Unser Tag im UNESCO-Welterbe – mit Tuk-Tuk und Drohne
Im Dezember 2025 machten wir einen Tagesausflug von unserem Tabula Rasa Resort zum berühmten Galle Fort. Mit unserem eigenen Tuk-Tuk – Max hat tatsächlich einen Tuk-Tuk-Führerschein! – fuhren wir die 30 Minuten an der Küste entlang zu Sri Lankas bekanntester Kolonialfestung. Und weil Max vorher eine Drohnengenehmigung beantragt hatte, konnten wir auch spektakuläre Luftaufnahmen machen.
Mit dem Tuk-Tuk nach Galle – ein Abenteuer für sich
Die Fahrt von unserem Resort nach Galle dauerte etwa 30 Minuten. Mit dem eigenen Tuk-Tuk zu fahren ist schon ein Erlebnis – der Verkehr in Sri Lanka ist chaotisch, aber irgendwie funktioniert es. Max hatte vorher einen Tuk-Tuk-Führerschein gemacht, was die Sache deutlich entspannter machte.
Die Strecke führt entlang der Küstenstraße, vorbei an kleinen Dörfern, Stränden und Palmen. Schon die Anfahrt ist fotogen, auch wenn die Hitze im offenen Tuk-Tuk brutal ist.
Tipp: Tuk-Tuk vs. andere Verkehrsmittel
Alternativen zum eigenen Tuk-Tuk:
- Zug: Die Zugfahrt von Colombo nach Galle ist legendär (Küstenstrecke!)
- Bus: Günstig, aber oft überfüllt
- Taxi/Grab: Bequem, aber teurer
- Eigenes Tuk-Tuk: Flexibel und authentisch (aber Führerschein nötig!)
Galle Fort – UNESCO-Welterbe mit Geschichte
Das Galle Fort ist eine der am besten erhaltenen Kolonialfestungen Asiens und seit 1988 UNESCO-Welterbe. Die Geschichte ist beeindruckend: 1588 von den Portugiesen gegründet, dann im 17. Jahrhundert von den Holländern übernommen und massiv ausgebaut.
Die Festung liegt auf einer Halbinsel und ist von einer 3 Kilometer langen Stadtmauer umgeben. Innerhalb der Mauern: Koloniale Gebäude, enge Gassen, Kirchen, Museen, Restaurants und viele, viele Souvenirshops.
Unser Rundgang: 4 Stunden im Fort
Wir waren von 10 bis 15 Uhr im Fort – und ehrlich gesagt, das war zeitlich perfekt, aber das Wetter war brutal. Dezember in Sri Lanka bedeutet: Sonnig, heiß, keine Wolke am Himmel. Die Hitze war echt nicht angenehm, besonders auf den offenen Stadtmauern.
1. Die Stadtmauer – der Klassiker
Der Spaziergang auf der Stadtmauer ist das Highlight jedes Galle-Besuchs. Die Mauer ist breit genug zum Laufen und bietet spektakuläre Ausblicke auf den Indischen Ozean und die Stadt.
Wir starteten am Main Gate und liefen im Uhrzeigersinn. Die Aussicht ist wirklich schön – das türkisblaue Meer, die Wellen, die gegen die Mauer krachen, und die Kolonialbauten im Hintergrund. Perfekt für Fotos, auch wenn die Mittagssonne nicht ideal ist.
Aber: Die Mauer ist teilweise ziemlich dreckig. Müll, Graffiti und bröckelnde Stellen stören das Bild. Das UNESCO-Welterbe könnte definitiv besser gepflegt werden.
2. Der Leuchtturm – das Postkartenmotiv
Der Galle Lighthouse ist das berühmteste Wahrzeichen des Forts. Der weiße Leuchtturm steht am südöstlichen Ende der Festung und ist von Palmen umgeben – das perfekte Postkartenmotiv.
Leider kann man nicht hochsteigen, aber auch von unten ist er fotogen. Besonders zur goldenen Stunde (die wir verpasst haben) muss das Licht hier spektakulär sein.
3. Drohnenaufnahmen – mit offizieller Genehmigung
Das Besondere an unserem Besuch: Max hatte vorher eine Drohnengenehmigung bei der CAASL (Civil Aviation Authority of Sri Lanka) beantragt und bekommen. Das ist in Sri Lanka Pflicht, wenn man eine Kameradrohne fliegen will.
Die Luftaufnahmen vom Fort sind spektakulär! Von oben sieht man erst die volle Dimension der Festung, die Anordnung der Bastionen und die Lage auf der Halbinsel. Definitiv der Aufwand wert.
Wie bekommt man eine Drohnengenehmigung in Sri Lanka?
Der Prozess ist etwas umständlich, aber machbar:
- Online-Antrag bei CAASL (portal.caa.lk/drone)
- Registrierung der Drohne notwendig
- Angabe von Flugort, Datum und Uhrzeit
- Bearbeitungszeit: Offiziell 3-7 Tage, bei uns hat es 2 Monate gedauert!
- Kosten: Variabel, je nach Drohnentyp
- Genehmigung muss beim Flug mitgeführt werden
Wichtig: Plant viel Zeit ein! Bei Max hat die Genehmigung 2 Monate gedauert, obwohl offiziell 3-7 Tage angegeben werden. Beantragt die Genehmigung also unbedingt rechtzeitig vor eurer Reise – am besten schon von zu Hause aus!
Ohne Genehmigung drohen hohe Strafen! Die Polizei kontrolliert das durchaus, und die Strafen können mehrere tausend Dollar betragen.
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4. Court Plaza und Kolonialbauten
Wir schlenderten durch die Gassen des Forts und besuchten den Court Plaza – das ehemalige Gerichtsgebäude der Holländer. Die Architektur ist beeindruckend: Dicke Mauern, hohe Decken, Arkaden.
Viele der Kolonialbauten sind heute Boutique-Hotels, Restaurants oder Galerien. Schön anzusehen, aber auch sehr touristisch. Überall Souvenirshops, Restaurants mit überteuerten Preisen und Verkäufer, die einen ansprechen.
5. Dutch Reformed Church
Die Dutch Reformed Church stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist eine der ältesten protestantischen Kirchen in Sri Lanka. Der Friedhof mit den alten holländischen Grabsteinen ist geschichtsträchtig, aber auch etwas morbide.
6. Mittagessen im Fort
Wir aßen in einem der vielen Restaurants im Fort. Das Essen war okay, aber nichts Besonderes – und deutlich teurer als außerhalb. Die Restaurants im Fort sind auf Touristen ausgerichtet, was man an Preisen und Qualität merkt.
Tipp: Wenn ihr authentisches sri-lankisches Essen wollt, geht außerhalb des Forts essen. Dort ist es günstiger und besser.
Unser ehrliches Fazit: Schön, aber ohne echte DNA
Galle Fort ist definitiv sehenswert – die Kolonialbauten sind beeindruckend, die Stadtmauer bietet tolle Ausblicke, und die Geschichte ist interessant. Aber: Es ist sehr touristisch geworden.
Was uns gestört hat:
- Sehr touristisch: Überall Souvenirshops, Restaurants für Touristen, keine authentische Atmosphäre
- Teilweise dreckig: Müll auf der Stadtmauer, bröckelnde Gebäude, mangelnde Pflege
- Keine echte DNA: Es fühlt sich an wie ein Freilichtmuseum, nicht wie eine lebendige Stadt
- Überteuert: Restaurants und Shops haben Touristenpreise
- Hitze: Mittags ist es brutal heiß (nicht die Schuld des Forts, aber trotzdem anstrengend)
Was uns gefallen hat:
- Architektur: Die Kolonialbauten sind wirklich schön
- Stadtmauer: Tolle Aussichten auf Meer und Stadt
- Leuchtturm: Fotogenes Wahrzeichen
- Drohnenaufnahmen: Spektakuläre Perspektiven von oben
- Geschichte: Interessante koloniale Vergangenheit
Lohnt sich Galle Fort?
Unsere ehrliche Meinung: Wenn man in der Nähe ist, kann man es gerne machen. Für einen Tagesausflug von Mirissa oder Unawatuna ist es okay. Aber extra von Colombo anreisen würden wir nicht.
Galle Fort ist wie viele UNESCO-Welterbestätten: Beeindruckend auf den ersten Blick, aber bei genauerem Hinsehen merkt man, dass die Touristifizierung die Authentizität verdrängt hat. Es ist schön, aber es fehlt die Seele.
Für Instagram-Fotos und einen netten Nachmittag reicht es. Aber erwarte keine lebendige, authentische Kolonialstadt.
Praktische Tipps für euren Besuch
Beste Besuchszeit:
- Früh morgens (7-9 Uhr): Weniger Touristen, besseres Licht, erträgliche Hitze
- Spätnachmittag (16-18 Uhr): Goldene Stunde, schönes Licht für Fotos
- Vermeiden: Mittags (10-15 Uhr) – zu heiß und zu voll
Wir waren leider genau zur schlechtesten Zeit da (10-15 Uhr). Beim nächsten Mal würden wir früh morgens oder zur goldenen Stunde kommen.
Wie viel Zeit einplanen?
- Minimum: 2 Stunden (Stadtmauer und Leuchtturm)
- Entspannt: 3-4 Stunden (mit Essen und Bummeln)
- Ausführlich: Halber Tag (mit Museen und Kirchen)
4 Stunden waren für uns perfekt – mehr hätten wir auch nicht gebraucht.
Was mitnehmen?
- Sonnencreme (die Sonne ist brutal!)
- Hut oder Cap
- Wasser (viel trinken!)
- Bequeme Schuhe (viel Laufen auf der Stadtmauer)
- Kamera (sehr fotogen)
- Drohne (mit Genehmigung!)
Eintritt und Kosten:
- Eintritt ins Fort: Kostenlos
- Parken: 100-200 LKR für Tuk-Tuks
- Essen: 1.500-3.000 LKR pro Person (teurer als außerhalb)
- Souvenirs: Überteuert, besser woanders kaufen
Alternativen zu Galle Fort
Wenn ihr authentisches Kolonialerbe in Sri Lanka sehen wollt:
- Colombo Fort: Weniger touristisch, lebendiger
- Jaffna Fort: Im Norden, viel weniger Touristen
- Trincomalee Fort: Ostküste, authentischer
Sehenswürdigkeiten im Überblick
Must-See:
- Stadtmauer (3 km Rundgang)
- Galle Lighthouse
- Main Gate (Old Gate)
- Dutch Reformed Church
Nice-to-See:
- National Maritime Museum
- Historical Mansion Museum
- All Saints Church
- Meeran Jumma Mosque
Overrated:
- Die meisten Souvenirshops
- Touristen-Restaurants im Fort
Unser Fazit: Einmal reicht
Galle Fort ist ein netter Tagesausflug, wenn man in der Nähe ist. Die Architektur ist beeindruckend, die Stadtmauer bietet tolle Ausblicke, und mit Drohnengenehmigung kann man spektakuläre Luftaufnahmen machen.
Aber: Es ist sehr touristisch geworden, teilweise dreckig und hat keine echte Seele mehr. Es fühlt sich an wie ein Freilichtmuseum, nicht wie eine lebendige Stadt. Die Preise sind überzogen, und die Authentizität ist der Touristifizierung zum Opfer gefallen.
Würden wir nochmal hingehen? Wahrscheinlich nicht. Einmal reicht, um es gesehen zu haben. Beim nächsten Sri Lanka-Besuch würden wir unsere Zeit lieber in authentischeren Orten verbringen.
Aber wenn ihr in Mirissa oder Unawatuna seid und einen halben Tag Zeit habt: Macht den Ausflug. Es ist nicht schlecht, nur nicht so spektakulär, wie der UNESCO-Status vermuten lässt. Und kommt früh morgens oder zur goldenen Stunde – nicht mittags wie wir!
