Aufstrich all´arrabbiata

„Ihr seid doch vegan.“

„Ihr seid doch Rohköstler.“

Soll ich euch mal was verraten. Wir sind überhaupt nichts. Und unsere Kinder sind auch überhaupt nichts. Die sogar erst recht nicht.

Ich schätze, der ein oder andere ist nun verwundert über diese Aussage. Ich war es am Anfang auch, zumindest darüber, dass ich das hier grad schreibe! 😉 Aber ich habe bemerkt – besonders jetzt im Zuge, dass wir uns einen neuen Ort suchen, wo wir uns mit anderen Menschen zusammentun wollen, um gemeinsam Spaß zu haben – dass wir uns nicht irgendwie nennen wollen. So gibt es selbstverständlich vegane Lebensgemeinschaften. Meine innere Stimme, zu der ich einen ganzen guten Draht habe, sagte „nein“, als ich mich fragte, ob sowas nicht schön wäre. „Nein?“ fragte ich sie zurück. „Warum denn nicht? Ist doch toll, vegan und so, weißt du doch, das ist doch so ähnlich wie wir!“ „Nein.“ sagte die Stimme nur.

Und dann habe ich es geschnallt. Ich habe vor allem geschnallt, warum ich immer schon so ein subtiles Unwohlgefühl hatte, wenn ich mich irgendwo sagen hörte „Ich bin vegan, ich bin roh“. Denn der Satz ist völlig falsch. Er dürfte heißen „Ich bin“, aber mehr nicht. Ich habe diese Sätze meist auch nur strategisch genutzt, wenn ich irgendwo eben nicht mitessen wollte, weil ich eben *was es da gab* nicht essen wollte und ich einfach ein Wort brauchte, ein Label für andere. Für mich – und vor allem für meine Kinder – möchte ich kein Label, keine Festlegung und erst Recht nicht über das Essen definiert. Ich möchte Raum, zu sein, zu wachsen, mich zu entwickeln, offen sein. Weiß ich, ob meine Kinder vegan sind? Stellt euch vor, wir leben in einer Gemeinschaft und die wollen dann ein Ei oder Käse oder so. Das muss ich dann heimlich dahin schleppen oder ihnen es verbieten. Vielleicht sind die ja gar nicht vegan. Vielleicht wollen die ja ihre eigenen Erfahrungen machen?!? (By the Way, das ist keine Frage oder neue Erkenntnis, sondern von Beginn an ein fester Grundsatz in unserer Kindererziehung!).

Oder wir bekommen Besuch von der Familie oder von Freunden, die nicht vegan sind. Und die trinken dann unveganen Wein. Oder möchten sich Butter aufs (Rohkost??)-Brot schmieren. Wir sind da vielleicht anders als andere Veganer (ach, wir sind ja gar keine Veganer), denn von mir aus können sich die Menschen aufs Brot schmieren was sie wollen. Denn wir beurteilen Menschen nicht nach ihren Essgewohnheiten und meine eigene Nahrungswahl hat nichts mit der der anderen zu tun, auch nicht mit der meines Mannes oder meiner Kinder.

So.

Trotzdem werden wir uns definitiv mit Menschen zusammentun, die ihr Essen bewusst auswählen, weil sie wissen, dass es einen Unterschied macht. Aber nicht, weil sie sich darüber definieren oder labeln. Wir finden Menschen, die so sind wie wir. Frei, undogmatisch, offen und die andere nicht danach beurteilen, was sie sich aufs Brot schmieren! Und wo wir schon mal dabei sind: Ich zeige euch mal, was ich mir gerne aufs Brot schmiere!

Zutaten:

  • 100 g Cashews, 2 h eingeweicht
  • 70 g getrocknete Tomaten, 2 h eingeweicht
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL weißes Mandelmus
  • 2 TL Oregano, getrocknet oder frisch & fein gehackt
  • 1 EL Zitronensaft
  • 1/2 TL Knoblauchpulver
  • 1/2 TL Salz
  • 1/4 TL Chilipulver

Zubereitung:

Cashews spülen und abtropfen lassen. Getrocknete Tomaten ebenfalls. Mit allen restlichen Zutaten in einer Küchenmaschine mit S-Messer (Übersicht zu unseren Geräten) zu einer nicht ganz feinen Paste mixen.

Mit Crackern und Zwiebelbrot, frischen Tomaten und Basilikum anrichten und auf der Terrasse den lauen Sommerabend genießen. ♥

Über 150 leckere, einfache & inspirierende Rezepte gibt es außerdem in unserem Buch „Was dein Herz begehrt“.

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