Auf in die Ewigkeit #6 – Unsere Hochzeit

by Nina on 24. November 2017 in #KOLUMNE, #LIFESTYLE

Auf in die Ewigkeit #6 – Unsere Hochzeit

Mein Wecker klingelte, ich schlug die Augen auf und hoffte, dass ich mich einigermaßen ausgeschlafen fühlen würde sobald der zweite Fuß den Boden berühren würde. Davor hatte ich tatsächlich Angst, denn wir sind erst spät ins Bett gekommen und ich bin nun mal ein Mensch der seinen Schlaf braucht um fit zu sein. Für diesen Tag mussten wir immerhin besonders fit sein, denn er würde lang werden. Wenn ich ehrlich bin, sind wir sogar zu spät aufgestanden. Der Tag davor war sehr anstrengend, denn wir standen 12 Stunden lang in unserer Location. Wir bauten alles auf, dekorierten alles und bereiteten alles so weit vor, dass wir am Tag der Tage nicht so viel zu tun haben, denn immerhin war es eine selbst organisierte Hochzeit ohne großes Personal im Hintergrund.

Wir standen also auf, ganz entspannt und unaufgeregt und hörten schon im Erdgeschoss jede Menge Gepolter. Das Haus war voll mit meiner Familie 🙂 Diese kam schon ein paar tage vorher und wir feierten eigentlich ganze drei Tage lang, wenn man dass so nennen möchte. Rückblickend war dies auch nötig, denn wir sehen uns nur ein paar mal im Jahr. Man hat sich immer viel zu erzählen und die Vorbereitungen hätte ich ohne meine Familie überhaupt nicht geschafft. Wer also seine Hochzeit selbst ausstatten möchte, plant jede Menge Zeit und Helfer ein, man wird diese brauchen…

Ich selbst war tiefenentspannt und beschäftigte mich in der ersten halben Stunde mit Kaffee und Zigaretten. Meine Freundin traf wenig später ein und machte mir die Haare. Auch hier war ich wirklich entspannt. Ich machte mir ein paar Gedanken um unseren Mini. Aber diesem ging es natürlich gut. Er übernachtete bei den Großeltern und traf später gleich an der Location mit ihnen ein.

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Der Vormittag verging eigentlich ganz ruhig und unaufgeregt für mich. Am späten Vormittag traf unser Fotograf und auch noch meine kleine Schwester mit Partner ein und meine Freundin machte sich wieder auf den Weg. Der Göttergatte machte sich selbst zurecht und fuhr gegen Mittag mit meiner Nichte, meinem Neffen und meiner zweiten großen Schwester schon mal zum Ort des Geschehens. Mario, meine große Schwester und ich warteten nur darauf dass das Haus endlich leer sein würde und etwas Ruhe einkehren würde, damit auch ich mich fertig machen könnte. Wir wollten ja auch endlich das Kleid auspacken können und dies ging nur, sobald der Göttergatte das Grundstück verlassen hatte. Er hatte es tatsächlich bis zu diesem Tag nicht noch gesehen. Ein bisschen Tradition muss man schon einhalten…

Tja und als das Haus endlich leer und ruhig war, war ich aufgeregt. Die plötzliche Ruhe und die Tatsache, dass auch ich mich jetzt zurechtmachen müsste, war der absolute Unruhebringer. In diesen Momenten hat man natürlich keinen brauchbaren Alkohol mehr im Haus, denn diesen hat man die letzten Tage schon aufgebraucht oder mit in die Location genommen. Das einzigste was wir fanden war eine Flasche Weißwein die wir als Schorle in Sektgläsern zu uns nahmen, denn wir waren beide mittlerweile total aufgeregt. Meine Hände zitterten und ich musste mindestens noch zwei ordentliche Lidstriche in meinem Gesicht ziehen können. Kurze Zeit später trafen meine beiden Schweger ein. Diese waren bis zu diesem Zeitpunkt in der Location und bereiteten noch alles technische vor und tauschten mit meinem Mann als dieser eintraf. Es musste ja  immer der Schlüssel übergeben werden und jemand vor Ort sein.

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Meine Aufregung wurde immer unangenehmer. Je mehr Zeit verging, desto weniger blieb mir. Ich bin generell ein Mensch der nicht gern im Mittelpunkt steht und allein dieser Auftritt einer Braut reicht schon um mich aus der Fassung zu bringen. Aber das musste ich nun durch. Ich konnte ja jetzt keinen Rückzieher mehr machen, weil ich vor Aufregung Schnappatmung bekommen hatte und mir fast in Höschen machte. Augen zu und durch!

Die Fahrt zur Location fühlte sich unendlich lang an. Es war dazu viel zu heiß und ich wollte mein viel zu zauberhaftes Kleid nicht jetzt schon ruinieren. Klimaanlage an! Endlich angekommen war der erste der mir in die Arme fiel, mein Sohn. Er wartete heimlich mit meiner anderen Schwester sozusagen am Start meines Ganges an dem uns die Gäste aber noch nicht sehen konnten. Der kleine Mann war völlig durch den Wind, total aufgeregt und eigentlich überhaupt nicht in Stimmung jetzt als erster vor mir zur Trauung zu laufen. Dieses sollte er eigentlich tun um meinen Mann mit einem selbst gebastelten Schild zu überraschen. Wir mussten also schnell improvisieren. Meine große Schwester ging also vor mit besagtem Schild und ich kam hinterher mit meinem Papa und dem Mini an der Hand. Die Wirkung des Schildes und der ausgesuchten Musik erfüllten dennoch ihren Zweck. Es blieben nur wenige Augen trocken. Meine zum Beispiel, ich war mit unserem Sohn beschäftigt und angespannt, hatte Angst er würde sich überhaupt nicht beruhigen und wohl fühlen, was sich wenig später auch bestätigte…

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Auf dem Weg zu meinem Mann war es tatsächlich so wie es immer beschrieben wird. Man fokussiert nur diesen einen Menschen und alles andere herum scheint wie verschwommen. Man nimmt alle anderen Menschen einfach nicht mehr wahr. Auch wenn ich angespannt und abgelenkt war, war es doch sehr schön…

Die Trauung an sich war sehr individuell. Wir hatten dafür eine freie Traurednerin die eine Rede nur für uns schrieb. Ich glaube die Rede dauerte ungefähr 20 Minuten. Wer die standesamtlichen Reden immer viel zu kurz und langweilig findet, dem kann ich einen Trauernder nur empfehlen, es lohnt sich! Danach folgte ein Ringritual. Dazu standen wir beide in der Mitte und unsere Ringe wanderten auf einem Band um uns herum indem ein paar der Gäste diese mit einem Wunsch weiter zum nächsten schoben. Ein sehr schönes Ritual wenn ihr mich fragt, denn auch dies war sehr individuell und einfach mal anders.

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Wir trugen im Anschluss unser Eheversprechen gemeinsam vor und unterschrieben dies vor allen anwesenden. Danach folgte noch ein Schlussteil der Rede und schon war es geschafft. Unsere ganz individuelle Trauung war vorbei, leider viel zu schnell natürlich. Man fiebert diesem Moment so lange entgegen, eigentlich ein ganzes Leben davor schon wartet man auf diesem Moment und dann ist er plötzlich vorbei…

Darauf folgten Glückwünsche, Ansprachen, Sekt gefüllte Gläser und ein Kaffeekränzchen bei dem wir übrigens schon unsere schlichte Torte angeschnitten haben. Wir fanden es so einfach praktischer und passender. Danach ging es weiter zum Fotoshooting mit Mario, den ich übrigens erst jetzt wieder bemerkte. Bemerkenswert oder? Ich vergaß völlig unseren Fotografen und merkte die ganze Zeit gar nicht, dass er eigentlich immer da war, irgendwo sogar ganz in der Nähe von mir und meinem Mann. Wir machten Gruppenbilder und danach  unsere Bilder als Paar auf dem Galgenberg. Wir wurden bei 27 Grad über den ganzen Berg gescheucht und dies hatte sich wirklich gelohnt. Es sollten keine gestellten Bilder werden, sondern ehrliche und echte Bilder und dies bekamen wir auch. Wir mussten uns zwar viel bewegen aber es machte auch sehr viel Spass. Nach einer knappen Stunde hatten wir auch dieses geschafft und kamen zur Location zurück.

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Dort wartete ein Bettlaken auf uns und ein Überraschungsgast dahinter auf mich. Es war meine ehemals beste Freundin zu der ich leider die letzten Jahre keinen Kontakt mehr pflegte. Eingefädelt von meinem Mann und meinen Geschwistern. Das war eine sehr schöne Überraschung die wirklich fast gelungen wäre, wenn ich sie nicht schon vorher gesehen hätte…:-) Ich hab mich dennoch riesig gefreut und natürlich pflegen wir jetzt wieder regelmäßigen Kontakt. Freundschaften sind eben so viel wert.

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Die Zeit an diesem Tag verging wie im Flug und es stimmt. Man nimmt als Brautpaar den Tag nur wie einen Film war der an einem vorbei zieht. Man hat so viel Eindrücke und ist irgendwie immer angespannt. Es folgte also gefühlt wenig später das Buffet am Abend und danach unser Hochzeitstanz. Der war nicht perfekt, aber immerhin brachte ich meinem Mann etwas Tanzen bei und was ist schon perfekt oder?

Unser Mini übernachtete an diesem Abend bei Freunden von uns und wir feierten bis mitten in die Nacht weiter. Der Abend war wirklich gelungen. Wir verbrachten eigentlich alle den Abend in unserem Zelt, waren sehr gut drauf und tanzten bis die Gläser von den Stehtischen hüpften. Ich glaube keine der Gäste langweilte sich an diesem Abend und das war uns ja das wichtigste.

Uns hat es gefallen auch weil nicht alles perfekt war. Es war individuell, vielleicht auch gewöhnungsbedürftig für die ältere Generation aber es war auf jeden Fall unvergesslich und hat sehr viel Spass gemacht…

Fotos by Hochzeitsfotograf Mario Hausmann

Kleid // Rembo Styling

Anzug // Benvenuto

Blumen // Achillea Dein Blumenladen 

Kuchen und Torte // Café König Halle

Ringe // Glamira


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