#Aufschrei der Dummheit

Zunächst eine Information in eigener und des Lesers Sache und dann gehts zur Sache.
Ich habe mich für zweierlei entschlossen. Erstens: Ich führe eine neue Kategorie ein. Und zweitens: Meine Latein-Phase ist vorbei.
Das ehemals kleine Latinum wird eingedeutscht, wie die Kategorien dann heißen, erfährt man dort. Wer hochtrabende Label-Namen erwartet, wird enttäuscht sein. Die alten Kategorien werde ich einfach unter neuem Namen weiterführen.

Vielleicht ist es einigen schon aufgefallen, dass ich auch in den Seitenleisten das Lateinische herausgefischt habe. Mir sind die lateinischen Namen auf Dauer einfach zu unhandlich, zu statisch geworden. Fast wie Fremdkörper. Das war ich mal, bin ich aber nicht mehr. Ich will es weniger hochgestochen, etwas lockerer.
Die neuen Kategorie soll #Aufschrei der Dummheit heißen und sich mit Grafiken und Bannern beschäftigen, die mir in sozialen Netzwerken, vor allem bei Facebook begegnen. Die werde ich kommentieren und erklären, weshalb sie für mich Ausdruck von Dummheit sind. Ich tue das, weil die Segnungen der sozialen Netzwerke nur eine Seite der Medaille sind. Täglich begegnet mir bei Facebook auch die Gegenseite aufklärerischen und emanzipatorischen Bestrebens, begegnet mir die Brutpflege der Ahnungslosigkeit und die Kultivierung schwarzer Dialektik, die sich per Gefällt mir-Button auch noch gegenseitig stützt, gratuliert und in Gruppen hortet.
Und nun also der erste #Aufschrei der Dummheit. Weitere folgen nach Lust und Laune und Bedarf. Und wer will, darf mir gerne Hinweise schicken.

#Aufschrei der Dummheit

Hilfsbereites Volk, dem keiner hilft?

Seitdem die Springer-Presse ihre Anti-Griechen-Kampagne zu einer Art von deutschen Allgemeingut hat werden lassen, scheint sich die Ansicht, bei den Deutschen handele es sich um ein hilfsbereites und edelmütiges Völkchen, tief eingeprägt zu haben. Bei Facebook finden sich einige Grafiken hierzu. Die Grafik rechts gehört zu den beliebteren dieser Sorte.
Sie baut natürlich auf der falschen Prämisse auf, Deutschland würde Geld an die Bürger Europas verteilen. Quasi vom Fiskus direkt in die Hände von Konstantinos, Jannis oder Georgia. Dass die Milliardenpakete der EU zur Stabilisierung der Staatswesen gedacht sind, um die Verbindlichkeiten der Krisenländer gegenüber den so genannten Geberländern zu erhalten, kommt nicht mal als Gedankensplitter vor. Deutschland ist hier einfach nur naiv hilfsbereit und selbstaufopfernd großherzig, erbarmt sich in Mitleid ohne auf das eigene Wohl zu blicken. Während dieses Land Geld an die Europäer verteilt, spenden aber die Europäer nicht für die Deutschen, die in den Fluten ihr Hab und Gut verloren haben. Die Nachbarn Deutschlands sind egoistisch und undankbar. Wir sind umzingelt von ignoranten Völkern.
Gelder, die nun in der Vorstellung dieser Ahnungslosen nicht mehr dem griechischen Ladenbesitzer oder der Putzfrau aus Thessaloniki zugesteckt, sondern für Deutsche zurückgehalten werden sollen, möchte man "irgendwo gebunkert" wissen. Irgendwo! Bunkern! Man hat in Deutschland wohl ein Faible dafür, sich vor den Zugriffen von Außen in einem Bunker zu verstecken. Bunkern für den Bedarfsfall am "eigenen Volk". Das ist völkische Sprache, die ganz offensichtlich viele Befürworter hat, wie man an den "Teilhabern" bei Facebook erkennen kann.
Volkswirtschaftlich ungebildete Menschen, die vom "Geld bunkern" quatschen, als könne man Katastrophenvorsorge auf Basis von Kapitaldeckung betreiben, "organisieren" sich gegen ein Deutschland der Gefühlsduselei. Und das natürlich auf völkische Weise. So baut man den immer knapper werdenden Handlungsspielraum der öffentlichen Kassen um, blendet das Reservoire der Milliardenvermögen aus, an dem Handlungsspielräume geknüpft werden könnten und personalisiert die Gelder der Rettungsfonds, um der eigenen desinformierten Einfältigkeit eine Angriffsfläche zu gewähren. Da sind einerseits die schaffenden Deutschen und andererseits die raffenden Ausländer und irgendwo dazwischen sind solche, die mit dem Teilen und Gefälltmiren solcher Grafiken in Intelligenzdumping üben, sich gegenseitig an Dummheit unterbieten.

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