Auf einmal erwartet man Zwillinge

Auf einmal erwartet man ZwillingeGuten Morgen ihr Lieben,

was für ein sonniges und aufregendes Wochenende. Wir hatten lieben Besuch, haben ordentlich geschlemmt und ein impulsiver Beitrag meinerseits hat viel Aufregung gebracht-das ist einfach nix für mein Herz...aber ich bin hier und es ist Montag. Wir sind in der letzten Septemberwoche und der Herbst ist da.

Lange habe ich auf meinen heutigen Gast gewartet denn schon vor einigen Monaten wollte ich Sie für meine Montagspost begeistern aber das Leben schlägt eben immer zu und ist auch immer wichtiger. Umso schöner ist es, das Ela nun doch noch Zeit hatte und meine Fragen beantworten konnte.

ich mag Sie, ihren Blog und ihre Art einfach sehr gerne und wir sind uns auch in vielen Dingen, besonders auf emotionaler Ebene sehr ähnlich. Ihre Geschichte bewegt mich immer wieder und Sie ist eine der Zwillingsmamas in meiner Filterbubble, die man gar nicht oft genug hervorheben kann. Also Bühne frei für

Keins bestellt, 2 Bekommen!!!

Hallo Dani, schön das ich mitmachen darf, das ist eine tolle Möglichkeit meinen Blog auch anderen Lesern bekannt zu machen, darüber hinaus lese ich deine Artikel sehr gerne, eine große Ehre für mich denn du hast ja schon einige auch ganz Große hier zu Gast gehabt. Ach ja, ich heiße Ela, bin quasi 30 und alleinerziehende Zwillingsmama seit ungefähr 2 Jahren. Ich schreibe auf www.keinsbestellt2bekommen.wordpress.com über mein Leben mit den Zwillingen, die Herausforderung den Alltag allein zu meistern und über Dinge die weitgehend mit Attachment Parenting zu tun haben oder mir sehr am Herzen liegen.
Du hast Zwillinge, was hast du als erstes gedacht, als du das erfahren hast?

Mein erster Gedanke ist ja in der Bloggerwelt schon recht bekannt: Scheiße ich muss meine Freundin erschießen ( die hatte es ja vorher gesagt)

Was ist der größte Unterschied zwischen Einlingseltern und Zwillingseltern?

Puh, das kann ich, glaube ich, gar nicht konkret benennen, weil ich gar nicht weiß wie es ist nur ein Kind zu haben, ich bekomme natürlich mit wie es bei meinen Freundinnen läuft, es ist anders aber nicht unbedingt leichter, gerade jetzt wo die Kinder größer werden und viel mehr fordern. Ansonsten kennen ja trainierte Zwillingsmütter die klassischen Fragen und Aussagen wie: „ Sind das Zwillinge?" „Ich könnte das ja nicht" „War das gewollt?" „Sind die natürlich?" usw. Aber auch Ein-Kind-Eltern sind ja nicht unbedingt frei von doofen Sprüchen.

Der optisch größte Unterschied ist aber definitiv der Kinderwagen sowie die Schwangerschaftskugel.

Du nennst dich selber auch eine Oberglucke, weil es Dir auch schwerfällt loszulassen, was meinst du woran es liegt?

Meine Schwangerschaft war ja sehr bedrohlich, die Geburt ebenso. Ich habe sehr für meine Kinder und mich gekämpft, ich denke das das prägt und man sein Glück sehr sehr lange festhalten will, aus Angst man könnte es verlieren. Glücklicherweise ist Motte so Autonom das sie sich trotzdem gut lösen kann und sie nimmt ihren Knödel dabei mit auf die Reise, sie lehren mich das loslassen jeden Tag etwas mehr. Manchmal tut es weh, aber tief in meinem Inneren bin ich sehr sehr stolz auf die beiden, sie machen das wirklich wunderbar.

Du bist bei der Geburt der Zwillinge aufgrund des hohen Blutverlustes kollabiert. Wäre jetzt im Nachhinein betrachtet, ein Kaiserschnitt ungefährlicher gewesen oder bist du froh über die fast natürliche Geburt?

Das ist ja nach wie vor ein sehr sehr schwieriges Thema für mich. Ich schätze es wäre anders verlaufen wenn meine Hebammenbetreuung besser gewesen wäre. Meine Hebamme entband mehrere Frauen gleichzeitig, das kann nicht funktionieren und führt zwangsläufig zu Problemen. Medizinisch betrachtet war eine spontane Geburt fahrlässig. Mein Allgemeinzustand war durch die Hyperemesis Gravidarum so geschwächt das ich es nicht schaffen hätte können und das hätte meine Hebamme sehen sollen als sie sagte: „ Wir entbinden natürlich spontan, das ist auch bei Zwillingen kein Problem" Grundsätzlich hatte sie damit ja Recht, in meinem Fall war es nicht optimal. Dennoch bin ich froh darüber es versucht zu haben, einen Not-KS vermeiden konnte und meinen Kindern einen guten, wenn auch komplikationsreichen Start ins Leben zu ermöglichen.

Was hat dich dazu bewogen zu bloggen?Auf einmal erwartet man Zwillinge

Ich fand, man sollte zeigen das Zwillinge schon kein Drama sind, und das es auch alleinerziehend gehen kann, selbst wenn man den vermeintlich schwereren Weg gewählt hat.

Zwar zeigte sich in der Vergangenheit das es nicht leicht war und ich auf Grund vieler doofer Umstände kapitulieren musste, aber es zeigt auch das man danach wieder aufstehen und weiter Leben kann, und das es trotz dem Gefühl der Schwäche und es Versagens etwas gutes haben kann. Im letzen Jahr ist mir wirklich viel gutes passiert und das versuche ich zu teilen.

Du hast früher gerne und viel Party gemacht. Wie sah ein typisches Wochenende aus?

Freitags gings los: Arbeiten, Duschen, Weg gehen. Sonntag Nacht zurück kommen, Duschen, schlafen und zur Arbeit fahren. Ich feierte viele wilde und verrückte Partys in ganz Deutschland, ich habe so irre Dinge erlebt, viele unglaublich tolle Menschen kennengelernt, die Liebe gefunden und wieder verloren und so unfassbar viel gelernt über Menschen. Ich denke wirklich gern zurück, auch wenn ich mir viele Dinge heute gar nicht mehr wirklich vorstellen könnte, zum Beispiel betrunken zu sein. Das ist irgendwie voll weit weg von mir, außerdem denke ich das ich meinen Kindern diese unmaßvolle Form im Umgang mit Alkohol nicht vorleben möchte.

Du lebst seit über 5 Jahren vegan. Was hat dich dazu bewogen und wie hat sich dein Körpergefühl dahingehend verändert?

Damals ging diese Wiesenhof-Reportage über alle Kanäle, ich hatte es nicht gesehen weil ich arbeiten musste, hatte also nur darüber gelesen. Irgendwann dachte ich: das musst du dir ansahen. Genau das tat ich dann und habe seitdem nie wieder ein Stück Fleisch gegessen. Was ich sah hat mich nachhaltig schockiert und teilweise sogar traumatisiert. Ich fing an mich noch weiter mit der Produktion tierischer Lebensmittel zu befassen, schaute aus purem Masochismus sogar noch EARTHLINGS und in dem Augenblick entschied ich dann vegan zu leben. Dieser Prozess dauerte nur wenige Tage. Ich habe seitdem viele Dinge hinterfragt, in allen Bereichen meines Lebens und diese Entscheidung hat viele viele auch sehr persönliche Bereiche für immer verändert. Das Körpergefühl? Hmmm ich weiß gar nicht mehr was da so alles los war, denn ich war vor allem mit essen und kochen beschäftigt.

Die vegane Ernährung hat meinen Geschmackshorizont extrem erweitert und mich experimentierfreudig gemacht.

Du sagtest mal „Kinder sind laut, sabbern und nerven." Denkst Du das noch immer?
Ja, aber meine sind ganz toll. Aber eigentlich ist das zu kurz gedacht. Heute weiß ich, das diese Reaktion auf laute, schreiende Babys und Kleinkinder eine natürliche Reaktion ist, die evolutionär bedingt ist: schreiende Babys, die nicht beruhigt werden, stellen ein Risiko für die Sippe dar. Außerdem bin ich hypersensibel, gerade was Geräusche und taktile Reize betrifft. So gesehen kann ich gar nicht so viel dafür und meine Mami-Gene sorgen dafür das ich trotzdem alle Babys und Kinder soooooo niedlich finde. Schließlich arbeite ich ja jetzt sogar mit Müttern und ihren Babys.

Beim Lesen deines Blogs, spürt man ganz deutlich deine Verwandlung. Wie du gereift bist und im Einklang mit dir selbst lebst. Haben das ausschließlich die Zwillinge mit Dir gemacht?AP ist dein Weg, wie Du deine Kinder begleitest. Was sagst inzwischen deine Familie und der Twinpapa dazu?

Oh danke, ich finde eigentlich das Gegenteil. Ich habe meinen Frieden mit vielen Dingen geschlossen, weil ich sie bearbeitet habe und loslassen konnte. Meine Kinder sind gar nicht mal so sehr daran beteiligt, mein neues Umfeld gibt mir unglaublich viel positive Vibes. Ich fand Freundinnen die aufrichtig zu mir stehen egal wie verdreht ich bin, auf die ich mich verlassen kann und die mein Leben mit ihren Familien so sehr bereichern das ich sehr sehr dankbar bin, dafür das ich sie kennenlernen durfte. Aber auch die Erkenntnis Depressionen zu haben und darüber hinaus HSP zu sein haben mir geholfen mich selber zu reflektieren und Fehler aus der Vergangenheit zu akzeptieren und um Verzeihung zu bitten bei denen die ich verletzt habe als ich mich selber am wenigsten mochte.

Das Thema Attachment Parenting ist nicht so präsent, führt aber auch nur ganz selten mal zu reibereien. Da vor allem mit meinem Vater, der leider sehr geprägt ist durch die Erziehung aus der Nachkriegszeit, doch das schöne ist, das ich auch gelernt habe mich damit auseinander zu setzen und mit meinem Vater ganz tolle und reflektierte Gespräche darüber zu führen. Twinpapa hält sich, leider, überwiegend aus allen Bereichen der Erziehung raus.

Er besucht die Kinder 2-3 mal im Monat für einige Stunden und geht dann wieder.

Die Verantwortung diesbezüglich liegt daher vollends bei meiner Familie, meinen Freunden und vor allem bei mir, wobei ich vor allem meinen Freundinnen, aber auch meiner Mama viele meiner Sichtweisen nahebringen konnte, auch wenn Mama mich manchmal für zu dogmatisch hält.

Liebe Ela, Du bist voller Elan und Überzeugungen und ziehst, auch wenn ich nicht weiss woher, eine unglaubliche Kraft aus Dir und erfüllst dir deine Träume. Deine 2 können unglaublich stolz auf ihre Mama sein. Ich freue mich auch besonders, dass Du über HSP und Depressionen genau so wenig schweigst wie ich. Du betreibst damit Aufklärungsarbeit und zeigst, dass wir trotz und vor allem mit diesen Umständen, immer noch wunderbare Menschen sind, die wunderbares leisten.

Habt ihr Zwillinge und was war euer 1. Gedanke als ihr das erfahren habt?

Wollt ihr bei der Montagspost dabei sein? Dann schreibt mir doch einfach eine Mail an herz(ät)gluckeundso.de und gebt nix auf Gerüchte, ich beiße nur sehr selten. 😉

hier noch meine Empfehlungen für Blogs mit Zwillingsthemen:

- Chaoshoch2

- Einer schreit immer

- die Blogprinzessin

- Doppelkinder

-Familie Motte

- Zwillingswelten

Ist meine Liste unvollständig? Dann schreibt mir doch und ich ergänze euch.

Habt eine schöne Woche

Eure Glucke

Auf einmal erwartet man Zwillinge

Ich bin Dani, in den Dreißigern, also den besten Jahren des Lebens. Ich bin Mama vom Prinzen, Ehefrau vom Liebsten und Schreiberin von diesem, meinem Schatz Glucke und So. Hier findet ihr eigentlich recht viel von mir und meinem Leben. Authentizität und Ehrlichkeit ist mir sehr wichtig und ich hoffe das spürt man auch. Viel Spaß beim Stöbern und schön das Du vorbeigeschaut hast.


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