Rund 15 bis 20 Mio. schnüren allein in Deutschland regelmäßig ihre Laufschuhe. Doch auch richtiges Laufen will gelernt sein. “Leider sind viele Läufer ständig zu schnell unterwegs und überfordern sich“, weiß der ehemalige Profiläufer Carsten Eich.
“Beim Ausdauersport gilt die Devise ‘viel hilft viel‘ leider nicht. Wenn ich permanent zu schnell, mit hochrotem Kopf und pumpendem Herz unterwegs bin und kaum noch genügend Sauerstoff bekomme, tue ich mir nichts Gutes. Vielmehr reduziere ich damit meine Leistungsfähigkeit und überlaste mich”, präzisiert Eich.
Sich steuern lassen
Das A und O ist daher zunächst eine ärztliche Untersuchung und anschließend ein gutes Grundlagentraining, um muskulär in den ersten Laufwochen nicht auf der Strecke zu bleiben. “Dies findet in einem ruhigen Geschwindigkeits- bzw. Intensitätsbereich statt, beim Laufen spricht man da von einer Herzfrequenzspanne zwischen 130 und 150 Schlägen/min.”, so der Experte. Wer regelmäßig läuft, sollte seine Herzfrequenz mit Hilfe eine Pulsuhr steuern.
“Auf dem für sie richtigen Level bewegen sich leider viel zu wenig Sportler. Viele haben das Gefühl, wenn sie Sport machen, dann müssen sie sich auspowern, um wirklich was Gutes für den eigenen Körper getan zu haben. Je schneller man läuft, umso mehr Kalorien verbraucht man ja auch. Doch wenn der Körper permanent überlastet wird, reagiert er nicht mit der beabsichtigten Anpassung bei der Leistungsfähigkeit”, gibt Eich zu bedenken.
Hilfe bieten hierbei erfahrene Laufexperten oder Trainer in Vereinen bzw. Lauftreffs. Einerseits um fachlich zu informieren und andererseits um die Motivation zu erhalten und den inneren Schweinehund in den Griff zu bekommen. Eich empfiehlt: “Laufen kann eigentlich jeder, doch nur durch die Umsetzung wichtiger Tipps bleibt der Spaß am Laufen niemals auf der Strecke. Sei es über das Internet, durch Laufzeitschriften oder mit Hilfe von Tages- oder auch Wochenendseminaren. Man bekommt dadurch einen Einblick in die Trainingsmethodik und lernt Fehler zu vermeiden, so dass der Aufbruch zu neuen Ufern beginnen kann.”
Für Beginner ist es manchmal auch von Vorteil, erstmal “einen Gang runterzuschalten” und sich über Walking bzw. Nordic-Walking an das Leistungsniveau heranzutasten, das man für entspanntes Laufen benötigt. Denn wenn man selbst im langsamsten Laufschritt nicht in den Bereich der oben erwähnten Herzfrequenz kommt, muss man eben kleiner anfangen.
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