Da war Pankow noch trocken. Gabi Kuttner
Eigentlich wollte das teamliebich den aus Oldenburg kommenden Stefan mit seinem knallroten liebich-mobil überraschen. Doch das klappte schon mal nicht, er hatte es schon am Tag zuvor auf dem Weg zum Bahnhof erspäht.
Dafür hatten wir mehr Glück bei der Parkplatzsuche für unseren neuen Wahlhelfer und bekamen am Freitag einen Stellplatz direkt neben unserem Infostand am Landwarenhaus. Eins, fix, drei hatten wir alles aufgebaut. Und bevor Stefan freudestrahlend seine Beat-Kiste zum Einsatz bringen konnte, gleichfalls eine Premiere, hatte unsere Crew schon so viel Material verteilt, dass wir kurz vor dem Ausverkauf standen. Bis dahin besuchten uns viele gut gelaunte Bürger, unterschrieben fleißig für den Energietisch, freuten sich über Ballons und Kaffee und plauschten mit Stefan. Sehr schön aber auch sehr warm. Das änderte sich schlagartig beim
Gute Gespräche Gabi KuttnerFest der Nachbarn
Hier luden die Zukunftswerkstatt Heinersdorf und die Wohnungsbaugesellschaft Gesobau in die Alte Ratsapotheke zu Kaffee, Tee und Kuchen. Das Fest der Nachbarn ist eine europaweite Initiative zur Förderung sozialer Bindungen und soll helfen, der Isolation und Anonymität besonders in den Städten entgegenzuwirken. Leider goss es bei unserem Eintreffen fürchterlich. Ob es später am Nachmittag noch Würstchen vom Grill geben würde, blieb bei unserem Abschied offen. Einige junge Familien nutzten jedoch gern die Spiel- und Bastelangebote und Stefan führte gute Gespräche mit engagierten Frauen aus Heinersdorf.
Zum Ende seines ersten Wahlkampftages, Stefan war bereits mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum nächsten Termin geeilt, rieb mir unser liebich-mobil dann erst einmal seine Brecht-Kenntnisse unter die Nase. An der Ecke Berliner Straße/Granitzstraße hieß es plötzlich: „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.“ Die Befriedigung seines Sprithungers hat mich dann ganz schön ins Schwimmen gebracht. Zumindest meine Sportauflagen konnte ich so ausreichend erfüllen. Oder, Doc?
