Liebe Leser,
die Betreiberin der Seite http://www.ruinierte-subunternehmer.de/ hat mir vor einigen Tagen eine Mail gesendet und auf den Umstand hingewiesen, dass die Ausbeutung längst auch bei einigen Paketdiensten wie z. B. Hermes angekommen ist.
Die Sendung quer vom Bayrischen Rundfunk hat dazu einen Beitrag produziert und diesen am 09.12.10 ausgetrahlt. Im Beitrag wird über die erschreckenden Zustände im Paketdienst berichtet:
„Wer jetzt in der Adventszeit auf ein Päckchen wartet, muss geduldig sein. Denn immer öfter kommt es vor, dass überforderte Zustelldienste gar nicht mehr klingeln, sondern die Sendung gleich beim Nachbarn im Erdgeschoss abgeben – oder im kilometerweit entfernten Paketzentrum hinterlegen. Dort kann man dann mit Dutzenden anderen in der Schlange auf sein Paket warten. Die Fehler haben System. Zustelldienst-Mitarbeiter klagen über viel zu großes Arbeitsvolumen bei wenig Zeit und noch weniger Verdienst. Die Folgen: Sowohl Postboten als auch Kunden sind oft am Rande des Nervenzusammenbruchs.“
Der Bericht ist online verfügbar:
http://blog.br-online.de/quer/paket-chaos-wenn-der-postmann-nicht-mehr-klingelt-08122010.html
Bei Hermes sind die Paketfahrer alle selbstständig. Sie sind nicht bei Hermes angestellt. Das bedeutet kein bezahlter Urlaub, keine Krankenversicherung, keine Rente usw. So verschiebt Hermes das unternehmerische Risiko auf die Paketfahrer. Gibt es keine Pakete zu versenden, bekommen die Fahrer auch keine Bezahlung.
Wie bei vielen anderen „billigen“ Produkten und Dienstleistungen kann der Kampfpreis nur über Ausbeutung realisiert werden. Ich werde jedenfalls beim nächsten Paketversand überlegen, welcher Paketdienst am ehesten geeignet ist. Scheinbar kommen nur Dienste wie DHL in Frage.
Liebe Grüße,
Dirk Hartstein