Aufgesammeltes

"Are you guys are all set to order?" Diesen Satz darf ich mir den ganzen Morgen anhören, denn ich sitze knapp neben der Kasse im Panera Bread. Gleich noch etwas aus der Englischecke: "A bagel bag to go, more bagels for less dough." Das übersetzt sich genau, wie es dransteht. Wusste nicht, dass man Knete im Sinne von Geld auch als dough bezeichnen kann. Dough heisst Teig und wird geknetet...

Ich habe einen Whole Grain Bagel und Cream Cheese. Dazu einen Latte. Hinter der Kasse toben vier Angestellte rum und das ist nur meine Seite. Daran darf sich gern das ein oder andere Cafe in Jena mal ein Vorbild nehmen. Wobei natürlich recht offensichtlich sein dürfte, dass die Jobs schlecht bezahlt sind. Ich weiss nicht, was der Stundenlohn bei Panera ist. Jemand ne Idee? ... ich habe mal Google angeworfen. Es sagt, dass zwischen 8 und 9 Dollar für die unteren Jobs bei Panera pro Stunde üblich sind.

Langsam wird es voller. Bin heute schon um 6 und um 9 wach gewesen. Das auf einen Sonntag. Nebenbei arbeite ich übrigens, also nicht wundern, wenn ich immer mal wieder aufhöre mit Schreiben...

Die Damen neben mir unterhalten sich über das Schlafverhalten von Babies und das sie noch gelernt haben, dass man Babies immer auf den Rücken drehen soll, wenn sie schlafen. Den Teil, was jetzt modern ist, habe ich leider nicht gehört.

Ich weiss nicht, wie das Panera hier es immer macht, aber sie haben viele Damen aus Lateinamerika beschäftigt. Was aus meiner Sicht natürlich überaus erfreulich ist. "Auge isst mit" sagt man ja schliesslich nicht umsonst. 11:15 Uhr sagt die selbige und ein Teil der Leute strömt weg, während ein zweiter Teil bereits wieder reinströmt. Jetzt beginnt langsam die Mittagszeit und die Gäste schwenken von Bagel auf Sandwich oder Salat.

Gerade schaue ich die Nachrichten durch, denn es kommen neue Tablets auf den Markt. Nein, ich schaue nicht nach Äpfeln, sondern nach Honigwaben. Die neue Samsung Galaxy Tab Wabe in 10" sieht nett aus. Mal sehen, wann sie auf dem Markt ist.

Ein Tag ist vergangen und ich sitze wieder im Panera. Diesmal steht eine Chicken Noodle Soup neben mir. Grosse Schüssel und nur 140 Kalorien. Hatte heute schon genug anderes Zeug. Dazu noch ein Stück Baguette.

Sollte das wahr sein, aber ist es wohl schon wieder. Wieder ein Akku kaputt. Mein T500 frisst die Dinger. Der erste Akku machte knapp über ein Jahr, der jetzige kam über 3 oder 4 Monate nicht hinaus. Frust. Naja, der ist noch aus meinem T61 und ist deswegen wohl auch noch der alte Jahrgang. Ich hasse das echt... der Frust daran ist vor allem, dass ich jetzt nicht mehr ohne Netzteil kann.

Zeitsprung. Der Akku geht wieder. Keine Ahnung, warum er rumgezickt hat. Es ist Mittwoch und ich drücke mich im Whole Foods rum. Ich hatte Hunger auf was Warmes und so habe ich mir an der Speisenbar eine warme Hühnersuppe geholt. Durch Zufall habe ich im Brotregal, ganz unten, deutsches Brot entdeckt. Made in Germany. Zwar abgepackt, aber egal. 100% Roggen! Ist zwar goldenes Brot mit 4,49 Dollar für 500 Gramm, aber was macht man nicht in der "Verbannung" alles so.

Verspeist habe ich noch einen Topf Früchte, geschnitten. Als Getränk steht ein Kombucha-artiges Kaltgetränk auf dem Tisch. Im Stoff(!)beutel, denn wir bringen immer fein säuberlich unseren Rosmannbeutel mit, steckt noch ein Kefir und ein französischer Brie. Macht sich bestimmt gut mit dem Brot. Eine Ingwerwurzel für den Bauch und den Kamilientee stecken auch noch drin. Dazu noch ein Mitbringsel für eine Germanin.

Links vorn sitzt eine Frau, die sich zwar einen Apfel Macbook leisten kann, aber immer noch die Verpackung als Tragetasche nutzt. Sieht lustig aus.

Ich habe gerade gelernt, dass es "supercool liquid water" gibt. Wasser, dass extrem sauber ist, gefriert nicht, weil Eis Schmutz braucht, um sich auszubilden. Es kann -17 Grad Celsius haben und nicht gefrieren.

Ein anderer Tag, eine andere Zeile in diesem Text. Ich komme diesmal auch überhaupt nicht voran. Es sind schon 6 Tage seit der ersten Zeile vergangen. Ich träume schon nachts davon, dass plötzlich meine Leser vor der Tür stehen und mich mit Schaufel und Axt zwingen, sofort einen Artikel am Computer zu schreiben.

Gerade beobachte ich wieder. Umfeld Starbucks Wilmington. Meine heimlichen Beobachtungen gelten zwei amerikanischen Frauen, die in den Sesseln über einen grossen Eiskaffee und einem Heissgetränk lümmeln. Offensichtlich diskutieren sie Familienprobleme, Männer und Autos. Die Haupterzählerin könnte dem Klonlabor für typische Hollywoodhausfrauen entsprungen sein. Ich habe übrigens versucht, bei Google mal ein paar Bilder aufzutreiben. Es kommen bei der Suche nach "typische amerikanische hausfrau" oder Ähnlichem immer Bilder raus, die genau untypisch sind.

Den Feldversuch kann man auch in Deutschland machen. Es gibt Muster, die den Typus amerikanischer oder deutscher Mann/Frau sehr eindeutig identifizieren. Natürlich nicht alle 100%, aber einen beträchtlichen Teil. Leider kann man so etwas kaum in Worte fassen. Man sieht die Person nur und weiss sofort... aha... Deutsch... aha... Amerikaner(in). Klischees sind dazu da, bedient zu werden. Ihre Freundin übrigens passt überhaupt nicht in das Bild.

Ich würde gern mal wissen, wie man mich sieht, wenn man mich nicht kennt. Schade, dass man nicht als andere Person neben sich selbst stehen kann. Das ist nicht zu verwechseln, mit der Situation, dass man neben sich steht ;)

Jetzt musste ich zum dritten Mal aufstehen und die Starbucks-Tür wieder zumachen, weil sie im Zustand "immer offen" hängengeblieben ist. Leider ist es draussen kalt. Gestern hatten wir noch bis zu 12 Grad. Heute schaffen wir es kaum auf die 0. Ein fetter Sturm hatte das gestern Abend bereits angekündigt.

Leider lernen die Angestellten bei Starbucks nicht, wie man Tische richtig abwischt. Sie nehmen einen alten nassen Lappen, kreisen einmal drüben und hinterlassen eine nasse Fläche zu 25% ungewischt. Sowas regt mich immer auf. Die Kleinigkeiten machen Gastlichkeit aus.

Ein anderer Tag ein anderer Starbucks. Ich bin gerade am Sonntag in der Sonne unterwegs. Es ist um die 0 Grad und ich suche nach Starbucks-Cafes, die ich noch nicht besucht habe. Was nicht schwer ist, denn es gibt sehr viele. Wobei ich im letzten einfach mal wieder rückwärts raus bin, denn es war total voll und ich habe keine Stromdose gefunden.

Ich habe zwar jetzt auch keinen Strom, aber dafür einen Platz. Die Steckdosen sind alle belagert. Leider zieht es sehr verhängnisvoll. Naja, dann halt nur paar Zeilen und der Versuch, ob das Netz geht. Ah... Platz ergaunert. Gerade jemand weg. Steckdose? Ja... und rüber.

So, jetzt ist aber Schluss mit dem Aufsammeln von Satzschnipsel. Ich gebe Euch einfach mal den Text.


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