immer nicht zu vielen Beziehungsproblemen führt.  Hier eine Zusammenfassung der Beiträge:
Renate von Mamis Blog war die Erste, die meinem Aufruf folgte und einen Beitrag zum Thema "Männer und Frauen" verfasste. Und das nicht, weil sie auch über ihren Gatten schimpfen wollte, sondern weil sie den Titel der Blogparade etwas "unglücklich gewählt" fand. Im Netz über ihren Mann lästern, kommt für sie nicht in Frage. Ihr Motto: besser miteinander als gegeneinander. Und so teilen sie und ihr Mann den Haushalt und die Kinderbetreuung als Team untereinander auf. Nach verschiedenen Modellen, hierfür eine gerechte Lösung zu finden, sind sie "dazu übergegangen, dass derjenige das macht, was er sieht bzw. dass wir uns jederzeit neu abstimmen, wer was wann macht." Es muss sich nicht immer ausgleichen, denn auch die Kräfte sind unterschiedlich."
Wie der Alltag mit Mann bei Alu Berlin aussieht, hat mir ihr Beitrag leider nicht verraten. Dafür weiß ich jetzt, dass ich mein "Gehirn im Wäschekorb vergessen habe". Ich verstehe ihren Post als Beleidigung - öffentlich im Netz. Etwas, was sie laut eigenen Aussagen bei anderen ablehnt. Achja: Nein, liebe Alu, mein Mann hat mir noch nie die falsche Sauce zum Fasan serviert. das wäre dann wohl ein Scheidungsgrund.
Die Glucke hingegen findet dass man sich sehr wohl öffentlich über seinen Partner aufregen darf - auch wenn sie dazu keinen Grund hat. Ihr Tipp: "Verteilt gemeinsam die Aufgaben des Tages und sprecht solange es eben nötig ist und wenn man auf seinem Blog nicht mehr über seinen Frust sprechen darf, dann kann man ja eigentlich aufhören zu bloggen oder?"
Mutter & Söhnchen kann meine Probleme ganz gut nachvollziehen- auch wenn sie und ihr Liebster die Aufgaben ganz gut und gerecht untereinander aufgeteilt haben. Sie versucht, sich in die Lage des Mannes hineinzuversetzen und Verständnis für seine Sicht der Dinge aufzubringen. "Sind wir als Eltern doof?" fragt sie sich. Ihre Antwort: "Vielleicht schon. Denn oft – mich eingeschlossen – vergessen wir, dass wir nicht nur Mamas und Papas sind, sondern eigentlich ein Liebespaar!"
Eine ähnlich hitzige Diskussion hat auch der anonyme Post auf dem 2KindChaos-Blog gebracht, den  die liebe Frida verlinkt hat. Die Schreiberin beschwert sich hier über ihren Mann, der das Wochenende zum Erholen braucht, während die Frau und Mutter selbst keine freien Tage kennt. 
Auch Mutterstiefelchen möchte manchmal am liebsten einfach nur motzen. Sie hat neben einem Kleinkind an Bord einen "tollen Mann", der sogar hilft, "wenn ich es ihm sage"So weit die Version der rationalen Stimme in ihr. Die irrationale ist oft genervt, fühlt sich überfordert, ist wütend über die "unterschiedlichen Freiheiten". Ihr Lösungsvorschlag: mehr Auszeiten und Gelassenheit. Und ab und zu mal Dampf ablassen.
Alaskagirl hingegen versteht die ganzen "Meckerposts" überhaupt nicht. Statt Rumzunörgeln liefert sie eine Liste mit Dingen, die sich alle nicht macht. Und das sind ganz schön viel: einkaufen, kochen, Fensterputzen oder Klamottenkaufen zum Beipsiel. Dafür kümmert sie sich um die Wäsche und pflegt Krankheiten und Verletzungen. Der Rest der Aufgaben wird gerecht verteilt- je nach Zeit und Vorlieben. "Was ich allen empfehle, ist eine große Portion Gelassenheit."
"Darf man seinen Mann öffentlich doof finden?" fragt Noch ne Muddi . Und kommt zu dem Ergebnis: Ich finde es super wichtig über Rollenmuster und solche Themen öffentlich zu diskutieren und zu sprechen, aber vielleicht sollte man ein anderes Stilmittel benutzen." Außerdem findet sie, eine "klassische" Rollenverteilung nicht schlimm - wenn aber beide arbeiten, heißt das für sie auch: das beide mit anpacken sollen.
Der Beitrag vom Gemüsebaby ist einer einer liebsten. Denn sie hat meinen Aufruf zum Anlass genommen, über das Thema Rollenverteilung und Bedürfnisse zusammen mit ihrem Mann zu diskutieren. Sie stellt fest: "Kommunikation ist alles". Und: "Wir haben gestern wieder festgestellt: unsere Tage sind beide anstrengend, auf ihre ganz eigene Weise. Und wir beide dürfen uns darüber beschweren, wie anstrengend alles ist, oft geht es einem danach ja schon besser, man muss es nur mal sagen. " Wie recht sie hat....
Die Kiwimama hält nichts vom gegeneinander aufrechten, von der Frage: wer hat was gemacht, wer leistet am meisten. Ihr Credo: "Man agiert in einer Partnerschaft als Team. Und in einem Team zähle ich nicht die Aufgaben, sondern versuche, gemeinsam mit meinen Teamkameraden ans Ziel zu kommen (das kann in diesem Falle vom harmonischen Abendessen bis hin zum renovierten Wohnzimmer oder zufrieden schlafenden Kind alles mögliche sein)."
Was Frida von 2Kindchaos zum Thema sagt, ist mein absolutes Highlight. Am besten ihr schaut Euch das Video selbst an. Nur so viel sei verraten: Sie findet, dass man das Thema Rollenverteilung in der Partnerschaft ruhig diskutieren darf. Auch wenn das bedeutet, mal Dampf abzulassen und den Partner zu "bashen".
Anna von neverlookedsobeautiful findet "ohne Papa ist alles doof", kann meinen Frust und Ärger aber dennoch gut verstehen, denn auch sie fühlt sich manchmal überfordert. Ihre Meinung: "Unterm Strich bleibt es aber so, dass wir Mütter bestimmt mehr leisten als die Väter. Aber was ist falsch daran? Das ist alleine schon der Tatsache geschuldet, dass wir schließlich die Mama sind; uns verbindet ein ganz eigenes, enges Band zu unserem Kind. Es geht nicht um das Aufwiegen von Tätigkeiten, sondern um das Zusammenhalten als Einheit, als Familie."
Rona von den Phoenixfrauen liest in meinem Mecker-Post einen versteckten Hilferuf. Sie schreibt ausführlich, auf was Betroffene achten sollen, wenn eine Frau öffentlich über ihren Partner lästert. Denn es könnte eine psychische Gewaltbeziehung dahinter stecken. Ich finde es toll, dass sie hierfür sensibilisieren möchte und sich für betroffene Frauen einsetzt. Ich habe sicherlich keinen einfachen Partner und ich fühle mich oft ungerecht behandelt und nicht genügend gewertschätzt, habe aber dennoch nicht das Gefühl in einer Gewaltbeziehung zu leben. Ich wollte wirklich nur Dampf ablassen und andere Meinungen hören.
Die Rabenmutti kann meinen Frust seht gut nachvollziehen. "(...) ich kann mich so sehr in die hineinversetzen, denn ich hatte das gleiche Problem mit meinem Mann." Das tut so gut zu hören. Danke, Rabenmutti. Sie berichtet von ihrem "Teenager-Mann" und davon, wie sie diese Probleme löste: ."...Gespräche waren nicht was half, sondern die Drohung mit der Scheidung." Ein zugegebenermaßen sehr drastischer Ansatz aber ein scheinbar wirkungsvoller. Ihr Mann brauchte diene Wachrüttler, um endlich auch einmal im Haushalt mit Hand anzulegen. 
Auch von Mops und Klops kommt Verständnis fürs "Männer-Bashing". Sie gesteht: "Ja, auch ich habe, zumindest phasenweise, so einen Problemfall bei mir zu Hause sitzen. Vorzugsweise auf der Couch." Ihre Differenzen versucht sie mit Humor zu nehmen und sieht darin keine veralteten Rollender verfestigt. "Unsere Aufgaben sind schon gut nach Können und Prioritäten verteilt. Denn ganz ehrlich: Ich wäre schrecklich als „working part“, nur meckern und zetern, weil der Haushalt ja wohl besser und ordentlicher ginge… Mann bin ich froh, dass ich nicht mit mir selbst verheiratet bin!"
Mit dem Papa vom Runzelfüßchen bloggt endlich sich mal ein Mann zum Thema. Er weist auf die oft schlechtere Ausgangslage der Mütter hin. Sie nehmen in der Regel länger Elternzeit als ihre Partner, arbeiten danach in Teilzeit weiter und sind somit eher und mehr mit Haushalt und Kindererziehung betraut als die Männer. Wie geht er und seine Partnerin mit dieser scheinbaren Ungleichheit in der Rollenverteilung um?"Wir reden und wir diskutieren. In der Regel suchen wir auch gemeinsam nach Wegen, Zeit einzusparen. Und wir versuchen gelassen zu bleiben. Ein Haushalt mit Kindern muss nicht wie in einem Möbelkatalog aussehen. Im Zweifel bleiben die Krümel unter dem Wohnzimmertisch auch mal einen Tag länger liegen."
Joey von Mamas Welt ist auch eine Mama, die (noch) komplett zu Hause ist und darr das Gros der Kinderbetreuung meistert. Der Haushalt wird gerecht geteilt. Am wichtigsten findet sie, dass man auf den anderen achtet und sich mit Respekt begegnet: "Wir erkennen die jeweilige Arbeit des Anderen an, wir erwarten nicht zu viel vom Anderen und akzeptieren, wenn etwas liegengeblieben ist. Vor allem hören wir einander zu."
Die Belondon-Mama Uta nimmt zwar nicht konkret zum Thema Stellung, berichtet dafür aber "über einen Tag, an dem ich im Nachhinein lieber im Bett geblieben wäre". 
Mein Fazit:Ich find es toll, wieviel Resonanz mein Aufruf gebracht hat. Leider wurden die Post überschatte von der Diskussion, ob man seinen Mann öffentlich doof finden darf. ich hätte mit mehr Beiträge zum Thema Rollenverteilung gewünscht. Trotzdem konnte ich einige Einblicke in den Alltag meiner Mitblogger erhalten. Ich habe das Gefühl, dass die meisten sich sehr gut arrangiert haben, Aufgaben nach Kapazitäten gerecht verteilen und aufeinander achten. 
Für mich nehme ich daraus mit:
  • aufeinander achten
  • die Aufgaben so verteilen, dass jeder das macht, was er am besten kann und wozu seine Kraft reicht. Dabei kommt es gar nicht so sehr darauf an, dass alles hundertprozentig gleich aufgeteilt wird.
  • sich als Team sehen und als solches arbeiten
  • sich Auszeiten gönnen
  • gelassen bleiben
  • miteinander reden, reden uns noch mehr reden (es sei denn, man finde kein Gehör, dann gerne auch mal drastische Maßnahmen a la Rabenmutti ;))

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