Aussichten von St. Marien

Das Museum im Gotischen Haus und die Bad Homburger Pfarrgemeinde St. Marien zeigen in einer Kooperation die Sonderausstellung „Aussichten rund um die St. Marienkirche“. Zu sehen sind Ansichten von Bad Homburg, die im ausgehenden 19. und im 20. Jahrhundert entstanden sind. Insbesondere der Kirchenbau in Homburg um die Jahrhundertwende veränderte das Stadtpanorama deutlich. Anstelle des mittelalterlichen Weißen Turms ergänzten ab 1893 die wachsende St. Marienkirche und ab 1908 die Erlöserkirche das Homburger Stadtpanorama, dessen Zentrum damals außer vom Kurwesen von der Straßenplanung sowie dem Einzelhandel geprägt waren. „Die Ausstellung dokumentiert eine Zeit, in der die markante Silhouette von Bad Homburg mit dem Weißen Turm und den benachbarten Kirchenbauten entstanden ist“, so Kulturdezernentin Beate Fleige. Pfarrer Meuer ist begeistert: „Ich freue mich, dass Michaela Walter, die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats St. Marien, eine solche Ausstellungskooperation mit dem Museum im Gotischen Haus angestoßen hat. So können wir in dem erst vergangenes Jahr restaurierten Kirchenturm eine thematisch passende Ausstellung präsentieren.“ Frauke Quurck, wissenschaftliche Volontärin im Museum im Gotischen Haus, hat zehn Exponate – Fotografien, Ölgemälde und Radierungen – ausgewählt, die das Motiv „Homburg“ thematisieren. Mit derartigen Ausstellungsprojekten und Forschungsfragen ergeben sich neue Einsichten in die Geschichte der Stadt Bad Homburg. Das größte Exponat der Ausstellung, eine Ölarbeit, welche vom Bau der St. Marienkirche berichtet, ist eigens für die Ausstellung restauriert und erforscht worden. Dabei stellte sich heraus, dass das Werk von einem Frankfurter Städelschüler stammt: Johann Matthäus Keuffel. Er arbeitete in großen Projekten wie dem Gesellschaftshaus im Frankfurter Palmengarten oder an den Treppenhausausmalungen der Alten Oper mit. „In Bad Homburg erhielt Keuffel für das Privathaus des Unternehmers und Kunstmäzens Fritz Gans um das Jahr 1894 einen Auftrag. In diesem Kontext könnte die markante Stadtansicht entstanden sein“, verrät Frauke Quurck. „Dass der Kunstmäzen Gans in Homburg seine Privatsammlung in einer von Louis Jacobi errichteten Villa präsentierte, ist in Bad Homburg in Vergessenheit geraten“, so Dezernentin Fleige zu den Ergebnissen der Forschungsarbeit des städtischen Museums. Die Ausstellung hat ihren besonderen Reiz auch durch den Ort, an dem sie stattfindet: Durch einen Blick aus dem Turmzimmer der St. Marienkirche ist es möglich, die Ansichten der Ausstellung mit der heutigen Perspektive auf Bad Homburg in Verbindung zu setzen. Die Ausstellung im Turmzimmer der St. Marienkirche ist zu folgenden Zeiten geöffnet: So, 03.06.12, 9.00 – 13.00 Uhr Di, 05.06.12, 16.00 – 18.00 Uhr Mi, 06.06.12, 18.30 – 20.30 Uhr Do, 07.06.12, 11.30 – 16.00 Uhr Fr, 08.06.12, 8.30 – 10.00 Uhr So, 10.06.12, 9.00 – 13.00 Uhr Eine Führung inklusive Turmbesteigung findet am Donnerstag, 7. Juni, statt. Beginn ist um 14 Uhr. Magistrat der Stadt Bad Homburg v.d.Höhe

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