Und schon wieder ist eine junge blonde Frau mit klassischer Gesangsausbildung in aller Munde. Dieses Mal: Austra. Austra ist Katie Stelmanis aus Toronto. Katie ist mit zehn Jahren der Canadian Opera Company beigetreten, um dort im Chor ihre Gesangskarriere professionell zu beginnen. Nebenbei lernte sie Klavier und Geige und damit war ihr wohl eine große Karriere in Opernbetrieb vorbestimmt.
Bald produzierte sie Soundtracks für kleine lokale Stücke und vertiefte sich in diesem Zuge in die elektronische Musik und lernte klassische Instrumente an den richtigen Stellen durch einen MIDI zu ersetzen. Ihre klassischen und experimentell-elektronischen Interessen vermengten sich, sie entschied nicht in Montreal zu studieren und verwirklichte zusammen mit Dorian Wolf am Bass und Maya Postepski (aka Trust) an den Drums ihre Vision von „… classical music with really fucked up, distorted crazy shit on there“.
Auf dem Weg zu ihrem Dance-Goth-Pop ging sie jedoch auch einige Umwege. Zum Beispiel über die kanadische Punk/Hardcore Band Fucked Up. Für deren Album The Chemistry Of Common Life sie 2008 die Vocals einsang. Zwei Jahre später kollaborierte auch ihre Genrekollegin Zola Jesus mit der Band. Da bleiben natürlich auch diverse Vergleiche nicht aus. Mit Zola Jesus teilt sie sicher den sphärischen, hallenden, beinahe Sirenen-artigen Gesang und der Synth-Pop von The Knife scheint auch seine Spuren hinterlassen zu haben. Auch wenn Austra vielleicht nicht so eisig nordisch sind, benutzen sie ebenso analoge Synths, um ihre Songs tanzbar zu machen.
Ihr Debüt ist am 17. Mai bei Domino erschienen und schon am kommenden Donnerstag, am 9. Juni, spielen Austra für nur 15 Euro im Berghain.
Austra – Lose It
Austra – Beat And The Pulse