Aufruhr am alten Wasserwerk

Aufruhr am alten Wasserwerk Heinz-Jürgen Korte erklärt die Lage. Hartmut Seefeld

Es ist unruhig geworden in der beschaulichen Trettachzeile unweit des S-Bahnhofs Tegel. Dort möchte auf dem Areal des alten Wasserwerks ein bayerischer Investor Luxushäuser bauen und will dafür einen Wald roden, denkmalgeschützte Gebäude abreißen und Anwohner aus ihren Wohnungen vertreiben. Eine Mieterinitiative wehrt sich vehement gegen diese Pläne und hat Stefan Liebich eingeladen, sich vor Ort ein Bild zu machen. Organisiert hat den Termin in der vergangenen Woche Felix Lederle, Chef der frischgebackenen Linksfraktion in der Reinickendorfer BVV. Stefan Liebich, der seinen Wahlkreis Pankow direkt gewann, hatte zugleich auch eine politische Patenschaft für den Bezirk Reinickendorf übernommen.

Aufruhr am alten Wasserwerk In großer Runde. Hartmut Seefeld

Empfangen wurden wir von einer ganzen Gruppe von Menschen, unter anderem vom Sprecher der Initiative, Heinz-Jürgen Korte. Er wohnt nicht nur dort, sondern betreibt auch eine Werkstatt auf dem Areal. „Wir wehren uns nicht gegen eine Bebauung auf diesem Gelände“, erklärte Korte gleich zum Auftakt, „sondern vor allem gegen die Luxusbebauung, die enorme Verdichtung und natürlich gegen die drohende Vertreibung." Es ist früh klar, dass hier keine bundespolitischen Entscheidungen gefragt sind, in der Pflicht ist vor allem die Reinickendorfer BVV. Dort wird es nach den Wahlen einen Verantwortungswechsel geben. Die CDU hat den bisherigen Baustadtrat Martin Lambert, der den bayerischen Plänen offenbar mit einigem Wohlwollen entgegen kam, überraschende nicht wieder für das Amt nominiert. Stattdessen soll die bisher u. a. für Kultur zuständige CDU-Stadträtin Katrin Schultze-Berndt das Ressort übernehmen.

Aufruhr am alten Wasserwerk Felix Lederle (3.von r.) führt über das Gelände. Hartmut Seefeld

Stefan Liebich hat den Anwohnern zugesagt sich in Ihrer Sache zu engagieren. Vor allem gilt es jetzt den zahlreichen Gerüchten klare Fakten entgegenzusetzen. Und natürlich soll mehr Öffentlichkeit zum Thema hergestellt werden. Eine sozial ausgewogene Neustrukturierung auf dem Gelände wäre in jedem Fall möglich. Auch dafür stände ein Investor bereit.


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