Unsere Zähne sind immer nach gleichem Schema aufgebaut und wenn Sie dieses ansatzweise verstehen, können Sie Ihre Zähne besser Pflegen und lange behalten. In diesem Artikel unserer Serie “Zahn” kümmere ich mich deshalb zum einen um den Aufbau des Zahns und zum anderen um Zahnbürsten. Beides hängt nämlich sehr eng zusammen und dennoch gibt es wahnsinnig viele Missverständnisse.
Wie ist ein Zahn aufgebaut?
Grob eingeteilt besteht ein Zahn aus der Zahnkrone (das Weiße sichtbare), dem Zahnhals (Lücke zwischen Zahn und Zahnfleisch) und der Zahnwurzel (fast doppelt so groß wie die Zahnkrone). Die Zahnkrone ist in drei Bereiche unterteilt, die Fissur (Kaufläche), darunter der Zahnschmelz und wiederum darunter das Zahnbein. Das Zahnbein ist der dickste Teil eines Zahns, dahinter kommt bereits das Zahnmark mit seinen kleinen Gefäßen.
Exkurs zum Gebiss
- Alles beginnt im sechsten Lebensmonat eines Menschen, wenn die Milchzähne durchbrechen. Ein Kind besitzt 20 Milchzähne, welche bis zum 13. Lebensjahr komplett ausfallen und ersetzt werden. Für den Menschen hat die Natur mit den Milchzähnen einen Bärendienst geleistet, denn gerade für Kinder ist es schwer die Zähne gründlich zu pflegen, nicht nur weil die meisten Kinderzahncremes kein Flourid beinhalten, sondern weil die Putztechnik erst erlernt werden muss. Sie wissen ja, dass sich beschädigte Zahnsubstanz in der Zahnkrone nicht regeneriert und so der Mensch mit seinen zweiten Zähnen, eine zweite Chance bekommt.
- Mit dem 17. Lebensjahr brechen, falls vorhanden, die Weisheitszähne durch und vervollständigen das Gebiss, welches dann aus 32 Zähnen besteht. Zahnärzte teilen das Gebiss eines erwachsenen in vier Quadranten mit jeweils acht nummerierten Zähnen ein. Der erste Zahn, befindet sich im ersten Quadraten (Oberkiefer) und ist der rechte Schneidezahn mit der Zahl elf. Warum man zweistellig beginnt zu zählen leuchtet mir bis heute noch nicht ein.
Zahn sucht Zahnbürste
Die erste Zahnbürste wurde bereits im 15. Jahrhundert in China erfunden. Weil wir zu dieser Zeit noch sehr mit der Verbrennung von Ketzern beschäftigt waren, dauerte es noch mehr als 200 Jahre, bis die Zahnbürste Mitteleuropa erreichte und ungefähr 400 Jahre (19. Jahrhundert) bis jeder eine benutzte. Die Zahnbürste ist also für uns noch eine relativ neue Erfindung, dessen Entwicklung noch viel Luft nach oben hat, weshalb jährlich mehrere neue Zahnbürsten auf den Markt kommen.
- Die Zahnbürste ist bis Dato die beste Form für eine konsequente und sorgfältige Mundhygiene und zum Schutz vor Zahnkrankheiten.
- Der dem jetzigen Entwicklungsstatus entsprechend beste Zahnbürstenkopf hat abgerundete Kunststoffborsten mit unterschiedlichem Härtegrad. Für Kinder und empfindliche Zähne sind weiche Borsten zu empfehlen, die Mehrheit der Menschen benutzt mittlere Borsten. Zahnärzte raten davon ab, auf Dauer harte Borsten zu verwenden, weil diese für Zahnfleischrückgang verantwortlich sind.
- Die Handzahnbürste wird auch 2013 immer noch am meisten benutzt. Die ideale Putztechnik ist im 45 Grad Winkel ansetzen, sanfte Rüttelbewegung und dann von Rot nach Weiß, Zahn für Zahn, auswischen.
- Die meisten Menschen drücken dabei zu fest auf bzw. putzen Ihre Zähne mit Kreisen. Mir ist es deshalb unverständlich, wie man keine elektrische Zahnbürste benutzen kann, welche diese Fehler ausgleicht.
Nach dem Zähneputzen sollte die Zahnbürste mit warmen Wasser abgespült werden. Sollten Sie einen Zahnputzbecher verwenden, sollte die Zahnbürste mit dem Kopf nach oben trocknen. Sowohl Zahnbürsten, als auch Zahnbürstenköpfe für elektronische Zahnbürsten, sollten spätestens nach 12 Wochen ausgetauscht werden. Die Kunststoffborsten verlieren nach dieser Zeit bis zu 50% Kraft und können Plaque nicht mehr ausreichend entfernen.
Fazit und Ausblick
Meiner Meinung nach steckt die ganze Zahnmedizin und Zahnhygiene noch in den Kinderschuhen und alles ist voller Kompromisse. Ich benutze seit 2007 elektrische Zahnbürsten und hatte seither auch keine Probleme mehr mit Löchern etc.
Natürlich spielt die richtige Zahnpasta auch eine große Rolle, darum kümmern wir uns im nächsten Artikel unserer Serie “Zahn“. Ich kann es vorweg nehmen, es gibt nicht die Richtige, sondern nur Kompromisslösungen.