Allerdings nicht nur Gauck: So gut wie alle Mainstream-Medien haben männliche Autoren aufgeboten, die mit entlarvenden Argumenten gegen die #Aufschrei-Debatte Front machen. Jan Feddersen vertritt in der taz die Ansicht, der #Aufschrei gegen den männlichen Sexismus sei Ausdruck des weiblichen „Gesundheits- und Sauberkeitswahns“, der die sexuelle Lust zum Opfer falle. In der FAZ vom vergangenen Sonntag hält ein Robert Pfallers die #Aufschrei-Debatte für den Ausdruck zunehmender Sexualfeindlichkeit. Das Niedermachen von Frauen ist für diese Herrschaften die Bedingung sexueller Lust? Da passt es wie die Faust aufs Auge, dass der derzeitige Bundespräsident, der Kirchenmann Gauck, den „Tugendfuror“ der #Aufschrei-Frauen beklagt: Statt die Kirche im Dorf zu lassen und sich brav auf den Rücken zu legen, meine Damen! Ein Zufall, dass die „Pille danach“ – die mehrere katholische Krankenhäuser in Köln einer vergewaltigten Frau verweigerten, obwohl diese Institutionen öffentlich finanziert werden – nur noch in den kirchendominierten Ländern Deutschland, Italien und Polen rezeptpflichtig ist?